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PR TB 073 Aktion Alpha 1

PR TB 073 Aktion Alpha 1

Titel: PR TB 073 Aktion Alpha 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Antwort alles in Frage stellen würde, wofür er bisher gelebt und gekämpft hatte. Und was ist das ... Captain Nelson stöhnte und schlug mit der Stirn gegen die Tischplatte. Er war krank, eine andere Erklärung gab es nicht für diese wahnsinnigen Gedankensprünge. Er mußte sich beim Psychologen des Camps melden. Und was geschah dann mit Nina? Was geschah mit ihr, wenn er sich dem Psychologen anvertraute? Warum fragte er danach? Der Psychologe würde dafür sorgen, daß Nina erschossen wurde. Dieser Mann kannte schließlich seine Pflichten. Trotzig stand Captain Nelson auf. Ob krank oder nicht, er würde tun, was sein Gewissen ihm gebot. Er überzeugte sich davon, daß die Schlafzimmertür geschlossen war und daß im Wohnraum nichts auf die Anwesenheit der Vayut-Rangerin hindeutete.
    Dann steckte er sich eine Zigarette an und wartete auf den Korporal.
    Tenninck erschien pünktlich auf die Minute. Er stellte eine Literkanne mit heißem Kaffee auf dem Tisch ab sowie ein Tablett mit Rührei, Schinken, Brot, Wurst und Marmelade. Zuletzt setzte er eine Flasche Whisky ab. „Ist es Ihnen recht so, Sir?" Er sah seinen Vorgesetzten fragend an und erschrak. „Sie sehen schlecht aus, Sir. Sind Sie krank?"
    „Nein, nein", wehrte Nelson hastig ab. „Ich habe nur nach dem nächtlichen Kampf nicht mehr schlafen können. Der Kaffee wird mir wieder auf die Beine helfen." „Das wird er bestimmt", versicherte Korporal Tenninck. „Ich habe ihn selber extra stark gebraut, Sir. Übrigens erwartet Oberst Späth Sie kurz vor zwölf Uhr in der Appellhalle." Er beschrieb den Weg dorthin. „Ja, danke, Tenninck", antwortete Nelson.
    „Ich brauche Sie jetzt nicht mehr. Vielen Dank für Ihre Mühe." „Das ist doch selbstverständlich, Sir", erwiderte der Korporal und zog sich zurück. Melcap Allan Nelson verriegelte hinter ihm die Tür. Dann nahm er die Kanne und goß eine Tasse voll. Er widerstand der Versuchung, sie selber auszutrinken, und brachte sie Nina ans Bett. Danach holte er das Tablett mit dem Frühstück. „Essen Sie, was und so viel Sie wollen", sagte er freundlich. Nina Salinowa sah ihn verwundert und skeptisch an. Doch dann aß sie mit großem Appetit. Als er merkte, daß sie satt war, langte er ebenfalls zu. Der gute Tenninck hatte das Frühstück so reichlich bemessen, daß sogar noch etwas übrig blieb. „Ich muß Sie jetzt allein lassen", sagte er, nachdem sie gegessen hatten.
    „Man erwartet mich in der Appellhalle. Aber ich komme so bald wie möglich zurück. Verhalten Sie sich ruhig, dann wird niemand etwas merken. Kann ich mich darauf verlassen?" „Ich werde nur so lange bleiben, wie meine Verletzungen mich dazu zwingen", entgegnete Korporal Salinowa entschlossen. Nelson schüttelte den Kopf. „Sie würden niemals ohne Hilfe aus Camp Yellow entkommen, Nina. Bitte, seien Sie vernünftig.
    Vielleicht. . .", er zögerte, „vielleicht finde ich eine Möglichkeit, Ihnen weiterzuhelfen." Ohne eine Antwort abzuwarten, drehte er sich um und ging hinaus. Er brachte seine Uniform in Ordnung, setzte die Schirmmütze auf und schloß sein Quartier hinter sich ab. Es war zehn Minuten vor zwölf Uhr.
    Zeit, die Appellhalle aufzusuchen. Als er die Halle betrat, waren bereits mehrere Gruppen Rangers angetreten. Nelson erkannte an den verschiedenen Wappenschildern, daß es sich um Abordnungen vieler Einsatzgruppen handelte, wahrscheinlich um Abordnungen aller in Camp Yellow stationierten Gruppen. Er gesellte sich zu den Feldinspektoren. Neun Männer fehlten noch, denn soviel Oberst Späth ihm gestern erklärt hatte, lebten insgesamt siebenundzwanzig Inspektoren im Camp. Doch als Späths Stellvertreter die Kommandos zum Empfang des Lagerkommandanten gab und die fehlenden Inspektoren immer noch nicht erschienen waren, begriff Nelson, daß sie beim nächtlichen Kampf gefallen oder schwer verwundet worden sein mußten. Späths Stellvertreter erstattete dem Kommandanten Meldung. Der Oberst musterte die angetretenen Rangers und Inspektoren, lobte noch einmal den heldenhaften Einsatz und rief dann sechs Männer und zwei Frauen auf, die sich beim Kampf gegen die Vayut-Rangers besonders hervorgetan hatten. Melcap zuckte zusammen, als sein Name fiel.
    Mechanisch bewegte er die Beine, stellte sich zu den anderen vor der Front auf. Hörte Worte wie Heldenmut, Tapferkeit, Tradition, Verpflichtung und Sieg. Hörte die Namen von Paul Schellong und Leutnant Cody Leigh. Hörte seinen Namen abermals. Aber seine Gedanken waren woanders,

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