PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit
mißtrauisch.
»Immerhin erfuhr ich von ihm drei lebenswichtige Dinge«,
erklärte Runete. »Nämlich daß wir einen
Fluchtweg aus diesem Gefängnis offen haben und daß wir
rasch handeln müssen. Und daß zwei Männer hier
eingeliefert wurden, die den Schlüssel für die Rückkehr
in unsere Welt besitzen. Ihr müßt mich mit ihnen
zusammenbringen. Sie heißen Colla und Jones.«
»Das ist eine Kleinigkeit.«
Bevor die beiden verschwanden, um Colla und Jones zu suchen, trug
Runete ihnen noch auf, alle Gefangenen von dem bevorstehenden
Fluchtversuch zu unterrichten, damit sie dann keine unnötige
Zeit verlieren würden.
Als Runete allein war, überdachte er die Lage noch einmal
gründlich. Es stand für ihn fest, daß keiner der
Jünger Guru Nanaks länger auf dieser Welt bleiben wollte,
um die Vollkommenheit in der psychischen Realität anzustreben.
Ihre Einstellung war ihnen auch leicht gemacht worden, denn die
Kalkis unternahmen nichts, um ihnen das Leben auf Maja erstrebenswert
erscheinen zu lassen. Im Gegenteil, sie hielten sie von der
psychischen Realität fern und pferchten sie in diesem
Höhlensystem zusammen, wo sie die Unzulänglichkeiten ihrer
neuen Daseinsform zu spüren bekamen.
Aber Runete wußte auch, daß sich die Meinung der
Männer in ihren AvataraKörpern schnell ändern würde,
wenn sie erst der Ausstrahlung der psychischen Realität
unterlagen. Doch wollte er dafür sorgen, daß es dazu nicht
kam. Mit Hilfe Collas und Jones’ konnte er die Strahlungsquelle
abschalten und den Männern die Rückkehr erleichtern.
Glücklich war Runete über diese Lösung allerdings
nicht, denn insgeheim hatte er gehofft, eine Möglichkeit zu
finden, um den Menschen ein Leben auf Maja zu ermöglichen. Doch
sah er jetzt selbst ein, daß seine Begründung, die er bei
Guru Nanak vorgebracht hatte, nur allzu wahr war. Die Kalkis hatten
die psychische Realität für sich geschaffen, und der Mensch
war darin ein Fremdkörper; sein Geist war zu fremdartig für
dieses Weltbild.
Runete fand schnell in die Gegenwart zurück, als vier Avatara
aus einem Seitengang in die Höhle kamen.
»Sieh an, der Major hat es also doch geschafft!« Das
war unverkennbar Collas Stimme.
Für einen Moment dachte Runete traurig, daß er selbst
auch bereits wieder in nur allzu menschlich-nüchternen Bahnen
dachte und von der Verzauberung Majas
nichts mehr spürte. Aber der wehmütige Gedanke war nur
flüchtig, dann siegte der praktische Verstand, und er
konzentrierte sich auf die bevorstehenden Dinge.
»Wo sind die anderen Avatara?« erkundigte er sich.
»Sie sammeln sich inzwischen an einem Treffpunkt unweit von
hier«, bekam er die Antwort von dem Avatara, der bei seiner
Befreiung die Bohrmaschine gehandhabt hatte. »Sie haben alle
die Nase von Olenk Brodechs Träumereien voll, keiner von ihnen
wird zurückbleiben.«
»Das ist ausgezeichnet«, stellte Runete fest, der
schon befürchtet hatte, daß sich einige Außenseiter
finden würden, die man zur Rückkehr zwingen mußte.
»Und wie stellen Sie sich unsere Flucht im einzelnen vor?«
wollte Jones wissen.
Runete unterbreitete seinen Plan.
»Von Guru Nanak weiß ich, daß der Energieschirm
im Bereich des Eruptionsherdes zusammengebrochen ist. Mit Hilfe der
Bohrmaschinen könnten wir an dieser Stelle ins Freie gelangen,
bevor die Kalkis mit den Instandsetzungsarbeiten beginnen. Danach
werden Colla, Jones und ich uns an die Ausschaltung der
Strahlungsquelle machen. Der Rest soll sich inzwischen in die oberen
Schichten der Atmosphäre in Sicherheit bringen. Ich hoffe, daß
wir die Strahlung beseitigt haben, bevor ihr noch in den Bereich der
psychischen Realität gelangt seid. Nach Beendigung unserer
Aufgabe folgen wir auf dem schnellsten Weg zum Psycho-Transmitter.«
»Und was soll aus Rhodan und Bull und den anderen werden,
die in einer psychischen Sphäre gefangengehalten werden?«
fragte der zweite von Runetes Rettern.
»Wenn die psychische Realität zusammenfällt, dann
haben auch die Kalkis nicht mehr die Macht, das psychische
Energiefeld aufrecht zu erhalten. Der Großadministrator und die
anderen werden frei sein, und ich kann mir nicht vorstellen, daß
es dann auf dieser Welt noch etwas gibt, das sie hält.«
Mit dieser Erklärung gaben sich alle zufrieden. Runete hatte
absichtlich nichts von Guru Nanaks Vorhaben erwähnt, den Sender
des Psycho-Transmitters zu zerstören. Er wollte nicht, daß
die Männer durch eine drohende Gefahr in Panikstimmung gerieten.
Sie machten
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