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PR TB 063 Die Tempel Des Todes

PR TB 063 Die Tempel Des Todes

Titel: PR TB 063 Die Tempel Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fronten bilden würden:
Freunde und Feinde. Ich konnte meine Gegner im Auge behalten.
    „Bist du zufrieden, wenn ich dich schnell töte?"
fragte ich.
    Er nickte langsam.
    „Ich bin fürchterlicher in meinem Zorn", sagte ich
leise, nur er verstand die Worte im Uruk-Dialekt. „Ich werde
dich strafen. Du wirst weiterleben, als Mann der Schande. "
    Seine Augen wurden dunkel vor Schrecken und dem Erkennen einer
aussichtslosen Lage. Auf seiner breiten Stirn erschienen große
Schweißtropfen. Im Augenwinkel sah ich Shyrkal, der wachsam
fünf Meter neben mir stand und die Szene beobachtete. Ich erhob
mich und steckte den Dolch langsam zurück, dann bückte ich
mich, packte Enme-en am Gürtel und zog ihn hoch. Seine Arme
hingen kraftlos herunter, und ich ließ ihn vor mir stehen.
    „Geh!" sagte ich scharf und laut. „Und beleidige
meine Augen nicht mehr. "
    Er drehte sich schweigend um und verschwand zwischen den Zelten.
Schlagartig setzte der Lärm vieler Gespräche ein,
überraschte Ausrufe wurden laut, und endlich erschien Nidaba-an,
um sich an den Tisch zu setzen. Zwei Männer mit Leiern
erschienen, harfenähnlichen Instrumenten, die einen
unaufhörlichen Strom zirpender Töne von sich gaben wie ein
Käfig voller Grillen. Das Essen nach der Löwenjagd begann,
und ich rammte wieder die Standarte neben den Hocker des Stadtkönigs.
Meine Ankunft im Zweiströmeland war laut und deutlich vor sich
gegangen, und ich war, was ich wollte - eine Berühmtheit.
    Ausgezeichnet, aber auch riskant. Alle, die von Enme-en abhängen,
sind jetzt deine Todfeinde, sagte mein Extrasinn. Warte, bis du in
Uruk bist.
    Nichts anderes dachte ich auch. Während des Essens wich
Shyrkal nicht von meinem rechten Fuß. Er lag lautlos, mit
aufgerissenem Rachen, unter den weißen Brettern.
    Ich bemühe mich, mit meinem Verstand die Vorgänge zu
erkennen, sie zu zerlegen und zu analysieren. Von meinen Impulsen
ausgehend, durch viereinhalb Jahrtausende
    teilweise bis zur völligen Unkenntlichkeit verstümmelt,
war die Kultur hierher gelangt. Der steinzeitliche Jäger, der
den Namen Suuma gehabt hatte, konnte der Urvater aller dieser
Menschen sein; seine Gruppe mußte sich mit den hier hausenden
Nomaden vermischt haben, und viel von dem, was Suuma von mir wußte
und kannte, tauchte hier wieder auf. Ich lächelte schwach. So
ähnlich hatte ich mir den Weg der Kultur von dem
Mittelmeerkessel bis hierher vorgestellt. Das Bier, das ich mit
eiskaltem Wasser gemischt hatte, schmeckte nicht übel, aber ich
hütete mich, viel davon zu trinken.
    „Du lächelst, Freund Atlan?" fragte Nidaba-an.
    Ich nickte. Das Gastmahl der fünf Stadtkönige war eine
barbarische Sache. Zuerst schleppten halbnackte Sklavinnen auf
Tontellern, deren schwarze und dunkelrote Muster von Fett und
angesengten Gewürzpflanzen verdeckt wurden, gebratene
Wasservögel heran. An jedem der Tische saßen vier Männer,
und sie warfen die Knochen den verwilderten, dreckigen Hunden zu, die
sich jaulend und kläffend darum stritten. Ab und zu brachte ein
gewaltiger Tritt ein Tier aus dem Bereich der Sandalen. Dann kam ein
goldgelber Brei, dick mit gelber Butter vermischt. Man griff mit den
Händen in die Schüsseln und verschmierte sich die Barte
damit. Dann bogen sich die Bretter unter den kupfernen Spießen,
an denen ganze Gazellen, in Lehm gebratene Igel und Lämmer
hingen. Die Essenden rissen an dem Fleisch und trennten die Stücke
mit den Dolchen ab. Fett und Fleischsaft liefen über die weißen
Bretter. Die Dolche wurden in die Tische getrieben, Gelächter
und Scherze waren zu hören.
    „Ja", sagte ich kauend. Das Fleisch der Gazelle war
köstlich und von einem eindringlich würzigen Geschmack.
Verglichen mit dem halbverbrannten Wild über den Feuern der
Steinzeitbarbaren herrschte hier eine Hochkultur. „Ja, ich
lächle. Ich tue dies, weil ich eine lange Geschichte erzählen
kann."
    Ein riesiger Fleck verzierte mein Überhemd; ich bemühte
mich, nicht zusammenzuzucken.
    Shyrkal neben meinem Fuß knurrte dumpf, und drei
    Hunde wichen aus, die Ruten zwischen die Hinterläufe
geklemmt.
    „Gleich. Der Braten ist gut, Herrscher. "
    Ich sah, quer über die Tische, zwischen den halb
angetrunkenen Stadtkönigen hindurch, den Berater des Königs.
Er lehnte gegen einen der weißen, geschälten Stämme,
mit denen ein Zelteingang abgestützt war. Er massierte seine
Oberarmmuskeln und sah zu Boden. Dann, als wüßte er, daß
ich ihn beobachte, hob er den Kopf und sah mich an. Der Ausdruck
seines

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