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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war
sicher.
    Bisher warst du ganz gut, wisperte mein Extrasinn. Weiterin dieser
Richtung,
    der Priester haßt dich schon jetzt.
    „Du sagst, es gibt nur eine Kaste, Shar-Atlan. Habt ihr
keine Sklaven?"
    Ich sagte langsam und nachdenklich:
    „Es gibt nur einen Stand den Stand der Menschen. Er ist
unterteilt in die einzelnen Fähigkeiten der Personen. Jeder ist
bei uns in der Lage, Herrscher werden zu können. Er braucht
Fleiß, Klugheit und Glück dazu. Sonst nichts. Kannst du
ermessen, Hammurabi, wie stark ein Krieger ist, wenn er freiwillig
dem Herrscher und dem Volk dienstbar wird?
    Einer deiner Sklaven, dessen Rücken wund ist von den
Peitschenhieben, wird froh sein, wenn ihn eine gnädige Lanze
trifft. Er ist kein Verteidiger des Landes, kein Freund des
Herrschers. Das ist anders in meinem Land."
    Eine Stimme aus dem Hintergrund des Saales schrie:
    „Er lügt! Das kann es nicht geben!"
    Hammurabi murmelte leise, seine Augen rollend:
    „Er hat Angst und lügt seinen Hals unter dem Schwert
hinweg!"
    Ich lächelte schweigend und stolz und starrte auf den Ring,
den Hammurabi um seinen Mittelfinger drehte.
    „Er berichtet Märchen, um sich selbst Bedeutung zu
verleihen!"
    Ich stand auf, deutete auf die Gruppe der Männer, und als
mein Blick das Gesicht des Feldherrn Kishurra traf, sah ich das
ironische, abwartende Lächeln um seinen breiten Mund. Kishurra
hatte beide Daumen hinter seinen ledernen Gürtel gehakt, der mit
breiten Kupfernägeln beschlagen war und in dem drei Dolche
steckten. Ich schrie laut:
    „Bei Marduk und seinen angeblichen Wundern, bei Schamasch
und Sin, bei Ishatar und ihrer göttlichen Wollust! Ein Volk, das
solche Steine findet und schleift, ist auch ohne Lügen und
Märchen mächtig und groß. Und groß sind seine
Abgesandten. Wer es nicht glaubt, soll wartenich kann manches. Und
ich lüge nicht!"
    Der Priester trat vor, neben ihn schob sich langsam ein anderer,
jüngerer Diener des Marduk. Die zwei Bogenschützen, ihrem
Aussehen nach auch nicht Babylonier, wurden unruhig.
    „Ich glaube dir, Shar-Atlan", sagte Hammurabi halblaut.
    „Welche Götter habt ihr?" fragte der Oberpriester
begierig. In seine Augen kam ein eigentümliches Leuchten.
    „Unsere Götter brauchen keinen Turm. Sie bedürfen
keiner Priester und keiner Nahrung."
    Feldherr Kishurra grinste breit, blieb aber ruhig.
    „Was taugen diese Götter?" sagte der Oberpriester
geringschätzig. „Wer keine Opfer erhält, wird die
Stadt und das Land nicht schützen."
    „Das ist bei Menschen richtig, aber Götter unsere
Götter sind mehr als nur einfache Menschen. Sie brauchen nicht
goldene, schwerbewachte Türme, keine Diener, keine Speisen, und
sie haben nicht die Begierden, die wir Menschen haben. Denn es sind
Götter!"
    Man schien auf etwas Furchtbares gefaßt zu sein.
    Achtung! Die Fremden gehen kein Risiko ein. Sie ahnen nicht, wer
du bist, aber sie betrachten dich als Feind!
    „Götter! Sie taugen nichts! Marduk er ist mächtig."
    Ich drehte mich blitzschnell herum und sagte laut und drohend:
    „So mächtig, daß er Jungfrauen braucht, die man
aus Assur rauben muß?" „Marduk erfreut sich an
ihnen", schrie der Priester. Sein Gesicht war hochrot und vor
Wut verzerrt. Der Goldschmuck auf seiner Brust zitterte, und der Mann
stand da, die Knie geschlossen und die Ellbogen eng an die Hüften
pressend. Seine Hände öffneten und schlössen sich
erregt.
    „Jeden Tag?" fragte ich spöttisch.
    Marduk blieb ernst und schwieg, der Feldherr wartete ab.
    „Ja!"
    Ich lächelte höhnisch und rief:
    „Dann geht, holt dieses assyrische Mädchen Daganya und
fragt sie, ob Marduk schon bei ihr war!"
    Alles erstarrte plötzlich. Dann riß der Oberpriester
beide Arme hoch. Er spreizte die Finger und schrie gellend und
beschwörend:
    „Er lästert Marduk, unseren göttlichen Herrscher!
Nieder mit ihm!"
    Ich sah aus den Augenwinkeln, wie Kishurra einen seiner Dolche
zog.
    „Holt mir die Frau hierher dann werden wir es erkennen, wie
mächtig euer Marduk ist!"
    Ich sprach nicht mehr.
    Der Oberpriester senkte seine Hände, drehte sich blitzschnell
herum und zischte etwas zu den Bogenschützen hinüber. Ich
ahnte, was kommen würde und spannte meine Muskeln.
    Die Bogenschützen handelten, als wären sie Zwillinge.
Sie streckten die linken Arme mit den Bögen nach vorn, griffen
mit den Fingern der rechten Hand in den Köcher und rissen einen
Pfeil hervor, legten ihn auf die Sehne
    und spannten die Bögen bis hinters Ohr aus. Dann heulten

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