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PR TB 079 Das System Der Traumsänger

PR TB 079 Das System Der Traumsänger

Titel: PR TB 079 Das System Der Traumsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schnell berechnen und analysieren kann wie
ein Positronengehirn. Und weil ich kein Terraner, sondern ein
Androide bin. Nokturn ist nichts weiter als ein schizophrenes
Positronengehirn — oder war es, bis Baar Lun den
verhängnisvollen Traumkreis unterbrach.
    Aber ein anderer Traumkreis arbeitet weiter, und er produziert die
Träume, die diesen Zwergnebel überschwemmen!“
    Khoor Lun seufzte.
    „Ich bediene Nokturn; das ist wahr. Aber ich konstruiere nur
immer neue Programme, um das zu finden, das die mir unbekannte
Erweckungsschaltung ersetzen kann. Maa Duun wartet auf das Alte
Volk.“
    „Maa Duun...“, erklärte Homunk ernst, „....
wird untergehen, wenn wir nicht verhindern, daß ANDRO-Beta von
Träumen überflutet wird, Khoor Lun. Dazu aber müssen
wir wieder frei werden.“
    „Und was dann?“ fragte der Alte. „Ihr wollt
Nokturn abschalten und damit die Erweckung des Alten Volkes
verhindern. Aber Nokturn kann keine Träume aussenden; er träumt
nur in sich hinein. Ich lasse euch nur frei, wenn ihr schwört,
Nokturn nicht anzurühren.“
    „Wir werden schwören“, sagte Kendall, bevor
Homunk ablehnen konnte. „Mit einer Einschränkung: Wenn du
uns nicht hilfst, die wirkliche Quelle des Übels zu finden, dann
kommen wir zurück und zerstören die Traummaschine.“
    „Wie sollte ich euch dabei helfen?“ fragte Khoor Lun
verzweifelt.
    Homunk lächelte.
    „Sagen Sie es ihm, Franklin. Ich spüre, daß Sie
einen guten Vorschlag haben.“ Franklin Kendall nickte.
    „Wir brauchen ein Mittel, mit dem wir gegen die Träume
immunisiert werden, Khoor Lun. Du mußt ein solches Mittel
kennen, sonst wäre es dir unmöglich gewesen, die
Traummaschine zu verlassen und Maa Duun zu >singen<.“ Der
Alte atmete auf.
    „Ja, das ist wahr, mein Sohn. Du machst mich glücklich.
Mit dem Mutterstein der Weisheit bist du immun gegen die Träume
Nokturns und die Illusionen der Tochtersteine.“
    Kendall und Homunk sahen sich an. Der Maahk stapfte näher.
    „Müssen wir den >Mutterstein< immer bei uns
haben?“ fragte er den Alten. Khoor Lun lächelte.
    „Nein. Es ist viel einfacher. Der Mutterstein durchmißt
ungefähr vier Längen eines Menschen. Innen ist er hohl, und
wenn man lange genug in diesem Hohlraum bleibt, wird man immun.“
„Was heißt >lange genug„Das ist individuell verschieden. Ich brauchte, bevor ich mich
damals dem Tempel des Gedächtnisses anvertraute, nicht ganz den
Zeitraum einer Rotation dieses Planeten.“ Er sah Kendall
prüfend an.
    „Du erscheinst mir stark genug, um die psychischen
Belastungen der Immunisierung zu überstehen, mein Sohn. Der
Maahk und der Androide ebenfalls. Aber es wird hart werden, sehr
hart. Ihr werdet alle Träume träumen, die in eurem
Traumpotential enthalten sind, denn
    nur darin besteht das Geheimnis der Immunisierung. Es ist, als ob
man eine Infektionskrankheit durchmacht und dadurch genügend
Abwehrstoffe entwickelt, um niemals wieder daran zu erkranken.“
    „Was sein muß, muß sein“, erklärte
der Maahk. Franklin sah Bruno bewundernd an. Er kannte die Furcht des
Maahks vor den Träumen dieses Nebels und hätte es ihm nicht
übelgenommen, wenn er abgelehnt hätte. „Was sein muß,
muß sein“, wiederholte er.
    *
    Während sie eine endlos erscheinende Wendeltreppe
hinabstiegen, versuchte Franklin Kendall sich vorzustellen, daß
sein Körper im Hauptmaterialisator lag, während sein Geist
im Tempel des Gedächtnisses agierte.
    Immer wieder drängte sich ihm die Vorstellung eines Traumes
auf: Er und Bruno und Homunk und Khoor Lun schliefen, und jeder von
ihnen träumte sich und die anderen.
    Aber er wußte, daß dies kein Traum war.
    Der Alte hatte es ihm erklärt.
    Ihre Gedanken trafen sich in einem Positronengehirn, entwickelten
aus dem Gedächtnis bildhafte — ja, sogar körperhafte
— Vorstellungen und ließen diese Vorstellungen
miteinander korrespondieren.
    Das erklärte auch die Tatsache, daß im Tempel das
Standbild eines Mannes stand, der niemals körperlich in Maa Duun
gewesen war. Die Statue war nichts anderes als eine eingefrorene
Gedankenvorstellung, ein Bild, das sich aus positronischen Impulsen
zusammensetzte.
    Er fragte sich, mit welchen technischen Mitteln der Lun-Klan das
bewerkstelligt haben mochte.
    Damals, als die Meister der Insel die Atmosphäre Sevens
umwandelten und sich anschickten, den überlebenden Rest des
Lun-Klans zu deportieren, mußten einige Wissenschaftler
versucht haben, die übermächtigen Feinde zu

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