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PR TB 080 Die Glücksmaschine

PR TB 080 Die Glücksmaschine

Titel: PR TB 080 Die Glücksmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beim Anblick
dieser Symbole?"
    Michael sah auf dem Bildschirm eine schwarze Fläche, in der
sechzehn weiße Quadrate leuchteten. Jedes der Quadrate war
numeriert und beinhaltete voneinander unterschiedliche Zeichen. So
besaß Quadrat 1 in der Mitte einen Punkt, Quadrat 2 wurde durch
eine Wellenlinie geteilt, Quadrat 3 war von einer unbestimmbaren Zahl
von Punkten übersät, Quadrat 4 besaß drei
übereinanderlaufende, punktierte Wellenlinien, und so weiter.
    Erst als er die sogenannte Symbolgruppe vor sich sah, wurde er
sich bewußt, daß diese Stunde dem Unterrichtsfach
„Ezialistische Methoden zur Durchleuchtung der Persönlichkeit"
angehörte. Es war eines von seinen Lieblingsfächem, denn
dabei lernte man nicht nur
    Möglichkeiten, um andere Leute zu „durchschauen",
sondern schulte auch gleichzeitig sein eigenes Gedächtnis und
die Intelligenz. (Unter Intelligenz verstand die Extra Zerebrale
Integration, kurz Ezialismus genannt, ein umfassendes
Allgemeinwissen).
    Noch während die Symbole erloschen, gab Michael seine
Eindrücke wieder: „Spalta -Laserstrahl - Kosmos -
Universum - Universen - Völkerschar - Knooks - Diener
    - Entspannung..."
    Es war typisch für seine Verfassung, daß seine Gedanken
immer wieder in die gleiche Richtung wanderten. Er brauchte sich
nichts vorzumachen, und den Robot-Lehrer - konnte er ohnehin nicht
täuschen. Er dachte ständig an die Knooks.
    Der Terminal gab ein Surren von sich, was bedeutete, daß der
Unterricht beendet war und nur noch eine zusammenfassende
Prüfimgsfrage gestellt wurde.
    „Welche drei Anforderungen sind an jede diagnostische
Methode zur Persönlichkeitsforschung zu stellen?" fragte
der Robot-Lehrer.
    Michael lächelte erleichtert; die Antwort darauf fiel ihm
nicht schwer.
    Er zählte auf: „Jede diagnostische Methode muß
erstens verschiedene Probanden voneinander trennen, sie muß
dies zweitens in verläßlicher Weise und drittens in
diagnostisch relevanter Weise tun."
    „Danke", sagte der Terminal.
    Das Fensterglas klärte sich und ließ das Sonnenlicht
hereinfallen, die Beleuchtung erlosch. Michael seufzte erleichtert,
sammelte seine Notizen ein und verstaute sie in seiner Aktenmappe.
Nachdem er die Mappe an seinem Gürtel festgehakt hatte, verließ
er den Lehrraum. Er ging den Korridor hinunter und blieb dann vor dem
elektronisch gesteuerten Stundenplan stehen. Das morgige Lehrprogramm
für Zimmer 219 - das war sein Lehrraum
    - wurde bereits angezeigt: Neue
Evolutionstheorie; Verhaltensforschung extraterrestrischer Faune;
Hydroponik und Hydrobiologie; Ezialistisches Training.
    „Mahlzeit", murmelte Michael.
    Er warf noch einen Blick zur Anzeige für Zimmer 222, in dem
Slim Burn unterrichtet wurde. Als er feststellte, daß sein
Freund nur noch zehn Minuten pauken mußte, beschloß er,
vor dem Universitätsgebäude auf ihn zu warten.
    *
    Michael erhob sich von den Stufen, auf denen er gesessen hatte,
als er Slim Burn die Freitreppe herunterkommen sah.
    Er war schlank und hochgewachsen, seine dunkle Haut schimmerte
bronzen. Man konnte ihn zwar keineswegs als „gutaussehend"
bezeichnen, denn dagegen sprachen die wulstigen Lippen und die
plattgedrückte Nase. Aber er hatte ein ungemein einnehmendes
Wesen, war höflich und zuvorkommend und besaß die seltene
Gabe, sich jeder Situation anzupassen. Er war jedermann auf Anhieb
sympathisch, und obwohl er sich nie aufdrängte, wurde er in
jeder Gesellschaft früher oder später zum Mittelpunkt - vor
allem bei den Mädchen. Letzteres machte Michael keineswegs
neidisch. Dafür bestand auch keine Veranlassung, denn er hinkte
diesbezüglich nicht hinter Slim nach.
    Als Slim seinen Freund erreichte, machte er ein mißmutiges
Gesicht und knurrte zur Begrüßung irgend etwas
Unverständliches.
    Michael hob erstaunt eine Augenbraue, denn schlechte Laune war bei
Slim so selten wie ein Lachkrampf bei einem Robot-Lehrer.
    Während sie nebeneinander das letzte Stück der Treppe
hinunterstiegen, sagte Michael: „Ohne aufdringlich zu
erscheinen, möchte ich feststellen, daß du verdächtige
Symptome eines seelischen Tiefstandes zeigst. Dagegen gibt es nur ein
Mittel. Wir ziehen uns auf unser Zimmer zurück und diskutieren
über den Wert oder Unwert des Ezialismus."
    Slim lächelte schwach. „Danach ist mir nicht zumute."
    „Aber?" machte Michael mit gespieltem Erstaunen.
    „Wenn einem Ehrgeizling wie dir nicht durch ernsthafte
Diskussion über eine seelische Hürde hinweggeholfen werden
kann - ja, dann weiß ich keinen

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