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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Von
unten kam eine schwache Antwort.
    »Hilfe ist hier«, schrie Stoke, um den Lärm der
Schlacht zu übertönen. »Kommen Sie 'rauf!«
    Der Widerschein des Geschützfeuers war für Hiros an die
Finsternis gewöhnte Augen ausreichend, die Umrisse seines
Gefängnisses zu enthüllen. Er entdeckte, was ihm bisher
entgangen war - eine quadratische Öffnung in der etwa drei Meter
hohen Decke, einen Schacht, der nach oben führte und in dessen
eine Seitenwand Eisen

    eingeschlagen waren, um Händen und Füßen Halt zu
bieten. Er schob die Liege unmittelbar unter die Öffnung, und
von diesem erhöhten Standort aus gelang es ihm, mit einem
sorgfältig gezielten Sprung die zweitunterste Sproße zu
ergreifen. Er zog sich in die Höhe, fand Halt für die Füße
und stand eine Minute später neben Stoke auf ebenem Boden.
    Er sah das Flackern der Blastergeschütze ringsum in der Nacht
und hatte tausend Fragen auf der Zunge. Aber Stoke, den Himmel
mißtrauisch musternd, gebot ihm zu schweigen.
    »Es sieht ernst aus«, brummte er vor sich hin.
»Riesner pfeift aus dem letzten Loch. Noch ein paar Minuten,
und er ist erledigt.« Er wandte sich an Hiro. »Zu spät
zum Verschwinden, fürchte ich.«
    Als hätte er ein Stichwort gegeben, erlosch das gespenstische
Flackern plötzlich. Hier und da blitzte noch ein einzelner
Abschuß auf; aber die Schlacht war vorüber, und an der
Identität des Siegers konnte kein Zweifel bestehen. Stoke faßte
Hiro am Arm.
    »Kommen Sie«, forderte er ihn freundlich auf. »Das
letzte Kapitel wollen wir von zentraler Stelle aus lesen.«
    Er begab sich mit dem König zu der Stelle, an der die zwei
Bündler sich unter Puos wachsamem Auge um den Verletzten
kümmerten, und schickte den Graf, den Gleiter herbeizuholen. Er
wollte ihn unmittelbar neben sich stehen haben, wenn der Gewinner der
Schlacht eintraf, um seinen Preis abzuholen. Er reichte Hiro eine der
erbeuteten Waffen.
    »Ich glaube nicht, daß Sie sie brauchen werden. Aber
man kann nie wissen.«
    Puo bugsierte den Gleiter vom Rand der Lichtung herbei. Cobol und
Amel saßen nach wie vor auf dem Mittelsitz, sorgfältig
bewacht von Puos zwei Begleitern. Beim Anblick seines Vertrauten
stieß Hiro einen halberstickten Schrei der Überraschung
aus.
    »Ihr treuer Baron«, spottete Stoke. »Ein
bündlerischer Agent!« Hiro schien nicht überzeugt;
aber er kam nicht mehr dazu, seinen Protest an den Mann zu bringen.
Das Summen von Gleitermotoren kam näher. Starke Luftkissen
wirbelten am Rand des Plateaus Fontänen von Staub und Geröll
auf.
    Ein großes Fahrzeug schwebte über die Lichtung, zögerte
sekundenlang und setzte dann am Rand auf, bei der Landung einen Stand
von Zwergföhren unter sich begrabend. Die Entfernung von Stoke
und seiner Gruppe bis zum Landeplatz des feindlichen Fahrzeugs betrug
nicht mehr als zwanzig Meter. Weitere Gleiter waren in der Nähe,
aber das Summen ihrer Motoren blieb von konstanter Intensität,
als hätten sie den Befehl erhalten, an Ort und Stelle zu warten.
    Auf dem Dach des gelandeten Fahrzeugs flammte eine Lampe auf und
tauchte die eigenartige Szene auf der Lichtung in grelle Helligkeit.
Ein Luk öffnete sich, und ein einzelner Mann stieg aus.
    Greg Ohlen.
    Er trug die Tracht eines anitischer Fürsten und die Miene
eines Mannes, der sich triumphierend seiner Macht bewußt ist.
»Der Herzog von Korkoran ist gekommen«, verkündete
er laut, »um Hiro, den König, unter seinen Schutz
zunehmen!«
    Stoke warf einen raschen Seitenblick auf Hiro. Der König
musterte Ohlen verblüfft. Stoke verstand und fing an zu lachen -
laut genug, um über die ganze Lichtung gehört zu werden.
    »Herzog Greg Ohlen von Korkoran«, rief er vergnügt.
»Wieviel haben Sie dem alten Herzog gezahlt, damit er vor Ihnen
zur Seite trat?«
    Ohlen war seiner Sache so absolut sicher, daß er sich
herabließ, auf die Frage einzugehen.
    »Mehr, als Sie in hundert Jahren verdienen«,
rieferzurück.
    »Und was taten Sie dann mit ihm?«

    »Nichts. Dem Reichen Ohlen stand frei zu gehen, wohin es ihm
beliebte.«
    »Vorzugsweise jedoch von An'An fort, nicht wahr? Und nicht
nur der Herzog, sondern auch alle anderen Fürsten, Grafen und
Barone, die Sie auskauften. Denn nichts ist
gefährlichererZündstoffals eineVersammlung von
depossedierten Adeligen -selbst wenn sie großzügig
entschädigt wurden.«
    »Die Mehrzahl«, gab Ohlen zu, »verließ
An'An. Andere siedelten sich vorläufig unter ihrem neuen Namen
außerhalb von Korkoran an.«
    »Vorläufig? Sie meinen,

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