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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich trug. Er hob langsam die Hände, um den Eingeborenen nicht
zu erschrecken, und zeigte, daß sie leer waren.
    „Ich komme in Frieden!“ sagte er mit gedämpfter
Stimme und in einem Tonfall, von dem er hoffte, daß der andere
ihn für friedlich halten würde.
    „Was soll der Unsinn?“ fragte der Eingeborene und
schleuderte eine rote Frucht nach Kendall.
    Die Frucht zerplatzte an Kendalls Stirn. Eine kühle
Flüssigkeit rann ihm übers Gesicht.
    Im nächsten Moment verschwamm die Umgebung, machte einem
unruhigen Leuchten Platz, und der Eingeborene nahm plötzlich die
Züge Noowee Logans an.
    Franklin ächzte.
    *
    „Nur ruhig Blut, Frankie“, murmelte die vertraute
Stimme des Freundes. „Oder kennst du mich nicht mehr?“
Franklin Kendall schluckte hörbar.
    „Hast du diese... diese Frucht nach mir geworfen?“
fragte er mit matter Stimme. „Wie, bitte... ?“
    „Er muß sich erst wieder zurechtfinden“, ertönte
eine andere, ebenfalls vertraute Stimme. „Mr. Kendall
verwechselt noch Illusion und Realität.“ Homunks Stimme.
    Franklin richtete sich auf und sah, daß er sich in einer
großen dunklen Halle befand, die nur von zwei Lampen etwas
Licht bekam. Dann entdeckte er hinter einer der hellen Lichtkreise
die schattenhaften Umrisse des Androiden.
    Mühsam suchte er in seiner Erinnerung — und dann fand
er den Schlüssel zu den verwirrenden Geschehnissen.
    „Ich habe“, flüsterte er, „zuletzt neben
Eddie Burke gekniet und einen grünlich funkelnden Kristall
angesehen. Dieser Kristall muß mich hypnotisiert haben. Ein
Hypnokristall... ?“ „Nein“, erklärte Homunk
ruhig. „Keiner von diesen Kristallen, die von den Magellanschen
Wolken kamen und beinahe die Menschheit versklavt hätten.“
    „Er meinte, es wäre ein Illusionskristall gewesen, der
uns in eine Traumwelt versetzt hätte“, sagte Logan. „Dich
auch?“
    „Mich auch, und auch Eddie und seine beiden Begleiter. Als
Homunk mit Eddies Begleitern zurückkam, waren wir verschwunden.
Nur der Kristall lag noch neben Eddie. Homunk suchte uns etwa vier
Stunden lang. Zuerst fand er mich.“
    „Mr. Logan versuchte, eine Wand hinaufzugehen“, warf
Homunk ein. „Ich brachte ihn in die Realität zurück,
dann suchten wir gemeinsam nach Ihnen.“
    „Und als wir dich halbwegs wachbekommen hatten“, sagte
Noowee grinsend, „da bewegtest du die Hände und sagtest:
>Ich komme in Frieden    „Also hast du geantwortet: >Was soll der Unsinn?Kendall fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Er fühlte
Feuchtigkeit. „Und wer hat mir die rote Frucht an den Kopf
geworfen?“
    „Niemand, Mr. Kendall“, erklärte der Androide.
„Ich goß Ihnen etwas Wasser über die Stirn; der Rest
stammt aus Ihrem Traum. Eine Frage: Träumten Sie ebenfalls. Sie
wären auf einen unbekannten Planeten verschlagen worden?“
    „Ebenfalls... ?“
    „So ist es. Mr. Logan hatte einen ähnlichen Traum. Ich
nehme an, daß Ihr Unterbewußtsein sich sehr stark mit dem
Schicksal Mr. Garfields beschäftigt, und der Illusionskristall
reagiert auf solche Impulse, wie ich weiß.“
    Nach langem Schweigen fragte Franklin: „Wo befindet sich Mr.
Burke, Homunk?“
    „Draußen im Gleiter“, antwortete Homunk. „In
unserem Gleiter, denn Mr. Burkes Mietfahrzeug ist spurlos
verschwunden. Jemand muß es sich widerrechtlich angeeignet
haben, als die drei Vermißten im unterirdischen Labyrinth
umherirrten.“
    „Und der Kristall?“
    Homunk klopfte leicht gegen eine Außentasche seines
Expeditionsanzuges.
    „Hier.“ Er lächelte verständnisvoll. „Bitte,
bezähmen Sie Ihre Neugier, Mr. Kendall. Es ist ziemlich mühsam,
einen Träumenden in die Wirklichkeit zurückzuholen.“
    Franklin Kendall furchte die Stirn. Er dachte an seinen „Traum“
und hatte die Erinnerungsbilder mit solcher Klarheit vor Augen, daß
es ihn erschreckte.
    „Was ist denn die wahre Wirklichkeit?“ murmelte er.
„Vielleicht träumen wir jetzt, und das andere ist die
Realität. Ich entsinne mich, während meines Studiums eine
ähnliche Hypothese gelesen zu haben. Sie stammte von einem
Philosophen des präkosmischen Zeitalters.“
    „Das Höhlengleichnis des Aristokles“, sagte
Homunk. „Sie kennen den Philosophen wahrscheinlich unter dem
Namen Platon, Mr. Kendall. Er war ein sehr weiser, aber auch
praktisch denkender Mann, ein revolutionärer Philosoph. Man hat
damals seine Schriften und Theorien oft mißverstanden und tut
es heute noch. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sich

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