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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stürmen,
aber laßt ihn nicht aus den Augen. "
    „Verstanden, Xeagros. Wie lange bist du weg?"
    Er sah mich nachdenklich an und sagte:
    „Rund zwanzigTage,Dolios."
    „Gut. Nicht länger!"
    „Nein."
    Während sich Xeagros auf sein Pferd schwang und wortlos
davonritt, schnitt man mir die Fußfesseln durch. Ich stand auf,
stützte mich auf das Rad des Geschützes und wartete
atemlos, bis sich die Kreise und Spiralen vor meinen Augen wieder
beruhigt hatten. Dann taumelte ich hinüber, wo ich meine Rüstung
sah, und fiel neben dem Haufen aus vergoldetem Stahlblech nieder. Ich
fuhr mit der Hand zwischen die Rüstungsteile, die klappernd und
scheppernd auseinanderfielen. An der Kette erkannte ich den
Aktivator.
    Schnell. Sie werden denken, das ist der Rechenkopf! flüsterte
mein Extrahirn.
    Ich zog den Aktivator aus dem Haufen heraus, versuchte, ihn in der
Hand zu verbergen, und zog mit den Fingern

    vorsichtig die lederne Umhüllung von dem eigroßen
Gegenstand herunter Meine Finger zitterten, kalter Schweiß
sickerte mir über Brust und Rücken.Ein nervöses Jucken
befiel mich, und der Schweiß in meinen Augen brannte wie
Feuer.Wie durch eine Nebelwand hörte ich die Stimmen der
Mesarier.
    „Was macht der Arkonide dort?"
    Ich nestelte an dem ledernen Überzug.Ich mußte
verhindern, daß mir der Aktivator genommen wurde.Unbe-dingt.
    Schneller!
    Der Verschluß, der die Kette und den Aktivator
zusammenhielt, war für höchste Beanspruchungen gearbeitet,
eher riß die Kette als das Schloß.Meine schweißnassen
Finger glitten mehrmals ab, und ich spürte, wie eine zweite
Besinnungslosigkeit nach mir griff.
    „Er wühlt in seinen Waffen."
    Schneller.Es geht um Leben und Tod! schrie mein Extrasinn.
    Jetzt löste sich der Verschluß.Die Kette fiel leise
rasselnd über den Brustpanzer, und mein Daumen glitt unter das
bestickte Leder.Dann hielt ich das goldene Ei in der Hand, öffnete
den Mund.Zwei der Mesarier stürzten mit gezogenen Schwertern auf
mich zu.
    „Er hat den Rechenkopf! Schnell!" schrie er
    Schlucke ihn!
    Ich führte die Hand zum Mund, sammelte Speichel und schluckte
den Aktivator hinunter.Ich rang um Luft und fühlte, wie meine
letzte Rettung, die Garantie für ein langes Leben, die
Speiseröhre verstopfte.Langsam glitt das Ei hinunter es war, als
würde ein riesiger Felsen über die Brust gerollt.Die beiden
Manner warfen sich über mich, rissen die Arme nach hinten, und
ich fühlte, wie mit einem letzten Ruck der Aktivator in meinem
Magen ver-schwand.Ich lächelte, obwohl ich die Männer nur
noch schemenhaft sah, und keuchte auf.
    „Es ist nicht der Rechenkopf.Es ist ein biologisches Gerät,
eine Art Medizin!"
    Sie knieten auf meinen Armen, und eine Schwertspitze bohrte sich
tief in meinen Hals.
    „Du lügst"
    „Nein", flüsterte ich gurgelnd „Der
Rechenkopf ist auf Kreta versteckt.Tötet mich nicht, ihr
Narren!"

    Ich sah, wie der rechte Mann das Schwert von der Kehle nahm, es
hochhob und ausholte. Dann wurde ich ein zweitesmal bewußtlos,
aber der letzte Eindruck, den ich in die Finsternis mit hinübernahm,
war der Pfeil, der in der Kehle des Mesariers steckte.
    Ich erwachte wieder in der drückenden Hitze des Nachmittags.
Ich blieb liegen, öffnete die Augen und sah wieder diesen
verwünschten Geier. Das Fieber und die Kälte hatten meinen
Körper verlassen, obwohl nicht auf der Haut, sondern im Magen,
half der Aktivator, die Schmerzen schnell verschwinden zu lassen. Ich
fühlte mich noch immer verzweifelt schwach, und ich konnte kaum
den Kopf heben. Ich sah vor mir, auf dem Rücken liegend, den
Mesarier, der Pfeil steckte in seiner Kehle. Neben dem Mesarier
kauerte der Geier, und mit seinem Schnabel riß er Fleischfetzen
aus dem Unterleib des Toten. Ich tastete mit der rechten Hand um
mich, bis ich einen Stein ergreifen konnte. Vom Steinwurf getroffen,
verschwand der Geier flatternd zwischen den Felsen, aber Minuten
später sah ich ihn über der ballistischen Maschine und den
Felsen Kreise ziehen. Er wartete nicht umsonst. Ich stand langsam
auf, wie ein halb Gelähmter.
    „Wo sind die Mesarier?" flüsterte ich.
    Schmerzballungen schienen in sämtlichen Gelenken meines
Körpers zu nisten Nadelstiche fuhren durch die Haut, wo immer
sie sich spannte. Ich schaute mich um. Überall staken Pfeile im
Boden und in den Bohlen der Schleuder. Einige Brandspuren waren im
Holz zu sehen.
    Der erste Schuß von der Mauer hatte mein Leben gerettet, der
zweite hatte einen weiteren Mann niedergestreckt. Er

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