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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Puo.
    »Eine Gesellschaft«, antwortete Stoke verdrossen. »Ein
ultrakonservativer Verein auf der Erde, der meint, jede Welt im
Einflußbereich des Imperiums müßte genauso aussehen
und von genau derselben Art Leute besiedelt sein wie die Erde selbst.
Gesellschaft zur Wahrung individuellen Terranertums (Society for the
Preservation of Individual Terrestrianism) nennen Sie sich. Es gab
Zeiten, da leisteten sie wertvolle Arbeit; aber je größer
das Imperium wird - je mehr Welten zu uns stoßen, die eine
eingeborene Zivilisation besitzen, um so störrischer und
unvernünftiger in ihren Forderungen werden sie. An'An ist für
sie ein Testfall. Die Gesellschaft ist mächtig und reich. Sie
wären erstaunt zu erfahren, wieviel Menschen aller Kategorien,
von den Armen bis hinauf zu den wirklich Einflußreichen, es
gibt, die der Ansicht sind, daß die größte Stadt auf
dem fünften Planeten von Rigel genauso aussehen müßte
wie Terrania und eine Provinzhauptstadt auf der dritten Welt von
Prados genauso wie New York. SOPRIT war genau der Verein, dem die
Bündler nur ein Wörtchen von ihren Problemen zu erzählen
brauchten, um auf der Stelle großmaßstäbliche
Unterstützung zu finden.«
    Puo schwieg eine Weile. Dann sagte er:
    »Ich bin sicher, daß die Gesellschaft aus
wohlmeinenden Menschen besteht und daß sich viel für ihre
Ziele sagen läßt.«
    Stoke sah ihn verwundert an. Dann ging ihm auf, daß er auf
die Probe gestellt wurde.
    »Natürlich«, lachte er bitter. »Aus lauter
wohlmeinenden Menschen, die sich nur nie die Mühe gemacht haben,
auf ihren Kirchturm hinaufzuklettern und sich umzusehen, ob die Welt
hinter dem Horizont vielleicht doch nicht noch weitergeht.«
    Puo lächelte. Stoke war nicht sicher, ob er ihn überzeugt
hatte. Er wollte noch mehr sagen. Aber plötzlich änderte
sich das Bild aufdem kleinen Orterschirm.
    Der Kreis der Belagerer brach auf. Sie scharten sich zusammen, als
sei irgendwo an einer Stelle, die das Gerät nicht erfaßte,
ein neuer Gegner aufgetaucht. Baron Amel wurde plötzlich
unruhig. Sekunden vergingen, dann tauchte am linken oberen Rand des
Schirms ein Schwarm von mindestens zweihundert schwachleuchtenden
Punkten auf.
    Amel stieß einen triumphierenden Schrei aus. Stoke legte ihm
die Hand auf die Schulter und drückte ihn in den Sitz zurück.
»Nur nicht zu früh freuen, mein Freund«,

    sagte er ruhig. Dann wandte er sich wieder an Puo. »Der
Entsatz ist da. Es wird da oben nie wieder so kunterbunt zugehen wie
in den nächsten zehn Minuten.«
    Puo legte die Hand an den Fahrthebel, aber Stoke griff ebenfalls
zu und hinderte ihn, den Hebel zu ziehen.
    »Wir wollen uns über eines klar werden«, sagte er
ernst. »Ich bin nicht Ihr Fürst. Ich habe kein Recht,
Ihnen Befehle zu geben. Ich handle als Agent des Solaren Imperiums.
Sie haben nicht nur das Recht, sondern auch die Verpflichtung, sich
den Kopf darüber zu zerbrechen, ob das, was ich vorhabe, im
Interesse des anitischen Commonwealth liegt. Ist die Antwort negativ,
dann öffnen Sie das Luk, steigen mit Ihren Begleitern aus, und
niemand wird es jemals wagen, Ihnen daraus einen Vorwurf zu machen.«
    Puo sah ihn an. Er lächelte, aber gleichzeitig spiegelte sich
Entschlossenheit in seiner Miene.
    »Sie sind in Ordnung«, sagte er in schwerfälligem,
akzentuiertem Interkosmo.
    Im nächsten Augenblick zog er den Hebel, und der Gleiter
schoß steil in die Höhe.
    Die Finsternis wich vor den unaufhörlichen, grellweißen
Salven der Strahlgeschütze. Aus der brodelnden Glut schälte
sich der düstere Schatten des riesigen Felsens wie ein Ungeheuer
der Vorzeit.
    Puo zögerte. Die Schlacht tobte überall - dicht über
dem Boden ebenso wie in zweihundert Metern Höhe. Der Fels schien
von einer Wand aus Feuer umgeben. Dem Aniter stockte der Verstand bei
dem Gedanken, er solle die Wand durchdringen. Stoke legte ihm die
Hand auf die Schulter.
    »Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht«, sagte er
väterlich. »Wir müssen nur ein geeignetes Loch
finden.« Er fuhr sich mit dem Handrücken über den
Mund. »Und das beste Loch ist, meine ich, oben.«
    Er unterstützte die Worte mit einer heftigen Handbewegung.
Puo verstand. Der Gleiter hob sich vollends aus der Schlucht und fuhr
fort zu steigen. Mit Hilfe des Antigravs erreichte er mühelos
eine Höhe von fünfhundert Metern, und von dort aus sah die
Kampfszene anders aus. Es war deutlich zu erkennen, daß die
Schlacht sich ringförmig um den zentralen Felsen herum
entwickelt hatte.

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