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PR TB 080 Die Glücksmaschine

PR TB 080 Die Glücksmaschine

Titel: PR TB 080 Die Glücksmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kurzen Blick auf das Innere werfen, bevor eine
neue Wand aus dem Boden wuchs und die Lücke schloß.
    Aber sie hatten genug gesehen. Sie hatten den mumifizierten Körper
eines humanoiden Wesens gesehen, das aber mit einem Menschen, einem
Knook oder einem Kleinen keine Ähnlichkeit besaß.
    „Wir können umkehren, Zinguh", sagte Professor
Iono. „Aber wir fliegen nicht mehr nach Turlax zurück,
sondern direkt zur Plattform der Dimensionswippe."
    *
    Zinguh hatte die Automatik ausgeschaltet und steuerte den Luftbus
selbst. Er saß steif im Pilotensessel, seine Rechte umkrampfte
den kurzen Steuerknüppel, während die Linke schlaff
    an seiner Seite herunterhing.
    „Haben Sie die Wahrheit herausbekommen, Professor?"
fragte er, als sie hoch über das grüne Land dahinflogen.
„Ich möchte sie hören."
    „Sind Sie noch nicht selbst dahintergekommen?" wunderte
sich Professor Iono.
    „Ich weiß nur - daß mein Volk nicht mit jenem
identisch ist, das Turlax gebaut hat", preßte er zwischen
den Zähnen hervor. „Aber wer sind wir dann?"
    „Die zweite Phase", sagte Professor Iono. „Ich
werde Ihnen die Zusammenhänge erklären, wie ich sie sehe.
Als die Herrscher dieses Planeten die große Retorte bauten,
taten sie es in der Absicht, sich für alle Zeiten zur Ruhe zu
begeben. Sie hatten die höchste Stufe der Entwicklung erreicht
und wollten verhindern, daß sie degenerierten. Sicher besaßen
sie etliche Möglichkeiten, den Status ihrer Zivilisation
aufrechtzuerhalten, doch wollten sie eine Entscheidung nicht selbst
treffen. Sie ließen Turlax entscheiden. Und Turlax erschuf die
Knooks, die ihren Herren ein Leben im ewigen Glück bescherten.
Das heißt, sie schlossen ihre Meister in die Würfel ein,
wo ihre Körper konserviert wurden und der Geist sich frei
entfalten konnte.
    Das ist der erste Teil dieses Dramas, der mit einem Happy-End für
die Herrscher dieser Welt endete. Denn sie besaßen nun alles,
was sie angestrebt hatten: Sie konnten nicht mehr degenerieren.
    Der zweite Akt begann damit, daß die Knooks nun arbeitslos
waren. Sie wollten immer noch dienen, weil das ihre Bestimmung war,
aber es war niemand da, dem sie dienen konnten.
    Turlax, die große Retorte, die fühlen und denken
konnte, hatte Mitleid mit den Knooks. Und als dieses Universum mit
einem anderen in ,Berührung' kam, baute Turlax die
Dimensionswippe. So kamen die Knooks in unser Universum und fanden zu
ihrer Freude Lebewesen vor, denen sie dienen konnten.
    Damit endet der zweite Akt - Happy-End für die Knooks.
    Erst im dritten Akt wird es wirklich dramatisch. Denn plötzlich
stellt sich heraus, daß die Menschen gar nicht die Art von
Glück haben wollen, die ihnen die Knooks bescheren. Die Knooks
erkennen es und gehen sehr vorsichtig zu Werk, aber sie können
nicht ihrer Bestimmung zuwiderhandeln. Deshalb muß sich erneut
Turlax einschalten. Es erschafft eine Abart der Knooks, im Aussehen
ähnlich, aber kleiner und ohne den unwiderstehlichen Drang zu
dienen."
    „Damit ist mein Volk gemeint?" fragte Zinguh ungläubig.
    „Ja", bestätigte Professor Iono, „Ihr seid
die zweite Phase, wie es das Wesen ausdrückte. Aber lassen Sie
mich fortfahren. Turlax hatte euch mit der Absicht produziert, daß
ihr die Knooks daran hindert, uns Menschen gegen unseren Willen das
ewige Glück zu bescheren. Ich weiß natürlich nicht,
wie ihr programmiert wurdet, aber wahrscheinlich hatte Turlax ein
wenig zuviel des Guten getan. Denn ihr wart drauf und dran, die
Knooks auszurotten.
    Und damit kommen wir in den vierten Akt, der an Dramatik nichts
mehr zu wünschen übrig läßt.
    Turlax konnte das Blutvergießen nicht mehr mit ansehen, wenn
ich es so ausdrücken darf, und schuf die Anti-Knooks, die
eigentlich Pro-Knooks heißen müßten. Denn sie waren
für den Kampf gegen euch programmiert."
    „Dann wurden die Anti-Knooks geschaffen, um uns
auszurotten?" fragte Zinguh schaudernd.
    Professor Iono wiegte den Kopf. „Ich möchte es nicht
ganz so drastisch ausdrücken. Turlax wollte nur, daß den
Knooks geholfen wurde, doch leider zeigten sich die Pro-Knooks in
ihren Mitteln nicht gerade wählerisch. Sie kämpften nicht
nur blutige Schlachten gegen euch, sondern halfen den Knooks auch
noch dabei, den Menschen ewiges Glück aufzuzwingen."
    „Da soll einen nicht das Gruseln überkommen",
stöhnte General Leroy. „Wenn Sie mich fragen, Professor,
dann ist Turlax ganz einfach verrückt."
    „Darin stimme ich nicht mit Ihnen überein",
widersprach Professor Iono.

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