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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Regenbogen beginnt. Er wird dich aufnehmen, du wirst
hoch oben über dem Universum schweben - und alle Not wird ein
Ende haben.
    »Nur ruhig. Erdega. Ich bin ein Freund. Kein Leid soll dir
geschehen, Erdega.«
    »Freunde haben Namen.«
    »Noir. André Noir. Aber nenne mich einfach André.«
    »André?«
    »Ja, André. Wir sind doch Freunde. Zumindest versuche
ich, dir ein Freund zu sein. Ich weiß nicht, ob es mir gelingt,
Erdega, aber versuchen werde ich es.«
    »Ein Versuch ist schon viel wert«, sagte Erdega. »Aber
warum nimmst du dir nicht einfach vor, mein Freund zu sein. Wenn dein
Wille stark genug ist, dann brauchst du nicht erst zu versuchen!«
    »Du allein weißt, wie schwer es ist, sich etwas
vorzunehmen und dann den Willen aufzubringen, es auch auszuführen,
Erdega.«
    »Wie meinst du das?«
    »Wie oft wolltest du schon deinen Schatz heben - und noch
nie hast du die Kraft besessen, dein Vorhaben auch auszuführen!«
    Der Schatz. und dann öffnest du ihn, und heraus steigt ein
strahlender Regenbogen und nimmt dich auf. Dann hat alle Not ein
Ende.
    »Ich hätte den Schatz gehoben«, sagte Erdega und
nickte nachhaltig mit seinem schweren Kopf. »Aber es ist immer
etwas dazwischengekommen.«
    »Wer?«
    »Wieso fragst du, wer dazwischengekommen ist und nicht was!«
    »Ich weiß, wer es war.«
    »Wer?«
    »Ylina.«
    Ylina, Ylina, Ylina.
    »Kenne ich nicht«, behauptete Erdega.
    »Y-li-na.«
    Ylina, Ylina, Ylina. Wärme. Haß, Haß, Haß!
    »Kenne ich nicht«, sagte Erdega, diesmal etwas
unsicherer.
    Sein Gegenüber - André, sein Freund André -
blieb abwartend.
    »Ich kenne Ylina nicht«, sagte Erdega und lächelte.
»Vielleicht habe ich sie gekannt, aber, weißt du, André,
ich habe Gedächtnisstörungen. Ich kann mich an vieles nicht
mehr erinnern, kaum daß es geschehen ist. Es macht mir nichts
aus, ich brauche keine Erinnerungen. Für mich ist es besser so.«
    »Warum, Erdega - warum ist es dir lieber, daß du keine
Erinnerungen besitzt?«
    »Es hängt nicht davon ab, ob es mir lieber ist, sondern
daß es besser ist. Ich sagte: besser! Und was besser für
mich ist, bestimme nicht ich.«
    »Wer denn?« fragte Noir.
    »Ich«, sagte Erdega.
    »Meinst du damit, daß du schizophren bist?«
    Erdegas Gesicht wurde für einen Moment bar jeglichen
Ausdrucks, dann war plötzlich wieder ein Lächeln wie
hingezaubert auf seinen Lippen, und er sagte:
    »Mein Gedächtnis ist Janz.«
    »Janz ist dein Bruder.«
    »Nein.«
    »Phillip ist dein Vater.«
    »Nein.«
    »Ylina ist.«
    »Nein!«
    »Ylina ist.«
    »Nein! Nein! Nein, Mutter! Nicht Mutter!«
    » Ylina ist deine Mutter!«
    »Nein, tu das nicht, Mutter!«
    »Was.«
    Was soll sie nicht tun? Was soll Ylina nicht tun?
    Nicht die Schwärze von mir nehmen. Nicht das Tageslicht auf
mich einstürzen lassen. Nicht die Wände niederreißen
- denn sonst entweicht die Wärme. Denn sonst werde ich blind.
Denn sonst werde ich Erdega.
    »Ylina ist also deine Mutter!«
    Aber Erdega hörte die Worte nicht mehr. Zusammengekauert, in
der Stellung, die der Fötus im Mutterleib einnimmt, preßte
er sich in die hinterste Ecke der Schlafnische. Seine Augen waren
geöffnet, jedoch vollkommen blicklos. Er schlief nicht, er war
nicht wach - sein Geist hatte sich in unerreichbare Regionen seines
Körpers zurückgezogen.
    Noir hätte versuchen können, seine hypnotische Fähigkeit
anzuwenden. Aber abgesehen davon, daß er damit wahrscheinlich
nicht bis in Erdegas Sensorium vorgedrungen wäre, wollte er sich
diese »Therapie« für später aufheben.
    Er ließ Erdega so zurück, wie er sich hingekauert
hatte, und trat aus der Kabine. Draußen stieß er beinahe
mit Major Aphelor zusammen, der ihm von der Flotte als Unterstützung
mitgegeben worden war. Bisher hatte Major Aphelor allerdings nur
seine Fähigkeiten als Pilot unter Beweis zu stellen brauchen.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, stotterte der Major
verlegen. »Ich wollte
    Sie keineswegs in Ihrer Vernehmung stören. Aber als ich an
der Kabine vorbeiging. war ich so fasziniert, daß.«
    »Schon gut, Major«, sagte Noir. »Sie haben mich
nicht gestört. Ich habe nicht einmal gemerkt, daß jemand
an der Tür war. Außerdem -ich werde später noch Ihre
Hilfe brauchen, und da ist es nur von Vorteil, wenn Sie sich
inzwischen etwas Einblick verschafft haben. Was halten Sie von
Erdega?«
    »Sie meinen damit wohl den Jungen«, sagte der Major.
»Er fürchtet sich vor der Freiheit, vor dem Freisein. Er
hat Angst, Erdega zu werden. Erdega heißt in der

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