PR TB 077 Gucky Und Seine Urenkel
Verrückten,
die jeden Blödsinn mitmachten, statt das Leben ernst zu nehmen.
Seine düsteren Betrachtungen wurden durch den Eintritt der
Biologin unterbrochen. Dr. Gia Petersen trug bereits ihre Uniform und
stand damit jenseits von Gut und Böse. Sie war Wissenschaftler,
keine Frau mehr. Natürlich
konnte sie das rein Äußerliche nicht verbergen, denn
sie war sehr hübsch und wohlproportioniert.
Major Pokornys Seufzer der Erleichterung war nicht zu überhören.
»Oh — ich dachte, Sie wären mit Captain Rugy in
Terrania.«
»Meine Bakterienkulturen sind aufregender«, sagte Gia
mit leichtem Vorwurf. »Für die Vergnügungen Captain
Rugys habe ich nur wenig Verständnis und Zeit. Ich wollte Ihnen
nur mitteilen, daß ich alles für meine Experimente
vorbereitet
habe.«
»Äh, danke«, sagte Pokorny und räusperte
sich. »Worum geht es denn diesmal?«
»Impfstoffe, Kommandant. Die Kulturen müssen auf ihre
Tauglichkeit im Raum getestet werden, außerdem sollen sie
widerstandsfähig werden. Sie werden einmal die Gene
beeinflussen.«
»Lieber Himmel! Warum denn das?«
»Nicht beim Menschen, Hans ... eh, Kommandant.
Bei niederen Lebewesen, deren Erbmasse wir verändern wollen.
Die Entwicklung soll beeinflußt werden.«
»Von mir aus«, gab Pokorny sich zufrieden, weil er
nicht viel davon verstand. »Wir starten in zwei Stunden.«
Als sie die Kommandozentrale verlassen hatte, sagte Myers
anzüglich:
»Na also!«
Pokorny warf ihm einen prüfenden Blick zu, ehe auch er sich
mit den Sternkarten beschäftigte.
»Dann wünsche ich einen guten Flug«, sagte Rhodan
und drückte Bully zum Abschied die Hand. »Gucky ist schon
weg. Paß auf ihn auf.«
»Ich werde während des ganzen Fluges kaum etwas anderes
zu tun haben«, befürchtete Bully skeptisch.
»Schöner Urlaub, das!«
»Viel kann nicht passieren«, meinte Rhodan
zuversichtlich.
An der Tür fiel Bully noch eine Kleinigkeit ein.
»Ich kenne den Betrieb auf den Korvetten, Perry. Wenn du
gestattest, nehme ich John mit.«
»John? Wer ist das?«
»Mein Hausrobot. Er nimmt mir die Arbeit ab, sogar das
Aufpassen auf Gucky. Ich habe mich so an ihn gewöhnt, daß
ich ihn vermissen würde.«
»Na gut, meinetwegen. Ich werde dafür sorgen, daß
man ihn an Bord der MPK-13 bringt.«
»Er muß schon dort sein«, gab Bully zu und
verschwand, ehe Rhodan etwas dazu sagen konnte.
Rhodan starrte einen Augenblick gegen die geschlossene Tür,
dann zuckte er die Achseln und beschäftigte sich mit seiner
ursprünglichen Arbeit.
Für den Großadministrator des Solaren Imperiums gab es
eine Menge zu tun.
Zusätzlich auch noch Schreibarbeit, für die sonst Bully
zuständig war.
Robot John stieg aus dem Frachtgleiter und erreichte die MPK-13
gerade in dem Augenblick, in dem der Zweite Offizier und Chef der
Navigation, Captain Rugy, die Antigravplatte betätigen wollte.
»Sir, würden Sie mich bitte mitnehmen«, sagte
John höflich.
Captain Rugy betrachtete den Robot verwundert.
»Oh, ein Rob, wenn ich nicht irre, Wer schickt dich?«
»Ich begleite meinen Herrn auf seiner Reise zu den Sternen«,
erwiderte John. Und er fügte hinzu: »Sir.«
»Fein, nichts dagegen. Wer ist dein Herr?«
»Staatsmarschall Reginald Bull, wenn es recht ist.«
Rugy verschluckte sich fast. Er sah auf seine Uhr. Seinen Urlaub
hatte er ohnehin bereits um eine halbe Stunde überzogen. Pokorny
würde ihm ohnehin einen Anpfiff verpassen. Da war es gut, einen
Freund zu haben, einen
vielleicht ganz einflußreichen Freund.
»Sei willkommen an Bord, John. Freut mich, dich
kennengelernt zu haben. Spielst du auch Schach?«
»Am liebsten Dame, Sir.«
»Mit denen spiele ich auch am liebsten«, gab Rugy zu
und kicherte. Der Lift kam, und sie betraten die Platte, die sich
sofort in Bewegung setzte und in die Schleuse einfuhr. »Dann
werden wir uns mal sehen, hoffe ich. Der Flug soll ja eine Woche
dauern.«
»Wenn alles nach Plan verläuft«, gab John zu
bedenken. »Wo finde ich meinen Herrn?«
»In seiner Kabine — hoffe ich. Die Nummer weiß
ich nicht.«
»Wir sehen uns«, sagte John und zog ab.
Rugy beeilte sich, zur Kommandozentrale zu gelangen. In seiner
Ausgangsuniform meldete er sich beim Kommandanten zurück, der
ihn wohlwollend begrüßte und mit keinem Wort die
Verspätung erwähnte. Rugy
konnte nicht ahnen, warum Pokorny so freundlich zu ihm war. Rugy
akzeptierte die verwunderliche Tatsache und ging, um sich zum Dienst
umzuziehen.
Inzwischen hatte auch Bully seinen Koffer gepackt
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