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PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

Titel: PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vor Breg aus. Er fühlte sich
sogleich wohler, denn auf dem Gebiet der Infra-Ortung war er zu
Hause.
    Kaum siebzig Meter vor ihm hing ein großer Ball aus schwach
glühendem Rot im Riff, um einige Nuancen heller als der Fels
selbst. Es war das Wrack, dessen Energiequelle schon seit Stunden tot
war und kaum mehr Wärme abgab. Hoch über sich sah Breg ein
großflächiges Violett, in dessen Mittelpunkt es grellrot
loderte. Das Bergungsfahrzeug, dessen Kranarm sich erst
herniedersenken würde, wenn Stolk die nötigen Anweisungen
gab.
    Wo war Stolk eigentlich?
    Breg blickte sich forschend um, aber er konnte nirgends vor sich
menschliche Umrisse erkennen. Stolk konnte sich doch nicht in Luft
aufgelöst haben!
    „Ich rufe Prahm vier“, sprach Breg in sein Mikrophon.
Er hatte den anderen abgelauscht, wie man Funkmeldungen abfaßte.
„Ich rufe Prahm vier. Bitte melden.“ Prahm vier war Surcs
Bergungsfahrzeug. Breg wartete nicht erst die Bestätigung ab,
daß man ihn gehört hatte, sondern sprach sofort weiter.
    „Hier spricht Breg. Ich habe vergeblich versucht, mit Stork
Kontakt aufzunehmen. Von ihm fehlt jede Spur, ich kann ihn nirgends
sehen. Vielleicht ist er abgestürzt.“ Breg verstummte. Die
Leitung blieb tot. „Hast du mich verstanden, Tioder? Tioder von
Prahm vier bitte melden.“
    Aber auch als Breg den Funker beim Namen nannte, kam keine
Empfangsbestätigung durch. Breg begann zu schwitzen. Er mußte
die Heizung um einige Stufen kleiner stellen, aber danach war ihm
wieder zu kalt. Während er sich unter schwierigsten Bedingungen
dem leicht glühenden Wrack näherte, regulierte er noch mehr
als ein Dutzend Male die Heizung. Was hatte die Funkstille zu
bedeuten? Es gab nur zwei Erklärungen. Entweder war seine
Sprechfunkanlage nicht in Ordnung, oder Surc hatte ihn ausgesetzt, um
ihn loszuwerden. Aber warum? Das hatte dieser mächtige Mann des
Syndikats nicht notwendig.
    Breg wollte eher daran glauben, daß Stolk hinter der
Zerstörung seines Sprechfunkgerätes steckte. Aber wenn der
Leibwächter Holeys irgend etwas im Schilde führte, dann
konnte sich Breg nicht vorstellen, was es war. Er brauchte doch nur
noch die letzten sechzig Meter zurückzulegen, dann hatte er das
Wrack erreicht und befand sich in Sicherheit.
    Daß das Versagen seines Sprechfunkgerätes eine
natürliche Ursache haben konnte, diese Möglichkeit zog Breg
erst gar nicht in Betracht. Er hatte gelernt, sich in seiner Welt
innerhalb des Baues immer auf das Schlimmste vorzubereiten. Das hatte
sich bisher immer bewährt — und es rettete ihm auch
diesmal das Leben.
    Ein rötlich pulsierender Schatten sprang plötzlich
hinter einem Felsvorsprung hervor. Zwei ausgestreckte Arme griffen
nach Breg.
    Das also war Stolks Plan! Er hatte sich hinter den Felsen
versteckt und wollte ihn in die Brandung hinunterstürzen.
Beinahe wäre es ihm auch geglückt. Breg war viel zu
überrascht, um an eine Gegenwehr zu denken. Aber sein
Unterbewußtsein war alarmiert, und so wich er instinktiv aus
und preßte sich gegen die glatte Felswand.
    Er sah, wie die behandschuhten Hände ins Leere griffen, die
Finger sich spreizten, um den Fall abzufangen. Aber die Hände
verfehlten den Fels um Millimeter, und Stolk stürzte, sich
überschlagend, die Felswand hinunter, den scharfen Zacken
entgegen, die drohend aus dem schäumenden Element herausragten.
    Diesen Sturz konnte kein Mensch überleben. Selbst wenn ihn
der Aufprall nicht sofort tötete, so würde sein Raumanzug
aufgeschlitzt werden. Der Sauerstoff strömte aus, das tödliche
Gas der Atmosphäre drang ein.
    Breg blickte weg, als Stolks Körper unten aufprallte. Er
wartete, bis er sich wieder gefaßt
    hatte, dann bewegte er sich vorsichtig weiter auf das 50 Meter
durchmessende Wrack zu, dessen rotes Leuchten weiter an Intensität
verloren hatte.
    Breg fühlte sich ausgelaugt, als er es erreichte.
    Ein Blick überzeugte ihn davon, daß sich das
Bergungsfahrzeug weiter gesenkt hatte. Das bewies Breg, daß die
Bergung auch ohne Einweisungen vom Boden durchgeführt werden
konnte. Und es bestärkte ihn in dem Verdacht, daß es sich
nur um eine Falle für ihn gehandelt hatte.
    Aber noch immer wußte er nicht, warum man sich solche
Umstände gemacht hatte.
    Die Wand aus Antigravstrahlen näherte sich ihm langsam, aber
unaufhaltsam, und er erkannte plötzlich, daß er unter
ihrem Druck zerquetscht werden würde, wenn er sich nicht bald in
Sicherheit brachte. Den besten Schutz würde ihm das Wrack des
Kugelraumers bieten.

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