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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Speisen für Marduk und Daganya aufbewahrt?"
    „So ist es. Es kochen aber die Tempelsklavinnen für die
Prinzessin."
    „Kannst du an die Töpfe und Schüsseln heran?"
fragte ich.
    „Ja. Ich kann. Woher bekomme ich die Krauter?"
    Ich grinste.
    „Du wirst winzige Perlen bekommen. Von mir. Du brauchst sie
nur in die Speisen oder den Wein fallen zu lassen."
    Einer der Wölfe trabte ruhig durch das Zimmer, legte seinen
Kopf gegen mein Knie und sah mich aus den blauen, kaltschimmernden
Augenlinsen an.
    Gefahr vor dem Haus! wisperte mein Extrasinn.
    Ich stand ruhig auf und tastete nach dem Dolch. In derselben
Sekunde donnerte jemand mit einem Lanzenschaft dreimal an das Holz
der Tür. Plötzlich bewegte sich die schwere, formlose
Gestalt des Wirtes über das Dach und blieb lautlos neben zwei
Säulen stehen. Er reckte den Arm nach hinten und winkte.
    „Kishurra!" flüsterte er beinahe unhörbar in
mein Ohr.
    „Der oberste Feldherr? Laßt ihn herein!"
    Eine der beiden Sklavinnen, die Abi'enchu mir zur Verfügung
gestellt hatte, ging nach unten und öffnete das schwere Tor. Die
vier Bogenschützen und der Feldherr kamen in die kleine Halle,
sahen sich neugierig um und registrierten die kleinen baulichen
Veränderungen. Dann bedeutete Kishurra den vier Männern,
die rauchenden, knisternden Fackeln zu löschen und zu warten. Er
kam allein die Treppe herauf, die Arme unter seinem riesigen,
dunkelroten Mantel verschränkt, der mit der Farbe aus Tyros an
der Meeresküste gefärbt war. Bei jedem Schritt klingelten
die Metallplättchen seiner Rüstung. „Willkommen,
Kishurra!" sagte ich und streckte ihm die Hand entgegen. „Nimm
einen Becher und setze dich!"
    Er öffnete den Mantel, und wir sahen mit Erstaunen, daß
er meine Waffen trug, die er dem Hauptmann der Tempelwache abgenommen
hatte.
    „Deine Waffen, Freund Shar-Atlan", sagte er beinahe
feierlich und gab sie mir.
    „Dank. Du kommst von Hammurabi?"
    Er setzte sich und nahm den Becher aus der Hand der Sklavin. Sie
lächelte ihn schüchtern an und goß aus einem
Ziegenschlauch einen langen Strahl Wein in das Kupfergefäß.
    „Ja. Ich führte ein Gespräch mit ihm."
    Ich hob die Augen und blickte hinüber zum Tempelturm, wo sich
zwei
    winzige Öllichter abzeichneten. Die anderen Männer in
diesem Raum bewegten unruhig ihre Köpfe; sie sahen einmal mich
an, dann wieder den Feldherrn.
    „Was sagte der König?" fragte ich drängend.
    „Ich fragte ihn, als ich ihm die Waffen hier zeigte, ob wir
Hammurabi, ich und Babylon uns nicht deine Fähigkeiten zu eigen
machen sollten. Das Reich ist bedroht,
    trotz des kurzen Friedens. Wir rüsten, um gegen Mari zu
ziehen, das sich mit Susa, der mächtigen Stadt, verbündet
hat. Shar-Atlan kann uns viel helfen. Er sollte unser bester Gast
sein. Das sagte ich."
    Ich lehnte mich gespannt zurück und fuhr leise fort:
    „Was sprach Hammurabi?"
    Kishurra lächelte. Sein Gesicht wurde dadurch nicht weicher,
sondern härter. „Was aber sagen die Götter? Das
fragte Hammurabi."
    „Du sagtest?"
    „Ich sagte: Die Priester sagten, Atlan habe die Götter
gelästert. Aber vielleicht trifft ihn Marduks Strafe erst später
... in der Zwischenzeit aber sollten wir seine Freundschaft
erhalten."
    Wir blickten uns schweigend und gespannt an.
    „Vielleicht sind deine Götter stärker, sagte ich",
sprach halblaut der Feldherr. „Wahrscheinlich sogar."
    „Zu welchem Schluß kam Hammurabi?"
    „Er bittet dich, ihn morgen im Palast zu besuchen. Er wird
deine Hand ergreifen und dich Bruder nennen!"
    Hervorragend. Du hast sämtliche Möglichkeiten. Sofort
einwilligen! drängte mein Extrahirn.
    „Ich werde kommen", versprach ich laut. „Wann?"
    „Wenn die Sonne genau über deinem Scheitel steht,
Bruder. Du findest in mir die beste Unterstützung."
    Er stand auf und kratzte sich verlegen unter der Achsel.
    „Einverstanden", sagte ich. „Was tun die
Priester?"
    Das harte Gesicht des Feldherrn wurde plötzlich freundlich.
Mit einem breiten Grinsen sagte er in verschwörerischem Ton,
wobei er an die Schneide seines Dolches griff:
    „Die Priester, die alten wie die neuen, sind in hellem
Aufruhr. Drei der neuen Priester sind tot, und die anderen werden auf
Rache sinnen. Sie bewachen
    deine Schwester, Prinz, noch stärker."
    lachdun-chur senkte den Kopf. Er begann, mit beiden Händen am
Stoff seiner kurzen Jacke zu zerren.
    „Was würden die Priester sagen, wenn Marduks Gespielin
plötzlich krank würde?" erkundigte ich mich mit
unbewegtem

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