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PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen

Titel: PR TB 065 Die Welt Der Glückseligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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genug, aber unter
dem Psycholator konnte man tausend Tode sterben ...
    Marat versuchte, sich in einen Dämmerzustand zu versetzen,
der die Schmerzen des peripheren Nervensystems besser ertragen ließ.
Bei der Ausbildung in der Galaktischen Abwehr war diese Methode
trainiert worden. Es gelang ihm auch diesmal, obwohl es schon lange
her war, daß er sich in einer solchen Lage befunden hatte.
    Das Gefühl für den Zeitablauf ging ihm dabei allerdings
verloren. Deshalb wußte er nicht, wie lange der Fluggleiter
unterwegs gewesen war, als er bremste und kurz darauf landete.
    Wieder klappten Türen. Marat fühlte, wie sein Behälter
hochgehoben und wieder abgesetzt wurde. Ein zweiter Gegenstand stieß
rumpelnd gegen die Kiste, in der er lag. Dann hörte er seltsam
knirschende Schritte, abermals das Klappen von Türen und das
Summen von Antigravfeldern. Es schwoll kurz an und entfernte sich
schnell.
    Jean Pierre Marat wartete darauf, daß sichjemand um ihn
kümmerte. Er wartete noch immer, als er spürte, daß
er allmählich die Herrschaft über seine Muskeln
wiedergewann. Neue Hoffnung keimte in ihm auf, während er Finger
und Hände behutsam trainierte, um eventuellen Lauschern nicht zu
verraten, daß die Schockparalyse nachließ.
    Endlich konnte er sich wieder normal bewegen. Marat wartete
darauf, daß sich der Deckel der Kiste hob. Er nahm sich vor,
einen verzweifelten Ausbruch zu wagen. Sicher konnte auch sein
Partner sich wieder bewegen. Er würde ebenso reagieren, hoffte
Marat.
    Doch die Zeit verging. Die Luft in Marats Gefängnis wurde
langsam drückend heiß. Sie erschwerte das Atmen.
    Nach dem ersten Erstickungsanfall beschloß Jean Pierre
Marat, alles auf eine Karte zu setzen, gleichgültig, ob draußen
Bewaffnete nur darauf lauerten, daß er sein Gefängnis
verließ.
    Er stieß mit den Händen vorsichtig gegen den
Kistendeckel. Er lag nur lose auf. Marat brachte sich in kauernde
Haltung, dann schleuderte er mit dem Rücken den Deckel fort und
setzte mit einer Flanke über den Kistenrand.
    Er fiel in heißen Sand, wälzte sich einige Meter weg
und richtete sich sprungbereit auf.
    Verblüfft musterte er die Umgebung: Sand, nichts als Sand, so
weit das Auge reichte. Darüber eine Sonne, die ihre
glühendheißen Strahlen erbarmungslos herniedersandte.
    Und eine zweite Kiste.
    Soeben hob sich der Deckel der anderen Kiste. Wie von der Sehne
geschnellt, sprang McKay heraus, stieß ein Kampfgeschrei aus
und blickte sich mit rollenden Augen um.
    „Das genügt vorläufig!“ riefMarat und
richtete sich ganz auf.
    Sein Partner fuhr herum und ließ die kampfbereit erhobenen
Fäuste sinken, als er Marat erkannte. Er war splitternackt,
schien das aber erstjetzt zu bemerken. McKay fluchte ausgiebig.

    Jean Pierre Marat machte seinerseits Bestandsaufnahme. Er
bemerkte, daß sein Impuls-Handstrahler fehlte, außerdem
der Armband-Telekom und einige Dinge seiner Spezialausrüstung.
Allmählich dämmerte ihm, welches Schicksal ihre
Gegenspieler ihnen zugedacht hatten.
    Deshalb wölbte er indigniert die Brauen, als McKay einen
Jubelruf ausstieß. Dann sah er, worüber sein Partner sich
freute.
    Roger McKay hob seine Kleidung aus der Kiste.
    „Was sagst du dazu, Alter?“ fragte er strahlend.
    Marat lächelte humorlos.
    „Es zeugt von einem gewissen Zartgefühl unserer
    Gegner, daß sie deine Leiche nicht unbekleidet herumliegen
lassen wollen ...“
    „Leiche ...?“ fragte McKay.
    Jean Pierre Marat lachte bitter.
    „Sieh dich um, Großer. Wie lange dauert es, bis wir
verschmachtet sind? Es scheint nicht so, als würde es in
erreichbarer Nähe Wasser geben.“
    „Aber vielleicht Whisky“, meinte McKay hoffnungsvoll.
„Das wäre mir sogar lieber als Wasser.“ Marat
seufzte.
    „Dein Gehirn scheint noch immer umnebelt zu sein. Hast du
wenigstens eine Ahnung, wo wir uns befinden?“
    Roger McKay runzelte die Stirn und gab sich den Anschein, als
dächte er angestrengt nach.
    „Hm!“ machte er. „Ich würde es eine Wüste
nennen, Alter. Oder hast du eine treffendere Definition?“ Mit
langsamen Bewegungen begann McKay sich anzuziehen. Jean Pierre Marat
ging einige Schritte über den losen, staubfreien Sand. Er
erkannte die Stelle, an der der Gleiter gelandet sein mußte und
wieder gestartet war.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte Marat, daß es bereits elf Uhr
war. Gegen vier oder halb fünf mußte er überwältigt
worden sein. Kurz darauf war der Gleiter gestartet. Wenn man die
Reisegeschwindigkeit von schnellen Fluggleitern

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