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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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obwohl er kaum zu sagen vermochte, wie und warum.
Tulli-Noe war eine altertümliche Siedlung, außerhalb der
Hauptverkehrswege gelegen und vom Eifer terranischer Architekten
nahezu unbeeinflußt. Hier zeigte sich die konzentrische
Bauweise der

    Aniter in reinster Form. Das Zentrum der Stadt bildete ein Platz,
in dessen Mitte sich der Palast des Herzogs erhob, ein klobiges, fast
primitives Konglomerat von Gebäuden, die im Laufe der Zeit zu
einem größeren Ganzen verschmolzen waren. In immer
weiteren Kreisen zogen sich Ringstraßen um den Zentralplatz.
Der radiale Verkehr wurde von strahlenförmig nach außen
vordringenden Straßen besorgt. Vielleicht das Merkwürdigste
an der Anordnung war die Tatsache, daß die Erbauer von
Tulli-Noe vom Vorhandensein der Küste und des Meeres keinerlei
Notiz genommen hatten. Die konzentrische Anordnung der Ringstraßen
setzte sich bis wenige Meter vor dem Strand fort, und die Häuser
an der Nordseite der Straße wandten dem Ozean den Rücken
zu. Es gab keinerlei Hafen, nur eine Serie von hastig aufgeschütteten
Dämmen, die im Falle eines Sturmes das eindringende Wasser
zurückweisen sollten. Es gab kaum eine Methode, mit der die
Leute von Tulli deutlicher hätten zum Ausdruck bringen können,
daß ihnen am Meer nichts lag.
    Für seinen Einzug nach Tulli-Noe benützte Stoke die
Südstraße, die etwa zwanzig Kilometer südlich der
Stadt aus dem Nichts entstand und in erster Linie die Rolle eines
Statussymbols spielte, denn jeder verläßliche Bodengleiter
fand sich über grasbewachsenem Naturboden ebenso sicher zurecht
wie über dem glatten Belag einer Straße. Aber Tulli-Noe
war die Residenz eines Herzogs, und infolgedessen mußte sie in
jeder Richtung, aus der Überlandverkehr zu erwarten war, eine
Einfallstraße besitzen.
    Der Unterschied zwischen anitischer und terranischer Mentalität,
bemerkte Stoke, war an dieser Stelle kaum zu bemerken. Stoke hatte
die Absicht, sich wie ein harmloser, unbefangener Reisender zu
bewegen und zunächst einen Gasthof aufzusuchen. Dort gedachte
er, sein vorläufiges Hauptquartier aufzuschlagen, und dann den
Aufgaben, die zu erfüllen waren, mit der Sorgfalt nachzugehen,
die die Lage erforderte.
    Er hatte, wie sich bald herausstellte, die Rechnung ohne den Wirt
gemacht. Er hatte kaum den ersten Block niedriger, anspruchsloser
Wohnhäuser am südlichen Stadtrand hinter sich gelassen, da
wurde er von einem Geleitzug von grell markierten Polizeifahrzeugen
aufgehalten, die sich in mehreren Etagen quer über die Straße
gestellt hatten und kein Hehl aus ihrer Absicht machten, alles
aufzuhalten, was da zufällig ihres Weges käme. Stoke setzte
den Gleiter ab, öffnete ein Fenster und wartete. Eine Gruppe von
Polizisten in merkwürdig geschnittenen, türkisfarbenen
Uniformen kam auf ihn zu. Der vorderste trat an das offene Fenster
und verneigte sich.
    »Ich bin über alle Maßen froh, daß Sie
gekommen sind«, versicherte er Stoke mit strahlendem Lächeln.
»Wir waren nicht sicher, auf welchem Weg Sie kommen würden.
Sie sind durch die feindliche Blockade gebrochen?«
    Stoke nickte stumm, unfähig zu begreifen, wie ihm geschah. Er
öffnete die Tür und zwängte sich durch die Öffnung.
Der Türkisuniformierte war ihm behilflich.
    »Man hat Ihnen offenbar keinen Schaden zugefügt?«
erkundigte er sich.
    Stoke gewann allmählich die Fassung zurück.
    »Nein, keineswegs«, versicherte er. »Aber Sie
müssen sich täuschen. Man erwartet mich nicht. Ich bin ...
«
    »Stoke Derringer«, unterbrach ihn der Polizist
lächelnd. »Ja, wir wissen. Und wir sind über die
Geheimhaltungsvorschriften informiert. Sie brauchen sich keine Sorgen
zu machen. Wenn Sie meinem Fahrzeug folgen wollen - der Herzog
erwartet Sie sehnlichst.«
    Stoke kletterte zurück in seinen Gleiter. Die Barrikade von
Polizeifahrzeugen löste sich auf. Übrig blieb nur ein
einziger Wagen, aus dem eine Hand Stoke auffordernd zuwinkte. Stoke
ließ das Triebwerk an und folgte.

    Resignierend nahm er zur Kenntnis, daß auf An'An Kräfte
am Werke waren, die ihm an Schnelligkeit und Zielstrebigkeit
entmutigend viel voraus hatten - so viel, daß er sich nach
allen Kräften anstrengen mußte, um nicht vom Regisseur,
der zu sein man ihm zurAufgabe gemacht hatte, zum Statisten
degradiert zu werden.
    Die Fahrt ging eine der Radialstraßen entlang auf das
Stadtzentrum zu. Nur wenige Fahrzeuge oder Fußgänger waren
unterwegs, und die paar Gesichter, die Stoke zu sehen bekam, waren
ernst und besorgt. Die

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