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PR TB 074 Strafkolonie Erde

PR TB 074 Strafkolonie Erde

Titel: PR TB 074 Strafkolonie Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geflochtenen
Weidenzweigenwar.
    „Ja. Willst du ein Stück Gold verdienen, Vater?"
    Sein Gesicht war von der Sonne geschwärzt. Er stank nach Salz
und Fisch, und im Mund hatte er nur noch drei oder vier schwärzliche
Zahnstummel. Er fragte mißtrauisch:
    „Gold? Wohin willst du, Fremder?"
    „Nach Sparta", sagte ich „Der Wind steht gunstig.
"
    „Das Gold", sagte er leise. „In dieser Zeit, wo
alle Männer Krieg führen, traue ichniemandem."
    Ich zog ein halb daumengroßes, flaches Goldplättchen
aus der Gürteltasche und zeigte es ihm auf der Handfläche.

    „Gold", sagte er und nickte „Gold. Selten in
dieser Zeit. Du willst nach Sparta, Freund?"
    Ichnickte.
    „Ich helfe dir beim Steuern und beim Segelsetzen",
sagte ich „Mein Gepäck, die beiden Tiere und ich. Jetzt
gleich. Dein Name, Fischer?"
    Er warf das Netz zurück ins Boot und bewegte sich erstaunlich
schnell über die Bordwand.
    „Lapithoos", brummte er „Deiner?"
    „Atlan", sagte ich „Sohn des Gonozalos und der
Phaedra. "
    Er nickte, und zusammen schoben wir das Boot über den Sand.
Ich warf meine beiden schweren Bündel hinein. Die Hunde sprangen
hinterher, und schließlich griffen wir nach den Stangen und
schoben das Boot durch die Brandung aus der Bucht hinaus. Ich gab dem
Lapithoos das Gold und half, das schwere Segel zu setzen. Knallend
warf sich der Wind hinein, und der Kaik setzte sich schaukelnd in
Bewegung. Minuten später waren wir auf der offenen See. Wie ein
''Schemen, aber mehr als eine bloße Erscheinung, tauchte vor
uns eine Insel auf. War sie wirklich?
    „Lapithoos?" fragte ich.
    Ich hatte meinen Mantel zusammengefaltet, die beiden Packen
zugedeckt und stand jetzt im Hüftschurz da, einem breiten
Gürtel, der die umgeschlagenen Tuchstreifen hielt, die zwischen
den Beinen hindurchgezogen waren.
    „Atlan?"
    „Eine Insel dort vorn?"
    Er nickte.
    „Wir sind nicht vor morgen früh dort. Kythera. Dort
traf dieses Weib auf den Verbrecher. "
    Ich lächelte ihn offen an.
    „Ich bin gestrandet undfremd. Erzähle."
    Wir kauten geräucherten, scharf gesalzenen Fisch und tranken
den harzigen Wein aus dem prallen Ziegenschlauch. Delphine sprangen
aus den Wellen, und eine Halbkugel aus strahlendem, pastellenem Blau
bedeckte uns. Nur die Sonne blendete uns und schlug auf unsere
Köpfewie miteinemHammer.
    Ich rückte in den Schatten des Segels.
    Lapithoos erzählte eine wirre Geschichte. Da schien ein

    ausnehmend schöner und gewissenloser Königssohn, „einer
von denen, die ihr Leben lang nichts arbeiten und die Mägde
verführen", wie der Fischer es ausdrückte, zusammen
mit einer schlagkräftigen Mannschaft die hinreißend schöne
Gattin eines Fürsten zusammen mit einem Teil dessen
Königsschatzes gestohlen zu haben. Aus der Erzählung ging
nicht hervor, ob der Fürst, Menelaos hieß er, wegen des
Weibes oder des Goldes einen riesigen Haufen Krieger versammelt hatte
und seit neun Jahren die Stadt, in der der Vater des erwähnten
Königssohnes residierte, berannte. Bisher ohne nachhaltigen
Erfolg.
    „Poseidon schenke mir Fische", schloß Lapithoos,
„aber kein Weib. Womöglich stiehlt jemand mein Boot, um
mit ihr fliehen zu können."
    „Hast du ein Weib, Lapithoos?"
    Er grinste zurück und murmelte:
    Ich grinste ihn an und spuckte eine Gräte ins Wasser.
    „Nicht mehr. Als sie begann, alt zu werden, kamen Aio-ler
und raubten sie mir. Niemand wird an ihr viel Freude haben. Sie wurde
zänkisch. "
    Ich lachte schallend und sagte:
    „Wer seinen Acker gut bestellt hat, weiß dennoch
nicht, welche Früchte er ernten wird. Wann sind wir in Sparta?"
    Knarrend bewegte sich das Ruder.
    „Morgen, in der späten Nacht. Ich werde mir von deinem
Gold eine phrygische Sklavin kaufen. Ich kann sie verkaufen, wenn sie
lästig wird."
    Er wußte nicht, was ich dachte, aber er schien zu denken,
daß ich begriff, was er meinte. Ich faltete meinen Mantel neu,
legte ihn ins Innere des hochgeschwungenen Bugaufbaus und streckte
mich aus. Ich schlief bald und erwachte erst wieder, als Kythera in
Sicht kam.
    Dreißig Stunden später setzte der Kaik auf einem
Sandstrand auf.
    Wir waren am Ufer von Sparta.
    Ein ablandiger Wind wehte, und ich stand auf dem höchsten
Punkt des Ufers. Mein purpurner Mantel schlug gegen meine Arme und
gegen die Waden. Das Boot des alten Fischers bewegte sich von der
spartanischen Küste weg. Lapithoos winkte, und ich winkte
zurück. Mit den

    drei Scheiben Gold, die ich ihm für die Überfahrt
gegeben hatte, konnte er sich drei

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