Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Puo die Anweisung, mit allen Fahrzeugen sofort aufzubrechen,
sobald Sellems Kolonne sich bis auf weniger als vierzig Minuten
Flugzeit genähert hatte. Dann folgte er dem Boten.

    Hiro begrüßte ihn herzlich.
    »Ich erhielt Ihre Nachricht«, sagte er. »Und
kurze Zeit später vier Duplikate.«
    »Vier«, staunte Stoke. »Ich hätte nicht
gedacht, daß ich soviel durchbrächte.«
    Hiro ging nicht darauf ein.
    »Ich habe veranlaßt, worum Sie mich baten. Hier sind
die Papiere!«
    Er reichte Stoke eine Rolle aus pergamentähnlichem Material.
In früheren Zeiten hatten die Aniter Häute eines großen,
fledermausähnlichen Tieres, das Niu, zu Schreibmaterial
verarbeitet. Heute stand das Niu unter Naturschutz, und von Terranern
errichtete Fabriken stellten dasselbe Material synthetisch her.
    »Ich danke Ihnen«, antwortete Stoke und nahm die Rolle
vorsichtig zur Hand. »Sie wissen, vor welchen Schwierigkeiten
mich Ihre rasche Hilfe bewahrt.«
    Hiro lachte.
    »Sie verstehen es, die Dinge in ein schmeichelhaftes Licht
zu rücken. Trotzdem nehme ich Ihren Dank nicht an. Was Sie tun,
geschieht zu meinen Gunsten, und wo käme ich hin, wenn ich Sie
nicht an meiner Seite hätte?«
    Stoke war verblüfft. Zwar befand sich außer dem König
selbst und dem buntgekleideten Boten niemand an Bord des geräumigen
Fahrzeuges; aber selbst dem einzelnen Boten gegenüber schien
Hiros Offenheit gewagt.
    Der König schien seine Bedenken zu erraten.
    »Dieser Mann hier«, er wies auf den Bunten, »ist
Baron Amel, mein Vertrauter und Stellvertreter. Er ist der Mann, an
den im Falle meines vorzeitigen Ausscheidens die Stimmen des Königs
übergehen. Amel - zeige dich dem Fürsten Agbro, unserem
treuesten Verbündeten.«
    Amel schlug die Kapuze nach hinten, die zu seiner Montur gehörte.
Stoke sah ein junges, vertrauenerweckendes Gesicht mit großen,
klugen Augen und einem freundlichen Mund. Amel trug sein Haar
kurzgeschoren - eine Mode, die die terranischen Siedler aufAn'An
eingeführt hatten.
    Stoke und Amel tauschten die üblichen Förmlichkeiten
aus. Stoke lobte insgeheim die Menschenkenntnis des Königs, die
ihn zur Wahl dieses Stellvertreters bestimmt hatte. Amel schien ein
vorzüglicher Mann für den Posten - intelligent und ergeben,
soweit er das beurteilen konnte.
    Hiro sah hinaus, wo Puo die Fahrzeuge in Marschordnung auffahren
ließ, so daß sie von einer Sekunde zur anderen starten
konnten.
    »Ich sehe, Sie verlieren keine Minute, Ihr hartverdientes
Fürstentum zu betreten.«
    »Je eher, desto besser«, antwortete Stoke einsilbig,
doch dann schilderte er das Hilfsangebot, das er von Tulli erhalten
hatte. »Sie hatten nichts anderes erwartet, nicht wahr?«
lächelte Hiro.
    »Nicht im Ernst«, gab Stoke mürrisch zu. »Aber
es wäre mir doch lieb gewesen, wenn ich im letzten Augenblick
noch hätte einsehen müssen, daß mein Verdacht
unbegründet war.«
    »Ich habe etwas anderes in Erfahrung gebracht«, begann
Hiro und lenkte die Rede auf ein anderes Thema. »Sie
interessierten sich für die Zweikämpfe unter Touristen,
nicht wahr? Eine Institution, die erst seit kurzem besteht und
scheinbar ein dummer, geschmackloser Reklametrick ist?«
    »Das stimmt«, antwortete Stoke. »Was mich
durcheinanderbrachte, war die Tatsache, daß man aufder Erde
nichts davon wußte.«
    »Die Zweikämpfe existieren erst seit wenigen Wochen«,
erklärte Hiro. »Sie sind in der Tat ein Mittel, um den
Touristen den Aufenthalt aufAn'An ein wenig aufregender zu gestalten.
Idee, Werbung und Ausführung liegen in den Händen einer
privaten Werbefirma, die in Maro-Noe ein Zweigbüro hat, jedoch
von einer anderen Stelle aus arbeitet.«

    Stoke horchte auf.
    »Von welcher Stelle?«
    »Korkoran.«
    Stoke war leicht enttäuscht. Er hatte halb erwartet, Aritui
zu hören. Die Touristen zu Zweikämpfen zu veranlassen,
konnte für den Aniter, der das Unternehmen eingefädelt
hatte, nur einen einzigen Sinn haben: Seinen Landsleuten zu zeigen,
daß selbst verweichlichte Urlaubsreisende von der Erde Spaß
an der Turnierkunst fanden. Und daß, wenn selbst sie in diesem
Sport beachtliche Leistungen zu vollbringen vermochten, dasselbe für
die von Natur aus härteren, mit dem Brauch viel enger
verbundenen Aniter möglich sein müsse. Mit anderen Worten:
Es war ein Trick, den Anitern, die den Zweikampf als Mittel
gesellschaftlichen Avancements bisher verabscheut hatten, die
Lächerlichkeit ihrer Abneigung nahezubringen. Den Anitern
terranischer Abkunft, hieß das. Denn die anderen

Weitere Kostenlose Bücher