PR TB 081 Die Kämpfer Vom Friedenskorps
Sekunden später grübelte er schon
wieder über das Problem nach, warum die Burrancer psychisch
unfähig waren, physische Gewalt gegen einen Todfeind anzuwenden.
Sie hielten kein Vieh und aßen kein Fleisch. Ob es daran
lag?
Nein, es mußten mehrere Faktoren mitspielen. Möglicherweise
lag es an ihrer gesamten Lebensweise.
Sie überquerten den Rasen eines Parks und traten zwischen den
Landestützen hindurch in das trübe Licht, das die Lampen an
der Unterseite des Schiffsrumpfes verbreiteten.
Der Wachhabende rief sie an, und sie nannten die Namen der Männer,
deren Kleidung sie trugen. Yokish lächelte den Posten an und
schlug ihm mit der flachen Hand gegen die Halsschlagader. Mit einem
Ausdruck der Verwunderung brach der Kaimaerer zusammen.
Kendall verstaute ihn in der Postenkammer der Schleuse, nachdem
Poswick Burian ihm Armbinde und Paralysator abgenommen hatte.
»Schalten Sie die Alarmanlage ab und halten Sie die Ohren
steif!« sagte Kendall zu seinem Begleiter. »Falls Sie
merken, daß etwas schiefgegangen ist, laufen Sie weg, so
schnell Sie können. Versuchen Sie nicht, mir zu helfen l«
Yokish Kendall betrat den Hauptachslift und ließ sich in die
Etage bringen, von der aus man bei allen leichten Kreuzern dieser Art
Zugang zum Hauptreaktor hatte.
Das Schott glitt summend vor ihm auf. Yokish trat durch die
Öffnung - und wurde im gleichen Augenblick von stählernen
Armen gepackt. Zwei Roboter hatten ihn erwartet. Gegen ihre
maschinelle Kraft war jeder Widerstand zwecklos.
»Das hatten Sie nicht erwartet, wie?« fragte ein
junger Mann in der Uniform eines Leutnants und trat aus der Deckung
eines Maschinensockels. »Zufällig beobachtete ich die
Monitore, als Sie den Schleusenposten niederschlugen. Ihr Freund dort
unten wird ebenfalls.«
Er unterbrach sich, als von unten das Donnern von
Energieentladungen ertönte. Dann ging er zur Wand, und
schaltete den Interkom ein. Das blasse Gesicht eines Sergeants
erschien auf dem Bildschirm.
»Was haben Sie beobachtet?« fragte der Leutnant
erregt.
»Ein Roboter.«, antwortete der Sergeant verwirrt. »Ein
Roboter tauchte plötzlich hinter dem Verhaftungskommando auf,
zerstörte die beiden Roboter und paralysierte Sergeant Brundill.
Danach flüchtete er mit dem zweiten Eindringling. Soll ich das
Feuer aus einem Strahlgeschütz eröffnen lassen, Sir?«
»In welche Richtung fliehen sie?« fragte der Leutnant.
»In Richtung Handwerkersiedlung.«
»Dann können wir nicht schießen. Wir dürfen
die Lage nicht dadurch komplizieren, daß wir ein Blutbad unter
den Burrancern anrichten.«
Er schaltete ab, holte tief Luft und befahl den beiden Robotern,
den Gefangenen in eine Arrestzelle zu sperren, ihn zu durchsuchen und
ihm alles abzunehmen, womit er sich befreien könnte.
Resigniert ließ Yokish Kendall alles mit sich geschehen. Er
hatte ein zu großes Risiko auf sich genommen und war
gescheitert. Wahrscheinlich würde man ihn verhören und
anschließend hinrichten. Wenigstens war Burian entkommen.
Er lächelte in sich hinein.
Der Roboter, der hinter dem Verhaftungskommando aufgetaucht war,
konnte nur Lubomir gewesen sein. Vielleicht ließ sich der
Roboter erfolgreich gegen andere gelandete Raumschiffe der Kaimaerer
einsetzen. Nur Lubomir vermochte völlig ungesehen in ein Schiff
einzudringen.
Die Roboter drängten ihn in eine enge, stickige Zelle und
durchsuchten ihn gründlich. Dann verschwanden sie und ließen
den Gefangenen allein zurück.
Yokish Kendall musterte die stählernen glatten Wände,
das winzige Entlüftungsgitter und das spärliche Mobiliar.
Eine herabklappbare Sitzbank, ein würfelförmiger
Stahlplastiktisch und ein Sitzeimer für sanitäre Zwecke war
alles. Es gab nichts, was sich zu einer Flucht verwenden ließe.
Außerdem wäre er sowieso nicht über das Stadium des
Versuchs hinausgekommen, denn die Zelle wurde sicher elektronisch
überwacht.
Er klappte die Bank heraus und setzte sich. Nach einigen Minuten
spürte er, daß das Schiff startete. Nun konnte auch
Lubomir ihn nicht mehr befreien. Kendall schüttelte traurig den
Kopf. Der Roboter hätte ihn ohnehin nicht herausholen können,
denn er konnte niemanden in die andere Existenzebene mitnehmen.
Yokish streckte sich auf der Bank aus und versetzte sich durch
Autosuggestion in einen tiefen traumlosen Schlaf.
Als er erwachte, standen zwei Kampfroboter neben ihm. Sie faßten
ihn an den Unterarmen und führten ihn in einen Beiboothangar.
Nach kurzem Flug legte das Beiboot in der
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