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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Etappe
der Reise: Der Einmarsch in sein eigenes Fürstentum.
    Agbro war ein Land mit Charme. Eine Mischung aus Bergen, Tälern
und zwei Küstenebenen, erstreckte es sich quer über die
Halbinsel Pal-Nöa, die an dieser Stelle etwa zweihundert
Kilometer breit war. Es grenzte nördlich an das Fürstentum
Vagyra und die unabhängige Grafschaft Nalit, südlich an das
Fürstentum Sellem, das somit das südlichste der
Nal-Pöa-Fürstentümer war und die Südspitze der
Halbinsel in sein Territorium mit einbezog. An der Agbro‘schen
Ostküste lag die Hafenstadt Mar-Lani, einer der wichtigsten
Häfen des Nordkontinents, der rund fünfzig Prozent des
Passagier- und Güterverkehrs zwischen Nal und Maro bewältigte.
Die Hauptstadt des Fürstentums, Agbro-Kol (Agbro-Mitte), lag im
westlichen Drittel des Landes, kaum siebzig Kilometer von der
Westküste entfernt, in einem anmutigen Tal. Sie hatte eine
Bevölkerung von rund einhunderttausend und war äußerst
weitläufig angelegt. Vom Strom der Touristen bislang verschont,
hatte sie keinen Anlaß gefunden, sich terranischer Stadtplanung
anzupassen und bot das Bild einer echt anitischen Stadt, komplett mit
scheinbar sinnlos sich windenden Straßen, weiten,
raumverschlingenden Plätzen und in wildem Durcheinander
angelegten Bauwerken. Man mußte den Geist des Aniters kennen,
um zu verstehen, warum ihm in seiner synoptischen Seh- und Denkweise
die scheinbare Unordnung als der höchste Grad der Ordnung
erschien.
    Der Palast des Fürsten lag annähernd in der Mitte der
Stadt, im Zentrum eines riesigen Platzes. Eine hohe, von Toren
durchbrochene Mauer schloß ihn von der Umwelt ab. Das Gelände
innerhalb der Mauer war mit kuppelförmigen Gebäuden und
Höfen bedeckt. Die Gesamtanlage war in den Augen eines Terraners
ebenso unordentlich wie die Stadt selbst. Es gab zwei Bauwerke, die
dicht nebeneinander aufragten und alle anderen an Größe
weit übertrafen. Sie waren durch kleine Brücken miteinander
verbunden und bildeten, wie Puo erklärte, die eigentliche
fürstliche Residenz. Die übrigen Gebäude dienten der
Unterbringung des Personals oder fungierten als reine Nutzbauten wie
Garagen oder Werkstätten.

    Der Anblick des Palasts brachte Stoke etwas zu Bewußtsein,
über das nachzudenken er bislang keinen Anlaß gefunden
hatte. Jetzt, die Kuppelbauten des fürstlichen Schlosses Agbro
vor Augen, erschien es ihm eigenartig, fast unglaublich, daß er
die Bedeutung dessen, was er vor Tagen gesehen hatte, erstjetzt
erkannte.
    Unter allen Bauwerken auf An'An waren im allgemeinen die Schlösser
und Landsitze der Adeligen die wahren Exponenten alter, echt
anitischer Baukunst. Der Umstand war erklärlich. Schlösser
waren teurer als gemeine Wohnhäuser. Sie wurden gebaut, um die
Zeit zu überdauern. Die Lebenserwartung eines gewöhnlichen
Wohnbaus betrug einhundert Jahre, die eines Schlosses fünfmal
soviel. Die Mehrzahl der Schlösser und Burgen auf An'An war
errichtet worden, bevor der erste Terraner den Fuß auf die
Oberfläche dieser Welt setzte.
    Der anitische Kuppelbaustil war allgemein und unumschränkt.
Die anitische Architektur war weitaus homogener als die terranische.
Die Leute auf Tui und Kek bauten ebenso wie die in Maro, und deren
Bauwerke wiederum unterschieden sich nicht wesentlich von denen in
Nal oder auf Korkoran.
    Warum dann, fragte sich Stoke, wohnte der Herzog von Tulli in
einem Palast, der nach typisch okzidental-terranischem Baukastenstil
aufgeführt war?
    Der Einzug in die Stadt war weitaus angenehmer, als Stoke sich
zunächst ausgemalt hatte. Nur etwa ein Zehntel der Bürger
von Agbro-Kol säumten die Straße zum Schloß, aber
unter ihnen waren eine ganze Menge, die dem neuen Fürsten
freundlich, bisweilen sogar begeistert zuwinkten. Sie mochten ihre
Zweifel über die Eignung und die politische Anschauung des neuen
Herrschers haben, aber dem Eindruck, den seine unglaubliche Leistung
im Zweikampf hinterlassen hatte, konnten sie sich nicht entziehen.
    Trotzdem befand Stoke sich auf eindeutig feindlichem Boden. Agbro
war Unisten-Land, und von ihm wußte ein jeder, daß er dem
Herzog von Tulli zur Seite gestanden hatte und daher mindestens ein
Liberaler, wenn nicht gar ein Bündler sein mußte.
    Im Innern des Schlosses gab es keine Schwierigkeiten. Puos
Adjutanten hatten den fürstlichen Haushalt auf dem Haupthof
zusammengetrieben, und Stoke empfing die ihm zustehende Huldigung
ohne Rücksicht auf die politische Einstellung der Huldigenden.
    Er nahm sich drei Stunden

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