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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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staubige Dunkelheit
entlang des Ufers. Unsere Wegstrecke betrug rund dreißig
Kilometer, und ich hatte den Weg vorher genau ausgekundschaftet.
Sieben bis acht Stunden

    brauchten wir, die Hälfte der Zeit war bereits vergangen. Ich
hatte Hände voller Tierfett in die Lager geschmiert und
sämtliche Stellen der Maschine damit eingefettet. Man hörte
nicht mehr als das Schnauben der Pferde, hin und wieder ein
klirrendes Geräusch von Waffen und die Hufschlage, wenn Steine
auf dem Weg lagen.
    Ich glaubte, es ginge uns allen so. Wir fühlten uns von
vollkommen unberührtem Land umgeben, wir gingen durch eine Zone,
die nur der Nacht gehörte. Tiere bewegten sich im Uferschilf,
wir hörten ihre Laute. Wellen plätscherten, wenn ein Fisch
aus dem Wasser sprang. Der volle Mond brach sich auf den Oberflachen
kleiner Buchten. Niemand sprach, und wir versuchten, mit unseren
Augen und Ohren die Dunkelheit und das Schweigen zu durchdringen.
Plötzlich - ein leiser Fluch.. Einer der Manner war gegen einen
Ast gestolpert.
    „Ruhe!' rief ich unterdrückt.
    Ein mürrisches Grunzen antwortete mir.
    Über uns waren die Sterne, das Ziel von mir, von Xeagros und
den Mesariern. Wilde Enten flatterten auf und raschelten in den
Gräsern. Wildschweine suhlten sich im Schlamm, und Wölfe
oder Luchse schienen uns mit riesigen, gelben Augen anzustarren.
Wieder kamen meine Gedanken auf das alte, Jahrtausende alte Thema
zurück was hatte ich hier zu suchen? Als Gast aus einer anderen
Welt in einer barbarischen Umgebung, zwischen wütenden Kämpfen
von unvorstellbarer Grausamkeit, zwischen den Mesariern, die nichts
anderes waren als Akonen und angeführt oder besser überwacht
von einem Mann, dem die Griechen den Namen Xeagros gegeben hatten.
Atlan und ein bestraftes Expeditionskorps suchten das Steuersegment,
ohne das sie diesen Planeten der Verbannung nicht verlassen konnten.
Hoffentlich fanden wir, gemeinsam oder unabhängig voneinander,
schnell eine Möglichkeit, Troja zu erobern. Ich konnte es nicht
riskieren, mit Hilfe meiner technischen Ausrüstung die Stadt zu
betreten und nach dem Schatz des Menelaos zu suchen - ich war weder
Trojaner, noch kannte ich die Stadt oder die näheren Umstände.
    Weiter...
    Hinein m die Nacht, durch die Gitter aus Schatten und kalkigem
Mondlicht, an der Stadt vorbei und in einem großen Bogen
entlang der Hügel, durch das Vorgebirge

    des Gargaron. Dann näherten wir uns in vier kleinen Gruppen
der Stadt, und als das erste Morgenlicht aufglühte, sahen wir
die Ringmauer von hinten. Wir waren zwischen Felsen aus weißem,
unbarmherzig leuchtendem Kalkstein versteckt, und zusammen wuchteten
wir einen vier Tonnen schweren Block auf den kürzeren Kraftarm
der Hebelschleuder. Dann stellte ich fünf Wachen aus, und wir
anderen legten uns hin und aßen.
    Am späten Vormittag, als die Hitze zugenommen hatte und
langsam unerträglich zu werden begann, rief mich einer der
Krieger leise an. Hinter der Stadt, am Ufer der Ägäis,
schien ein mächtiges Feuer aus grünem Holz zu brennen - ein
langer, schwarzer Rauchfaden schwebte senkrecht in den Himmel. Dann,
plötzlich, riß er ab. Er zerbrach in eine Anzahl kleiner,
runder Wölkchen.
    „Das Zeichen, Toxotes", sagte einer der Männer.
    „Ja. Wir haben genügend Felsen gesammelt",
erwiderte ich.
    Als wir ein wenig später den Lärm hörten, den die
Griechen machten, um gegen die Stadt anzurennen, begannen wir mit
unserem Teil des Kampfes. Ein scharfkantiger Felsen wurde
herangetragen und auf den Löffel der Schleuder gelegt. Dann
visierte ich die Stadt an, deren Mauern nur etwa hundert Mannslängen
von uns entfernt hochragten. Ich wußte nicht, was dahinter lag,
aber ein Dach, das ich sah, konnte zu einem Tempel oder einem großen
Wohnhaus gehören. Ich schätzte die Flugbahn ab, schob einen
Keil unter einen Balken und kippte dadurch die Maschine etwas nach
vorn. Dann nickte ich den Männern zu, die die Maschine umgaben,
und griff nach dem schweren Hammer. Ich holte aus und schlug den
Eisenstab in die Fassung. Der Stab glitt klirrend aus dem Eisenring,
der Lastarm wurde hochgerissen und schlug gegen die breiten
Eisenbänder. Der Felsen wurde schräg hochgeschleudert,
entfernte sich auf seiner ballistischen Bahn etwa hundert Meter von
uns, während er hundertfünfzig Meter hoch geschleudert
wurde. Er drehte sich ständig, schien jetzt im Flug anzuhalten,
dann fiel er fast senkrechthinunter.
    „Gut gezielt!" lobte einer der Männer laut.

    Der Felsen durchschlug das Dach;

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