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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu Ihrer Verfügung. Wenn Sie einen
Wunsch haben, wenden Sie sich an ihn. Sollte Kai-Lo ihn nicht
erfüllen können, wird er sich seinerseits an mich wenden,
und mit vereinten Mitteln werden wir Ihnen beschaffen, was immer Sie
bedürfen.«
    Stoke war beeindruckt. Kai-Lo verneigte sich ebenfalls. Die beiden
Uniformierten standen stramm, den Blick ausdruckslos den Gang hinab
gerichtet. Ha-Nau machte Anstalten, sich zurückzuziehen.
    »Wann bekomme ich den Herzog zu sehen?« wollte Stoke
wissen.
    Ha-Nau überlegte kurz.
    »Sie werden sich von der Reise erholen und mit den Dingen
vertraut machen wollen, die man für Sie zurechtgelegt hat. In
zwei bis drei Stunden, würde ich sagen.«
    Stoke war zufrieden. Zwei bis drei Stunden konnte er die Spannung
noch ertragen. Es schien mittlerweile sicher, daß er die
Antwort auf seine brennendste Frage nur von höchster Instanz
würde erhalten können. Er unternahm nichtsdestoweniger, als
HaNau außer Sichtweite war, einen erneuten Versuch.
    »Sie könnten mir nicht zufällig sagen«,
wandte er sich an Kai-Lo, »was hier eigentlich gespielt wird?«
    Kai-Lo, ein Diener niedereren Ranges als Ha-Nau, ließ dessen
anbiedernde, wissende Vertraulichkeit vermissen - ein Zug, den Stoke
sich zu schätzen wußte. Mit ernstem Gesicht erklärte
er:
    »Es gibt nichts, was ich wüßte, das Sie nicht
längst erfahren hätten, mein Herr.«
    Damit wandte er sich um und schritt den Gang hinauf. Die beiden
Wachen vollführten eine Kehrtwendung und folgten ihm, diesmal
Stoke flankierend. Kai-Lo führte den Weg zu einem hölzernen
Portal, dessen Flügel bei seiner Annäherung automatisch
aufschwangen. Er trat zur Seite und gab Stoke Gelegenheit, die
barbarische Pracht des hallengroßen Raumes in sich aufzunehmen.
    Fellteppiche bedeckten den Boden, manchmal mehrere Lagen tief.
Produkte einer uralten anitischen Kunst, besaßen sie die
Konsistenz von Teppichen, ohne jedoch die Merkmale ihres Ursprungs
darüber zu verlieren. Stoke erkannte die Felle von rotbraun
gestreiften Nal-Tigern, grellgelben Sandbären und blaugefleckten
Kurzhalsgiraffen aus dem Innern des Maro-Kontinents. Alle drei Arten
gehörten zu den am schwersten

    jagbaren auf An'An. Der Herzog hatte entweder ein Heidengeld dafür
ausgegeben, die Teppiche zu erwerben, oder er war selbst ein Nimrod
von beachtlichem Format.
    Der Raum war nach altanitischem Geschmack eingerichtet. Er war
Aufenthalts-, Arbeits-, Eß- und Schlafraum in einem. Bis auf
die abseits gelegenen sanitären Anlagen stellte er so eine
autarke Wohneinheit dar. Er durchdrang das Gebäude in seiner
ganzen Tiefe und grenzte gegen die Rückwand mit einem riesigen,
bogenförmigen Fenster ab. Unterhalb des Fensters stand die
Liegestatt, zweieinhalb Meter lang und ebenso breit, mit kostbarer
Wäsche und Decken aus den sanftesten Fellen bestückt. Die
Mitte der Halle beherrschte ein klobiger, hölzerner Tisch, an
dem ohne Schwierigkeit zwanzig Leute Platz gehabt hätten. Zehn
Stühle in archaisch-anitischer Schnitzkunst umrahmten die
schwere Platte. Hölzerne Schränke bedeckten die
Seitenwände. Eine Sitzecke mit einem kleineren Tisch und einem
bequemen Sessel lud zum Arbeiten ein. Über der Sitzecke hing
eine einzigartige Jagdtrophäe: Der gehörnte Kopf eines Anu,
einer vor Jahrhunderten ausgestorbenen Tierart, die als der Vorläufer
des mittlerweile gezähmten Pa-Anu betrachtet wurde. Pa-Anu
wiederum waren die pferdeähnlichen Tiere, die die Aniter bei
ihren Zweikämpfen benutzten.
    »Treten Sie ein, mein Herr«, sagte Kai-Lo leise. »Sie
werden hier wohnen, bis die Stunde der Entscheidung kommt.«
    Er schritt an Stoke vorbei und begann, die breiten, schweren Türen
der Schränke zu öffnen. Stoke sah farbenprächtige,
kostbare Gewänder, Laden voller Wäsche, lederne Umhänge,
fein gearbeitete Wadenstiefel - die Ausstattung eines Fürsten.
    Kai-Lo ergriff ein Gewand, löste es sorgfältig aus der
Aufhängung und breitete es auf dem großen Tisch aus. Er
trat einen Schritt zurück und machte mit leuchtenden Augen eine
fast liebevolle Geste, die das Kleidungsstück umfing.
    »Bei der ersten Audienz mit dem Herzog wird es angemessen
sein«, erklärte er, »diese Robe zu tragen.«
    Stoke Derringer gingen die Augen über. Auf einem aus
hauchdünnem Leder gearbeiteten Brustlatz trug das Gewand in
silberner Prägung das anitische Schriftzeichen »ola«,
das zeremonielle Symbol der Zweikämpfer.
    Er begann zu ahnen, was man mit ihm vorhatte; aber das Wie und das
Warum blieben ihm

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