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PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis

Titel: PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Menschen
fallen und peinigten sie. In den unsichtbaren Baumwipfeln kreischten
Vögel und andere Tiere Uktans. Schwarze, handtellergroße
Ameisen wimmelten um den Kadaver eines verendeten Vogels. Kendall
setzte mit einem Sprung darüber hinweg und warnte Lyra.
    An dem Moosflecken angekommen, drückte er ihr die Flinte in
die Hand und bedeutete ihr mit einem warnenden Blick, sich still zu
verhalten. Er nahm die Eimer und lief geduckt über die freie
Fläche. Bei der Quelle kniete er nieder und ließ das
sprudelnde, klare Naß in die Gefäße laufen.
    Plötzlich stutzte er.
    Im vielstimmigen Tierkonzert des Dschungels hatte sich etwas
verändert. Franklin hätte nicht klar sagen können,
worin diese Veränderung bestand. Doch mit dem sechsten Sinn, der
eigentlich nur ein regenerierter Urinstinkt war und den man in den
Überlebensübungen der Akademie systematisch geschärft
hatte, spürte er die drohende Gefahr.
    Auf absolute Lautlosigkeit bedacht, schlich er zu Lyra zurück.
    Er setzte die Eimer ab, legte den Zeigefinger auf die Lippen und
nahm die Flinte zurück.
    Das Mädchen begriff mit erstaunlichem Einfühlungsvermögen,
obwohl sie als Medo-Kybernetikerin nicht auf Situationen wie diese
vorbereitet war.
    Kendall legte die Schiebesicherung der Doppelbüchse um. Je
eine Schrotpatrone und ein Stahlmantelgeschoß befanden sich in
den Läufen. Damit ließen sich mindestens zwei Gegner
unschädlich machen und vielleicht weitere drei oder vier
abschrecken.
    Aber noch war kein Gegner zu sehen, der Rückweg zur Lichtung
verlief völlig ungestört. Am Rand des Dschungels blieb
Franklin Kendall zögernd stehen. Bevor sie die schützende
Hütte erreichten, mußten sie etwa fünfzig Meter
freies Gelände überqueren. Falls irgendwo feindselige
Eingeborene in der Nähe lauerten, waren das fünfzig Meter
zuviel. Andererseits konnten Lyra und er nicht auf ein vages Gefühl
hin hier stehen bleiben. Er verstand plötzlich, warum die
terranischen Kolonisten nach der Landung auf einem fremden Planeten
ein möglichst großes Gebiet rodeten und warum sie
abgerichtete Hunde hielten.
    Er fürchtete nicht in erster Linie um sein Leben. Aber wie
sollte er ganz allein Lyra nach allen Seiten hin decken?
    Plötzlich fiel ihm ein, womit sie sich früher
gegenseitig gewarnt hatten, als sie noch Jungen gewesen waren, die
den Kopf voller Streiche gehabt hatten.
    Er formte die Hände zu einem Schalltrichter und stieß
den miauenden Schrei des Kuguars aus, des fast ausgestorbenen
Silberlöwen der nordamerikanischen Region Terras.
    Eine Weile ereignete sich nichts. Dann flogen zwei Fenster auf,
und die Doppelläufe von Bockbüchsflinten erschienen. Zwei
Männer sprangen mit langen Sätzen aus der Tür und
gingen hinter Plastikkisten in Deckung. Kendall erkannte John und
Noowee.
    Er wandte sich um und blickte Lyra Ben Kanaan ernst an.
    »Laß die Eimer hier!« flüsterte er. »Sobald
ich dir ein Zeichen gebe, läufst du so schnell du kannst auf die
Hütte zu. Die anderen decken dich von der Hütte aus; ich
werde dir von hier den Rücken freizuhalten versuchen.« Er
lächelte beruhigend. »Wahrscheinlich
    geschieht überhaupt nichts. Dann bringe ich die Eimer mit,
Okay?«
    »Okay!« flüsterte Lyra zurück. Sie war blaß
geworden, wirkte aber gefaßt und ruhig.
    Franklin stieß zum zweitenmal den Kuguarschrei aus. Dann
winkte er Lyra.
    Sie setzte die Eimer ab und rannte auf die Hütte zu. Die
leichte Kombination gab ihr ein Maximum an Bewegungsfreiheit. Kendall
beobachtete unablässig den Rand des Dschungels. Noch immer
warnte ihn der Instinkt. Aber Lyra Ben Kanaan erreichte unbehelligt
den Schutz des Hauses.
    Aufatmend hing Franklin sich die Flinte über den Rücken,
ergriff die Eimer und trat ebenfalls den Rückweg an. Er ging
bewußt langsam, um eventuell vorhandene Feinde zu einem Angriff
herauszufordern. Eine unangenehme Gewißheit wäre ihm
lieber gewesen als eine quälende Ungewißheit.
    Doch nichts rührte sich.
    Als er den Materialstapel erreichte, erhoben sich John Rawlins und
Noowee Logan und sahen ihn fragend an.
    Er zuckte die Schultern.
    »Tut mir leid; ich hatte das Gefühl drohender Gefahr
und wollte vorsichtig sein.«
    John lachte erleichtert.
    »Und ich fürchtete schon, die Eingeborenen hätten
uns entdeckt.«
    »Geht lieber ins Haus!« sagte Noowee warnend. »Irgend
etwas braut sich hier zusammen.« Er blickte nach Westen, wo der
Glutball der gelben Sonne dicht über dem Wipfeldach des
Dschungels hing. »Ich wollte, wir hätten die

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