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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Lyra
meinte. Er reagierte mit vorsichtigen Handbewegungen, wobei er auch
sprach.
    Nach etwa einer halben Stunde hatten sich ungefähr
zweihundert Personen um die kleine Gruppe versammelt. Alle waren von
hellbrauner Hautfarbe und absolut menschlich. Sie trugen Kittel aus
grobgewebten Stoffen und Sandalen. Einige wenige Männer waren
mit kurzen Schwertern und birnenförmigen Keulen bewaffnet.
Niemand aber zeigte eine feindselige Haltung.
    Nach weiteren dreißig Minuten brach Lyra Rawlins das
„Gespräch" ab. Schon vorher waren die Gesten
spärlicher geworden, und die Kybernetikerin hatte Worte in der
fremden Sprache benutzt. Sogar Franklin und Eddie, die nur Zuschauer
und Zuhörer gewesen waren, hatten davon profitiert. Ihr
Wortschatz in der fremden Sprache war zwar noch spärlich, aber
für eine erste Verständigung reichte er aus.
    „Das ist Ka-Later", sagte Lyra und deutete auf den
Mann, der ihnen zuerst begegnet war. Ihre Stirn glitzerte vor
Schweiß. „Er - und seine Mitbürger -, sie halten uns
anscheinend für irgendwelche Götter, auf die sie seit
einiger Zeit gewartet haben. Ka-Later fragte, ob wir gekommen wären,
um die Könige wiederzuerwecken."
    „Wiedererwecken...?" fragte Kendall verblüfft.
„Was versteht er darunter?"
    Lyra blickte zur nächsten Pyramide hinüber.
    „Dort sollen die Könige ,schlafen'. Ka-Later
versicherte mir, sie hätten alles so gemacht, wie wir es ihnen
vorgeschrieben hätten."
    „Meinst du, dieser Ka-Later hätte von Menschen
gesprochen, die in einen künstlichen Tiefschlaf versenkt
wurden?" fragte Burke.
    „Alles deutet darauf hin", antwortete Lyra. „Aber
ich habe noch Verständigungsschwierigkeiten."
    Kendall lachte trocken.
    „Was nennst du Schwierigkeiten, Mädchen? Von uns beiden
hätte keiner inzwischen auch nur ein Dutzend fremder Begriffe
gelernt."
    „Ja, du warst großartig", fügte Eddie hinzu.
„Der reinste lebende Translator."
    Die Medokybernetikerin winkte unwillig ab.
    „Ka-Later hat uns eingeladen. Er scheint der maßgebende
Mann in Essaf zu sein. Wir müssen ihm jetzt folgen, sonst wird
die Menge ungeduldig. - Und vergeßt nicht, wir sind Götter!"
Sie verschloß den Gleiter.
    Franklin Kendall schüttelte den Kopf.
    „Götter ...!" murmelte er, während er hoch
erhobenen Hauptes durch die Menge schritt. „Richtige Götter
sollten nicht wie ich von Hunger und Durst gequält werden.
Außerdem fallen mir bald die Augen zu vor Müdigkeit."
    „Sicher wird man uns mit .Götterspeise' bewirten",
spottete Burke und stieß ein meckerndes Lachen aus. Zwei nackte
Kinder wichen erschrocken zur Seite.
    Eddie Burke lächelte ihnen zu und winkte theatralisch.
    Ka-Later führte sie bis zu einem kleinen, aber schmuk-ken
Haus. Sogar für die Begriffe des Terraners im 25. Jahrhundert
war es schön. Von außen glich es einem Würfel aus
gekalktem Lehm mit einer Kantenlänge von annähernd zwanzig
Metern. Nachdem die Menschen das Tor durchschritten hatten, sahen sie
sich in einem großen Innenhof. Ein Brunnen, drei Palmengruppen
und eine runde Steinplatte; vor der Steinplat
    te eine gebeugte Frau, die Teig knetete, und zur Rechten ein
Treppenaufgang zur Dachveranda. Kendall war angenehm überrascht.
    Der Hausherr führte sie in einen der drei Räume unter
der Dachveranda. Hier herrschte beinahe orientalische Gemütlichkeit.
Auf dem geflochtenen Bodenbelag lagen lederbezogene ornamentierte
Sitzkissen. Waffen und Figuren zierten die Wände.
    Franklin blieb abrupt stehen, als er die Figur eines Falken
entdeckte. Sie erinnerte ihn an etwas; er wußte jedoch nicht,
wo er die gleiche oder ähnliche Basaltfigur schon einmal gesehen
hatte.
    „Ein Horusfalke", flüsterte Lyra neben ihm. „Die
kosmischen Entwicklungshelfer scheinen überall die gleichen
Spuren ihres Wirkens zurückzulassen."
    Franklin nickte nachdenklich.
    Wieder fielen ihm die Pyramiden ein - und die angeblich
schlafenden Könige, die auf das Wiedererwek-ken durch die Götter
warteten. Hatten nicht auch die ägyptischen Könige der
Frühzeit Pyramiden für ihre Leiber bauen lassen? Waren sie
nicht auch in einer so vollendeten Weise einbalsamiert worden, daß
die Biologen am Ende des 20. Jahrhunderts noch lebensfähiges
Gewebe an Mumien entdeckten, die seit vier- bis fünftausend
Jahren tot waren?
    Sein Herz schlug schneller, als er sich ausmalte, was sie auf
diesem Planeten alles entdecken könnten, wenn sie Z.eit genug
hätten. Hier war nur wenig erst durch die Überlieferung
verfälscht. Hier konnte man

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