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PR TB 080 Die Glücksmaschine

PR TB 080 Die Glücksmaschine

Titel: PR TB 080 Die Glücksmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Morgen.
    Michael streckte sich und gähnte herzhaft. Er gähnte
nicht aus Müdigkeit, sondern ganz einfach deshalb, weil er es
schon seit einer Ewigkeit nicht mehr getan hatte. Es war eine Lust,
den ausgeruhten Körper zu strecken.
    Der Duft des gemähten Grases erregte ihn. Der milde Windhauch
ließ ihn wohlig erschauern. Es war schön, diese lange
vermißten Empfindungen zu haben. Er war glücklich.
    Nie hatte er gewußt, daß der Gesang der Vögel so
verführerisch war.
    Das war Glück.
    Es konnte keinen Zweifel mehr geben: Das war das echte, wahre
Glück.
    Nur nicht an die schalen Illusionen denken, ermahnte er sich. Nur
nicht anmerken lassen, wie sehr man die wiedergewonnene Freiheit
genoß.
    Er hatte zum Frühstück „grünes Glück"
getrunken und dabei Wohlbehagen empfunden. Aber jetzt, nachdem er die
klare, würzige Luft geatmet hatte, wurde der Nachgeschmack des
Getränks auf seiner Zunge bitter.
    Am liebsten wäre er den Hang hinuntergerannt und hätte
sich kopfüber in den See gestürzt. Aber er wider stand
dieser Verlockung, er durfte sich nichts anmerken lassen.
    „Wie lange war ich in der Glücksmaschine?" fragte
Michael den Knook neben sich.
    „Sie waren, nach Ihrer Zeitrechnung, vier Wochen im Glück,
Herr", antwortete der Knook zuvorkommend.
    Michael erschrak. Vier Wochen seines Lebens waren
unwiederbringlich verloren. Der siebenwöchige Aufenthalt auf
Spalta war bald zu Ende. Würden die Knooks die Menschen in etwa
drei Tagen gehen lassen?
    „Es war ein einmaliges Erlebnis", log Michael. „Ich
bin froh, daß ich mich der Glücksmaschine anvertraut
habe."
    „Es war ein weiser Entschluß, Herr", sagte der
Knook anerkennend. „Sie haben den ersten Schritt getan. Der
zweite wäre, sich für immer in unserem Universum
niederzulassen. Wir Knooks stünden Ihnen in diesem Fall bis an
Ihr Lebensende als treue und gehorsame Diener zur Verfügung.
Ewiges Glück für Sie wäre die zwangsläufige
Folge."
    „Ich werde es mir überlegen", sagte Michael.
    Er wandte sich ab, damit der Knook nicht in seinem Gesicht lesen
konnte.
    Der Knook räusperte sich.
    „Brauchen Sie mich noch, Herr? Wenn nicht, würde ich
mich ins Haus zurückziehen. Die Erfahrung hat nämlich
gezeigt, daß der Meister nach dem Erwachen aus dem Glücksschlaf
Ruhe braucht, um mit den neuen, ungewohnten Gegebenheiten der
Realität fertig zu werden."
    „Ich ... brauche Sie nicht", sagte Michael überrascht,
faßte sich aber schnell. „Ja, ich möchte tatsächlich
ein wenig allein sein."
    „Sehr wohl, Herr."
    Der Knook machte einen perfekten Diener und zog sich zum Bungalow
zurück. General Leroy hatte recht gehabt. Wenn man zum Schein
auf die Bedingungen der Knooks einging, dann ließen sie einem
mehr Bewegungsfreiheit.
    Michael fragte sich, was in der Zwischenzeit wohl mit General
Leroy geschehen war. Was auch immer er für die Befreiung der in
diesem Universum festgehaltenen Menschen unternommen hatte, es schien
sich noch nicht ausgewirkt zu haben. Michael konnte nirgends
Veränderungen feststellen. Und dabei sollten sie in zwei Tagen
die Rückreise antreten.
    Die Touristen sonnten sich auf den Stegen, saßen unter
Sonnenschirmen vor den Bungalows, kreuzten mit den Booten auf dem See
oder badeten. Sie gaben sich ausgelassen, ungezwungen und sorglos.
    Waren die Kampf Szenen in seiner Erinnerung nur Teile der
Alpträume, die ihn ständig verfolgten? Bildete er es sich
nur ein, daß ihn die Knooks vor der Behandlung durch die
Glücksmaschine tyrannisiert hatten?
    Wenn Michael das friedliche Idyll um den See betrachtete, so mußte
er an seinem Verstand zu zweifeln beginnen. Was war aus der
Untergrundbewegung geworden? Wohin waren die Kinder der Knooks
verschwunden?
    Es fiel ihm ein, daß er während seines ganzen
Aufenthaltes auf Spalta nur „erwachsene" Knooks gesehen
hatte. Außer während des Kampfes, da war ihm ein „kleiner"
Knook über den Weg gelaufen.
    Waren der Kampf, das Artilleriefeuer, die Untergrundbewegung, die
behelmten Krieger der Knooks, waren das alles nur Auswüchse
seiner übersteigerten Phantasie? Vielleicht einer instinktiven
Abneigung gegen die Glücksmaschine entsprungen?
    Sein Diener hatte gesagt, daß der Meister nach dem Erwachen
aus dem Glücksschlaf Ruhe benötigte. Hatte er damit auf die
Nachwirkung angespielt, die Michael gerade durchmachte?
    „Ich kann mir das alles nicht eingebildet haben!" sagte
Michael laut.
    „Was kannst du dir nicht eingebildet haben?" fragte
eine bekannte Stimme hinter

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