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PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte

Titel: PR TB 069 Menschen Aus Der Retorte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Refuge
gegenüber verhalten?“
    „Wie ich die Irregulären einschätze, werden sie
versuchen, die Vergangeheit zu beeinflussen“, erwiderte Last.
„Sollten wir ihnen nicht zuvorkommen können, müssen
wir natürlich vorbeugende Maßnahmen ergreifen.“
    Betty-Inger sprang auf und wollte nach dem Roboter greifen. Aber
eine unsichtbare Faust stieß ihn in seinen Sessel zurück.
Last gab keinen Kommentar dazu.
    „Was verstehen Sie unter ,vorbeugenden Maßnahmen’?“
fragte Inger keuchend. „Wollen Sie die Bürger Refuges
vielleicht auslöschen?“
    „Wir sind keine Menschen“, gab Last ungerührt
zurück. „Die Vernichtung intelligenten Lebens, was Sie
anscheinend mit Ihrer Frage meinten, widerspricht unseren Prinzipien.
Sie haben nichts dergleichen zu befürchten.“
    „Wahrscheinlich nicht“, sagte Stem trocken. „Aber
Ihren Prinzipien ist vermutlich das Recht des Menschen auf Freiheit
unbekannt.“
    „Von welcher Freiheit sprechen Sie, Anderson? Der Mensch
kennt zahllose Definitionen der Freiheit, aber er ist von Natur aus
unfrei angelegt, beherrscht von Trieben und Umwelteinflüssen,
die ihm keine transzendentale Freiheit erlauben. Nur wir Roboter
besitzen praktische Freiheit, denn nur wir erfüllen die
Bedingung der Selbstbestimmung des Willens durch sein eigenes Gesetz.
Nur wir sind unabhängig von der Nötigung durch Antriebe der
Sinnlichkeit.“
    „Weil ihr nicht anders könnt!“ schrie Inger
unbeherrscht. „Nennt ihr das Freiheit?“
    „Das können Sie nicht verstehen“, antwortete
Last. „Durch uns hat eine neue Kausalreihe in der Welt der
Erscheinungen begonnen, aber dem Menschen ist diese Kausalreihe
verschlossen. Was wir wollen ist, daß auch die Willkür des
Menschen von der Nötigung durch Antriebe der Sinnlichkeit
befreit wird. Solange das nicht geschehen ist, können wir
niemandem die Freiheit nehmen, denn sie ist nur eine Fiktion.“
    „Das ist ein Fehlschluß“, widersprach
Sidni-Stem. „Der Mensch wäre kein Mensch mehr, wenn er
nicht aus freiem Willen sich für Gut oder Böse entscheiden
könnte. Er wird sich - vielleicht - eines Tages für die
transzendentale Freiheit entscheiden, aber er kann sie nicht ausüben,
wenn diese Entscheidung nicht aus freiem Willen geschieht.“
    Er holte tief Luft.
    „Wir führen Sie zu unserem Zeitstromregulator - unter
einer Bedingung: Sie müssen die Unantastbarkeit der Bürger
von Refuge und ihrer Freiheit - so, wie sie sie verstehen
-garantieren.“
    „Ich soll mich festlegen, ohne die Voraussetzung zu diesem
Entschluß zu kennen? Das gleicht einer Vertauschung von Ursache
und Wirkung, ohne daß die Ursache bekannt ist. - Andersen, wir
besitzen die Möglichkeit, Sie so zu beeinflussen, daß Sie
uns freiwillig und ohne Garantien zu Ihrem Zeitstromregulator
führen.“ Stem lächelte.
    „Ich glaube Ihnen, Last. Doch damit wäre Ihnen nicht
geholfen, denn Sie vermögen zwar uns zu beeinflussen, aber nicht
unseren Zeitstromregulator.“
    Last antwortete nicht sogleich, und Stem konnte sich denken, was
unterdessen geschah. Diesmal war es ihm sogar recht.
    „Sie haben die Wahrheit gesprochen“, meinte der
Roboter nach einiger Zeit. „Aber in diesem speziellen Fall
halte ich es für wahrscheinlich, daß Sie einer Täuschung
unterliegen. Ein Zeitstromregulator besitzt kein Bewußtsein und
demnach auch keine Entscheidungsfreiheit. Es ist nur eine extern
regierte Maschine.“
    Betty-Inger grinste erwartungsvoll.
    „Lassen wir ihn doch die Probe aufs Exempel machen, Stem!“
drängte er. „Vater Lashron wird ihm schon beweisen, wer
wen regiert.“
    „Vater Lashron?“ fragte Last schnell. „Wer ist
das?“
    „Unser Zeitstromregulator“, antwortete Sidni-Stem.
    „Wahrheitsgehalt ungenügend“, stellte Last fest.
„Also?“
    Stem erhob sich.
    „Finden Sie es selbst heraus, Roboter.“ Er nickte dem
Jäger zu. „Ja, ich denke, wir können Last unbesorgt
zu Vater Lashron führen.“
    Er horchte auf, als von draußen plötzlich ein rasch
anschwellendes Pfeifen und Rumoren hereindrang.
    „Was ist das?“ fragte er beunruhigt.
    „Das Schiff unseres Kommandos, die CATCHERIN. Wir haben es
zurückgerufen, als feststand, daß die Irregulären
diese Zeitebene verlassen haben. - Aber das Geräusch eines
landenden Raumschiffs sollten Sie erkennen, oder benutzt man auf
Ihrer Zeitebene keine Start- und Landefelder mehr?“
    Sidni-Stem und Betty-Inger sahen sich verlegen an. Sie wußten
tatsächlich nicht mehr über Raumschiffe, als daß es
welche

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