PR TB 075 Drei Stufen Zur Ewigkeit
vollkommen. Aber jetzt
konnte Runete das Zischen der Gase und das Rumoren der sich ständig
verschiebenden Gesteinsmassen hören.
Und dann war da noch ein Geräusch. Es hörte sich wie ein
Wimmern oder ein klagendes Rufen an. Er achtete eine Weile auf die
Laute und war schließlich davon überzeugt, daß es
sich um die Stimme eines Avatara handelte. Nach einiger Zeit konnte
er sogar verstehen, was die Stimme sagte.
»Ich bin hier... Kommt ihr?«
Eine andere Stimme antwortete. Sie war weiter entfernt und für
Runete nicht zu verstehen.
»Wie lange braucht ihr denn noch?«
»Gleich. wir da«, verstand Runete jetzt.
Die zweite Stimme wurde schnell lauter, und gleichzeitig mit der
Stimme näherte sich auch ein Stampfen wie von einer Maschine.
Eine Maschine auf Maja? Für einen Moment befürchtete
Runete, den Verstand verloren zu haben. Aber dann erinnerte er sich
der Erzählung von Colla und Jones, wonach die Kalkis eine
technische Zivilisation besaßen und von den käferartigen
Wesen bewachen ließen.
Aber es ergab für Runete keinen Sinn, daß Avatara mit
den Geräten der Kalkis eine Rettungsaktion für einen ihrer
verschütteten Kameraden unternahmen. Wie paßte das
zusammen?
Das Stampfen verstummte.
»Endlich.«
»War es so schlimm? Du hättest die Wartezeit zum
Meditieren verwenden können.«
»Fehlt noch jemand?«
»Paukas und Famalk haben wir bereits herausgeholt.«
In diesem Augenblick rief Runete laut um Hilfe.
Nicht viel später zeigte der Fels vor ihm die erste
Erschütterung, und bald darauf drang ein Lichtschein durch eine
schnell größer werdende Öffnung.
Zuerst erblickte Runete eine fremdartige Maschine, die flach und
gedrungen war, aber durch das vorspringende Rohr mit den
Schraubenmessern keinen Zweifel darüber ließ, daß es
sich um eine Bohrmaschine handelte.
Runetes Fühler ringelten sich automatisch zusammen, als der
grelle Lichtstrahl voll darauffiel.
»Sieh an, ein Neuling«, sagte einer der beiden
Avatara, die die Bohrmaschine bedient hatten. »Woher kommen Sie
denn?«
»Ein Materiestau hat mich in den Krater gedrückt.«
»Na, Sie haben unbeschreibliches Glück gehabt, daß
Sie gerade in den Krater fielen, der mitten durch unsere Festung
geht.«
»Festung ist gut«, kommentierte der zweite Avatara
abfällig. An Runete gewandt, fragte er: »Wie sieht es oben
aus? Zerfleischt ihr euch immer noch gegenseitig?«
»Ich bin noch nicht lange auf Maja«, bekannte Runete.
»Ich gehöre einem Rettungskommando an, das von Perry
Rhodan geleitet wird.«
»Junge, Junge, das ist eine Neuigkeit!« rief der eine
Avatara aus.
»Dann besteht wenigstens noch Hoffnung, diese
Maulwurfshöhlen zu verlassen«, jubelte der andere. Aber
seine Begeisterung dämpfte sich gleich darauf. Er fragte:
»Wenn Sie zu Perry Rhodans Rettungsmannschaft gehören,
warum befinden Sie sich dann im Körper des Avatara?«
»Ich bilde keine Ausnahme«, antwortete Runete.
Die beiden Avatara schwiegen betroffen. Runete konnte ihre
Gedanken ahnen, wenn er auch nicht ganz verstand, warum sie mit ihrem
Schicksal unzufrieden waren. Sicher hatten sie ihre Hoffnung auf eine
baldige Rückkehr begraben, nachdem sie hörten, daß
Rhodan ebenfalls als Avatara gekommen war. Aber es war Runete
unverständlich, daß sie gerettet werden wollten.
»Ihr gehört doch zu den Jüngern Guru Nanaks, oder
nicht?« erkundigte sich Runete.
»So kann man uns auch nennen«, sagte der eine Avatara
düster. »Wir sind die Jünger Guru Nanaks. Aber in der
Hauptsache sind wir Gefangene der Kalkis.«
»Ich habe geglaubt, die Kalkis hätten euch diese
Stollen für die Meditation bereitgestellt«, wunderte sich
Runete.
»Unter diesem Vorwand haben sie uns auch hierher gelockt«,
erklärte einer seiner beiden Befreier. »Aber bisher hat es
noch niemand von uns geschafft, aus diesem Gefängnis zu
entkommen. Die Kalkis sagen, wir seien noch nicht reif für die
psychische Realität, und Guru Nanak, dieser Narr, stimmt ihnen
bedenkenlos bei. Aber wir wissen inzwischen, daß sie uns nie
die Freiheit geben werden. Für einige Minuten hatte ich die
Hoffnung, daß Perry Rhodan uns heraushauen würde, doch als
Avatara wird er versagen - wie Reginald Bull auch.«
»Sie möchten also lieber in das menschliche Universum
zurückkehren, als hierbleiben?« fragte Runete.
»Du lieber Himmel, alles wäre besser, als in diesen
Löchern zu schmachten. Wenn Sie uns fragen, wir haben genug. Wir
pfeifen auf die Vollkommenheit in der psychischen
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