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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es war ein martialisches Schauspiel von barbarischer
Pracht, aber zweifellos eindringlich. Ich saß auf der
steinernen Umrandung des Brunnens in meinem Garten, im Schatten der
Palmen. Vor mir stand, unbeweglich und mit hochgestellten Lauschern,
der Wolf Rin.
    „Du wirst in immer größeren Kreisen die Stadt
bewachen. Renne, so schnell du kannst. Jedesmal dann, wenn du etwas
siehst, das nach Zusammenrottung von fremden
    Truppen ausschaut, übermittelst du mir das Bild."
    Der hochdifferenzierte Robot übermittelte mir einen Impuls,
ein Lämpchen der Fernsteuerung leuchtete auf.
    „Beobachte tagsüber und nachts. Beobachte immer. Ich
lasse den kleinen Sichtschirm ständig eingeschaltet."
    Wieder: ein bestätigendes Signal.
    „Wenn du fertig bist, kehre auf dem gewohnten Weg zurück
in die Stadt. Hierher."
    Bestätigung.
    „Los. Schnell!"
    Der Wolf warf sich herum und lief lautlos durch den Garten, sprang
über eine Steinbank und verschwand durch einen Spalt des Tores.
Ich hörte nicht mehr, wie er durch die überfüllten
Straßen hetzte. Als ich die beiden Pferde sattelte und dann mit
Daganya und lachdun-chur, der mich mit einer Eskorte von
Bogenschützen abholte, durch die Stadt ritt, sah ich erst, wie
viele Menschen diese Stadt eigentlich bevölkerten. Alle schienen
sie außerhalb der Häuser zu sein; ein Fest für Diebe
war dieser Tag. Hammurabi stand in seinem Streitwagen, von den
Hauptleuten und den Anführern der einzelnen Abteilungen umgeben.
Es war drei Stunden nach Sonnenaufgang, aber das Gestirn brannte mit
mittäglicher Heftigkeit herunter. Irgendwo am Horizont donnerte
    es ein günstiges Zeichen.
    „Der Troß wartet schon vor den Toren", sagte
lachdun-chur. Aus einer Seitengasse, umgeben von zehn Männern
auf Schimmeln, sprengte Kishurra heran und hielt einen langen Speer
waagrecht über den Kopf.
    „Shar-Atlan! An die Seite des Königs!"
    Wir schlössen uns an und jagten die lange Prunkstraße
entlang, auf den Palast zu. In der Nähe des Königs hielten
wir an. Hammurabi schaute auf, und in sein Gesicht kam ein
nachdenkliches, zögerndes Lächeln.
    Er gab ein Zeichen.
    Gewaltige Blechteller wurden gegeneinander geschmettert. Die
krachenden, hallenden Schläge erschütterten den Platz. In
die Schreie der Bevölkerung mischten sich die verklingenden
Echos. Hammurabi sprang von seinem Wagen, ging auf mich zu, und ich
stieg aus dem Sattel.
    Hamrnurabi sagte leise, so daß nur ich es verstehen konnte:
    „Ein König von Babylon bittet niemals, er befiehlt. Nun
aber bitte ich dich, Shar-Atlan."
    „Ja?"
    „Ich bin Monate nicht in der Stadt. Sollte sie angegriffen
werden, gleich wann oder von wem übernimm zusammen mit Kishurra
den Befehl. Schütze Babylon, denn wenn ich zurückkomme,
werde ich Großes tun."
    Ich ergriff sein Handgelenk, beugte meinen Kopf und sagte ebenso
leise:
    „Ich verspreche es dir, Hamrnurabi."
    Du hast mehr gewonnen, als du träumen konntest, wisperte mein
Extrasinn. Dann ging Hamrnurabi wieder zu seinem Wagen, deutete nach
vorn und stieß den Arm mit der zeremoniellen Streitaxt hoch.
Trompeten waren zu hören, Trommeln und die schmetternden Schläge
der Kupferteller. Das Heer setzte sich in Bewegung.
    Zuerst donnerten die Späher auf den braunen Pferden die
Prozessionsstraße entlang. Die Männer waren in braunes
Leder gehüllt, trugen grüne Filzmäntel, waren mit
leichten großen Bögen bewaffnet und mit zwei Köchern
voller Pfeile ausgerüstet, dazu mit Schwert, Lanze und
Streitaxt. Sie hatten für fünfzehn Tage Proviant bei sich.
Wenn sie im Einsatz waren, konnten sie sich so gut tarnen, daß
man zwei Meter neben ihnen vorbeireiten konnte, ohne sie zu sehen.
Ich hatte sie erbarmungslos geschult.
    Dann kam der Wagen Hammurabis.
    Drei schwarze Pferde, schwarzes Leder, schwarzgestrichenes Holz.
Zügel und
    Waffen waren schwarz. Sogar die Schilde waren mit schwarzem Leder
überzogen und trugen das königliche Zeichen. Sie hingen
vorn und an den Seiten des Wagens; Vierecke, oben abgerundet.
    Eintausend Männer auf Pferden folgten. Es waren Schleuderer,
    Bogenschützen, Lanzenreiter und Plänkler, die halbwilde
Geparden mit sich führten. Die Raubtiere waren auf Menschen
dressiert und trugen Halsbänder mit Bronzesicheln daran und
lange Stilette, die man ihnen auf die Stirn schnallte und vor die
Brust.
    In Zehnerreihen folgten dann die Fußtruppen. Fünftausend
Männer, schwer bewaffnet und gut trainiert. Ich hatte sie zwei
Wochen lang jeden Tag durch die Ebene gehetzt, ihnen die

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