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PR TB 080 Die Glücksmaschine

PR TB 080 Die Glücksmaschine

Titel: PR TB 080 Die Glücksmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Retorte Turlax. Aber die Kundschafter der Kleinen
hatten gemeldet, daß erst fünfzehnhundert dieser Androiden
vom Fließband gegangen waren.
    Es war nicht zu erwarten, daß sie noch rechtzeitig in die
Geschehnisse eingreifen konnten.
    Michael blickte zu Manya. Sie war eingeschlafen. Er beneidete sie,
denn er konnte trotz lähmender Müdigkeit kein Auge
zubekommen. Es war nicht nur das Donnern der Kanonen, das ihn um den
Schlaf brachte, nein, er war innerlich viel zu aufgewühlt, um
Ruhe finden zu können.
    „Sie sind keine Teufel, nein, das sind sie nicht",
sagte Slim.
    „Das behauptet auch niemand", erwiderte Michael.
    „Doch, die da drinnen", erklärte Slim und deutete
in das Gebäude, in dem General Leroy wieder einmal eine
Schimpfkanonade über die Knooks vom Stapel ließ.
    „Er ist Soldat", sagte Michael müde.
    „Alle sind sie Soldaten - in ihren Herzen zumindest.
    Warum finden sie dann keinen anderen Ausweg, als die Wesen dieser
Welt gegeneinander aufzuhetzen?"
    „Sie haben alles versucht."
    „Wirklich?"
    „Ja, sicher. Ich weiß es, ich war dabei."
    „Damit hast du dem Menschen das größte
Armutszeugnis ausgestellt. Wenn du recht hast, und man hat trotz
größter Bemühungen keine Möglichkeit zu einer
gütlichen Einigung mit den Knooks gefunden, dann wundert mich
nichts mehr. Wenn der Mensch mit diesen harmlosen Geschöpfen
nicht in Frieden leben kann, wie will er dann in seinem eigenen
Universum Frieden schaffen."
    „Du bist verbittert, Slim."
    „Ich habe recht."
    Michael nickte nur. Er war schon zu müde zum Sprechen.
    Warum konnte es denn nicht wirklich zu einer friedlichen
Übereinkunft mit den Knooks kommen?
    Ein tausendkehliger Schrei hallte über die Plattform der
Dimenisonwippe.
    Die Knooks konnten keinem Menschen bewußt ein Leid zufügen.
Das war klar. Daß sie es trotzdem taten, war auf ihre
Unkenntnis der menschlichen Mentalität zurückzuführen.
Wie konnte man ihnen nahebringen, daß sie mit ihrer Art Glück
dem Menschen Leid brachten? Es mußte doch gelingen können,
ihnen das begreiflich zu machen.
    „Knooks! Knooks!" - „Die Knooks kommen!"
    „Michael, wach auf!"
    Was war das für ein Aufruhr? Um ihn waren trampelnde
Schritte, aufgeregte Stimmen schrien durcheinander. Und immer wurde
ein und dasselbe Wort wiederholt.
    „Knooks! Knooks!"
    Knooks sind nicht schlecht!
    „Wo sind Waffen? Tötet sie, ehe sie uns umbringen!"
    Nein, nicht töten. Die Knooks könnten auch keinem
Menschen das Leben nehmen (aber sie haben es getan). Ja, aber nicht
wissentlich, und bestimmt haben sie noch keinen Menschen getötet.
    Sie achten das Leben.
    Das Leben war das kostbarste Gut eines jeden Lebewesens.
    Wußten das auch die Knooks?
    „Michael, aufwachen!"
    Michael fuhr erschrocken in die Höhe.
    „Wissen es die Knooks?" fragte er.
    „Was sollen sie wissen?" kam Slims Gegenfrage.
    „Daß das Leben unser kostbarstes Gut ist", sagte
Michael mit sich überschlagender Stimme. „Wissen sie, daß
es nur wenige Dinge gibt, die schlimmer als der Tod sind? Wissen sie,
daß die Gefangenschaft in der Glücksmaschine schlimmer als
der Tod ist?"
    „Michael", stammelte Slim erschrocken, „du bist
verwirrt, du redest vollkommen konfuses Zeug."
    „Nein, nein", sprudelte Michael hervor. „Ich
weiß, was ich sage. Ich weiß, was ich tue. Wo ist ein
Messer? Oder meine Pistole?"
    Sein Blick fiel auf einen Touristen, der unweit von ihm saß.
Er hielt ein Stück Holz und einen Dolch in der Hand, mit dem er
offensichtlich das Holz bearbeitet hatte. Jetzt hielt er mitten in
der Bewegung inne.
    „Knooks! Es sind Tausende. Sie kommen, um uns
zurückzuholen!"
    Michael lief zu dem Touristen, entwand ihm den Dolch und rannte
damit zum Rande der Plattform.
    Den anmarschierenden Knooks entgegen.
    *
    Unbeschreibliche Szenen spielten sich ab. Frauen kreischten
hysterisch, Männer brüllten sinnlose Befehle, versuchten,
sich und anderen Mut zuzusprechen. Die Kinder standen dem
verständnislos gegenüber, aber die Panik der Erwachsenen
wurde auf sie übertragen; sie klammerten sich an ihre Eltern und
weinten.
    Bisher hatten die Touristen noch auf einen glücklichen
Ausgang dieses Abenteuers hoffen dürfen. Sie fanden es zwar
bedauerlich, daß zweitausend Menschen nicht ins heimatliche
Universum zurückkehren konnten. Aber jeder für sich dachten
sie doch, daß es ein Glück sei, selbst nicht zu den
zweitausend Unglücklichen zu zählen.
    Jetzt kam für sie plötzlich die Ernüchterung. Der
Traum von der Freiheit

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