Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Blockade begann, auf die Gemüter zu
wirken. Stoke schloß, daß der Herzog von Tulli sich bei
seinen Untertanen wenigstens eines gewissen Maßes an
Beliebtheit erfreute, sonst hätten die Leute in Tulli-Noe auf
die feindliche Bedrohung anders reagiert.
    Es war fast halb acht, als Stokes Gleiter, dem Polizeifahrzeug
getreulich folgend, den Zentralplatz erreichte. Der Platz lag in
gähnender Leere, und unter dem grauen, wolkenverhangenen Himmel
machten die klobigen Gebäudeteile des Palastes den Eindruck
einervon ruhelosen Geistern bewohnten mittelalterlichen
Raubritterburg.
    Die Fahrt führte durch ein massiv gebautes Torhaus auf einen
großzügig angelegten Innenhof. Der Hof war an allen vier
Seiten von Gebäuden umgeben. Der Kern des Palastes, die
eigentliche Residenz des Herzogs, erhob sich am Ostrand und war durch
eine weitausladende Freitreppe und eine Reihe erstaunlich großer
Fenster im Erdgeschoß gekennzeichnet. Stokes Pilot hielt auf
den Nordrand des Hofes zu und landete unmittelbar vor einer
unansehnlichen Tür, die wie ein Lieferanteneingang wirkte.
    Stoke hielt ebenfalls an. Der Polizist, der zuvor mit ihm
gesprochen hatte, war inzwischen ausgestiegen und half ihm, sich aus
dem engen Chauffeurssitz zu lösen. Der Hof war völlig leer,
aber die Lieferantentür hatte sich geöffnet, und ein
kleiner, verwachsener Mann, in eine Art Livree gekleidet, war daraus
hervorgetreten.
    Der Polizist strahlte.
    »Sie sind am Ziel«, versicherte er Stoke. »Ha-Nau
hier wird Sie weitergeleiten.«
    Der Bucklige trat auf Stoke zu.
    »Ihre Gemächer sind vorbereitet«, verkündete
er unterwürfig. »Zögern Sie nicht, den Luxus zu
genießen, den man Ihnen zur Verfügung stellt. Von jetzt an
spielen Sie die Rolle eines Fürsten.«
    Stoke musterte ihn von der Seite her.
    »Sie hätten nicht zufällig eine Ahnung«,
fragte er aufs Geratewohl, »was hier eigentlich gespielt wird?«
    Ha-Nau schmunzelte.
    »Ich bin sicher«, antwortete er im Tonfall des
Verschwörers, »daß Sie darüber weitaus besser
informiert sind als ich.«
    Er machte eine einladende Geste in Richtung derTür. Stoke
wehrte ab.
    »Was geschieht inzwischen mit meinem Fahrzeug?« wollte
er wissen.
    »Was immer Sie befehlen«, antwortete Ha-Nau.
    »Ich möchte, daß man es hier läßt«,
entschied Stoke. »Ich will es im Auge behalten können.«
    Er verriegelte den Einstieg. Er hatte, noch bevor er Maro-Noe
verließ, der handelsüblichen Schlosserkunst der
Automechaniker ein wenig nachgeholfen und die Verriegelung mit einem
Zusatzmechanismus versehen, an dem selbst ein Experte sich die Zähne
ausbeißen würde. Natürlich blieb die Möglichkeit,
daß jemand aufden Inhalt des Gleiters versessen genug war, um
sich mit Gewalt einen Weg durch den Aufbau oder die Glassitscheiben
zu bahnen. Das war ein Risiko, das Stoke vorläufig auf sich
nehmen wollte.
    Er war neugierig geworden. Die Ereignisse der vergangenen Stunde
entzogen sich so hartnäckig jedem Deutungsversuch, daß er
sein Leben lang keine Ruhe gefunden

    hätte, wenn er jetzt einfach umgekehrt und weggefahren wäre.
Er mußte herausfinden, wer sich hinter den Kulissen des
Theaterstücks befand, das man ihm vorspielte.
    Der Polizist hatte inzwischen gewendet und den Hof verlassen. Der
Palast lag immer noch still und ausgestorben. Stoke folgte Ha-Nau in
einen düsteren, mit Steinfliesen ausgelegten Flur. Die Decke war
mit Leuchtplatten eingelegt, und die Mischung von Altmodischem und
Modernem war mit einem Geschick bewerkstelligt worden, das Stokes
Bewunderung erregte. Ha-Nau führte zum Eintritt eines
Pneumo-Aufzugs. Nachdem die Tür sorgfältig verriegelt
worden war, setzte sich die luftdichte Plattform mit hellem Zischen
in Bewegung. Ein paar Stockwerke höher traten Stoke und sein
Führer in einen breiten, mit Fellteppichen ausgelegten Gang, der
durch weite, hohe Fenster eine Fülle von Tageslicht erhielt.
Stoke sah hinaus und stellte fest, daß er sich im dritten
Stockwerk befand. Unter ihm lag der Innenhof. Sein Gleiter stand da,
wie er ihn verlassen hatte.
    Durch den Gang näherten sich Schritte. Stoke wandte sich um.
Eine Gruppe von drei Männern kam auf ihn zu. Der in der Mitte
war klein, ältlich und trug eine ähnliche Livree wie
Ha-Nau. Die beiden Flügelleute waren jung, kräftig gebaut
und in eine Art Uniform gekleidet.
    Ha-Nau verneigte sich in Stokes Richtung.
    »Ich übergebe Sie an Ihren getreuen Kammerdiener,
Kai-Lo«,
    verkündete er. »Ich selbst ziehe mich zurück.
Kai-Lo steht völlig

Weitere Kostenlose Bücher