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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bedeutet das?" fragte Daganya, ohne viel Angst zu
zeigen, obwohl sie ihr Erstaunen nicht verbergen konnte.
    „Babylon wird belagert", sagte ich. „Du wirst im
Morgengrauen wach?"
    „Ja", sagte sie und nickte. „Ich wecke dich und
bereite das Essen."
    Ich hob die Öllampe und blies die kleine Flamme aus. Das
Unheil näherte sich der Stadt, und im Nachtwind bewegten sich
die schweren Vorhänge wie Gespenstererscheinungen.
    Kurz nach Sonnenaufgang galoppierte ich durch die Stadt. Ich holte
die Brüder der Wölfe aus den Betten und sagte ihnen, daß
wir uns im Palast treffen würden. Minuten später trafen sie
in dem Raum ein, in dem die Karten hingen und ausgebreitet waren.
    Ich wußte ziemlich genau, was zu tun war.
    „Igesha lasse so viele Geier und Adler fangen, wie du
kannst. Bringe sie in die vier Türme der Mauer."
    „Die Geier können wir nur außerhalb der Stadt
fangen", sagte er. „Genau aus diesem Grund wirst du den
Bauern und Kanalwächtern folgendes sagen: Da die Dör
    fer kreisförmig um Babylon angeordnet sind, soll jedes Dorf
einen Bauern mit scharfen Augen eine Stunde weit ins Land
hinausschicken. Sieht er Feinde, soll sofort das gesamte Dorf in die
Stadt kommen. Mit jedem Stück Vieh, jedem Sack Korn und soviel
Waffen, Werkzeugen und Nahrung, wie die Gespanne ziehen können.
Sie sollen alles mitnehmen, was sie können."
    Igesha schlug den Unterarm gegen die Brust, warf den vollen Köcher
über die Schultern und rannte hinaus.
    „Kishurra und lachdun-chur hinaus zur Brücke! Postiere
Männer mit langen Hörnern. Sie sollen Ausschau halten und
die hineinströmenden Bauern ordnen. Sieh zu, daß die
Arbeiten fertig werden. Sprich mit den Arbeitern, aber verbiete das
Prügeln!"
    Kishurra griff an seinen Dolch.
    „Das mir zu sagen, war überflüssig. Komm, Bruder
lachdun-chur!"
    So ging es den halben Tag lang. Abends kamen einige Bauern mit
gefangenen Geiern. Ich ließ die Vögel, die
zusammengeschnürt waren wie Palmwedel, in die Türme bringen
und fragte die Bauern aus. Sie hatten bis jetzt nichts gesehen,
richteten sich aber nach den Anordnungen aus dem Palast. Ich sagte
ihnen, was sie unter ihren Leuten verbreiten sollten und entließ
sie wieder.
    Als ich im sinkenden Abend hinausritt, vor die Tore der Stadt, sah
ich, daß die anfeuernden Reden Igeshas oder Kishurras Erfolg
gehabt hatten. Der Doppelturm auf dem jenseitigen Euphratufer war
fertig. Die beiden wuchtigen Tore starrten von Bronzespitzen. Die
Mauern waren noch nicht ganz hochgezogen, aber ein weiterer Tag würde
reichen, sie zu vollenden. Ein Großteil der Arbeiter befand
sich im Licht von Fackeln, Öllampen und Feuern am Bau der
Tortürme und ihrer Seitenmauern der eigentlichen Stadt. Auf dem
Weg entlang des Kupferflusses näherten sich die ersten
knarrenden Gespanne der flüchtenden Bauern.
    Es war tiefe Nacht. Wir saßen um den mächtigen Tisch
des Wirtes und aßen; der Tag hatte uns müde gemacht.
    „Es handelt sich nur darum, einen Mann zu finden, der
freiwillig in das Lager
    des Zimrilim hinübergeht und die
    Botschaft überbringt, nicht wahr?" sagte Abi'enchu.
    Kishurra nickte ernst.
    „Ja. Er muß meine Botschaft überbringen. Die
ersten Soldaten sind da. Wir konnten durch einen Ausfall, der uns nur
drei Männer kostete, die letzten Bauern unter den Schutz der
Mauern bringen."
    Abi'enchu drehte aufgeregt seinen Bart in zwei Spitzen. Das fette
Haar bildete dicke, unregelmäßige Strähnen.
    „Ich glaube, ich kenne einen solchen Mann. Ich schicke ihn
morgen in den Palast, ja?"
    Der Feldherr und ich wechselten einen schnellen Blick. Was konnte
der Dicke eigentlich nicht?
    „Einverstanden. Ist dein Wolf schon zurück,
Shar-Atlan?"
    „Nein. Er liefert die Beweise, daß sich ein Ring um
Babylon immer enger zusammenzieht."
    lachdun-chur kam und warf einen Packen von Pergamentfetzen auf den
Tisch. „Alles ist fertig. Nur die Mauern vor der Stadt noch
nicht. Ich habe die Bauern untergebracht. Elftausend Menschen waren
nach Hammurabis Aufbruch in Babylon. Sechstausend Menschen kamen in
den letzten Tagen. Noch fehlen die Soldaten der Nachbarstädte.
Kommen sie, oder werden sich Borsippa und die anderen dem Zimrilim
unterwerfen?"
    Abi'enchu warf einen abgenagten Geflügelknochen in die
Dunkelheit und schmatzte mit den Lippen, wischte das Fett mit dem
Handrücken ab. Er sagte: „Babylon und Hammurabi sind
mächtiger als Mari und Zimrilim. Die Frage ist damit
beantwortet."
    Ungeheure Anstrengungen würden in den nächsten

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