PR TB 085 Satans Universum
in meinem Reisegepäck
ständig einigepositronische Bausätze mitzuführen.
Daraus läßtsich leicht ein kleiner, ferngelenkterRoboter
bauen, der, mit einer noch zu beschaffenden Fellimitation überzogen,
Roger Chapmans Schoßtier täuschend ähnlich sieht.
Zumindest aus der Entfernung von mehr als einem Meter. Es wird nicht
schwer sein, den Roboter in den Blauen Salon zu bringen. Wenn dann
Sillo mit seinen Verbündeten eintrifft, genügt ein
kurzerFunkimpuls, und derRoboter wird ihn töten. Alles Weitere
ergibt sich von selbst. Da die Augenzeugen des Vorfalls einstimmig
bestätigen werden, daß Chapmans Pelztier den Mord begangen
hat, wird Chapman von Charlotte Ames zur Verantwortung gezogen
werden. Chapmans Beteuerungen, daß sein Schoßtier alles
andere als ein Roboter sei, werden sich nicht beweisen lassen. Denn
ich werde dafür zu sorgen wissen, daß es rechtzeitig
verschwindet.
Aber das ist nur von sekundärer Bedeutung. Wichtig ist
lediglich, daß Sillo sein Wissen nicht weitererzählen
kann.
Zerczan, dieser Narr! In der Meinung zu helfen, begeht er die
größte Dummheit seines Lebens.
*
SATAN befand sich auf dem Kristallasteroiden. Arthur Sillo hatte
ihn gesehen. Das heißt, er hatte den Mann in Grau gesehen und
ihn an dem Ring mit dem Drudenfuß erkannt.
Wer der Graue wirklich war, das glaubte Sillo bereits seit einiger
Zeit zu wissen. Er hatte die anderen herbestellt, um ihnen seine
Vermutungen mitzuteilen und Gegenmaßnahmen zu besprechen.
Arthur Sillo ging nervös im Blauen Salon auf und ab. Er
beruhigte sich erst ein wenig, als die anderen hintereinander
eintrafen.
Zuerst erschien Julian Takomba, der ehemalige Administrator von
Kurjesch. Er mußte nun bereits über Achtzig sein, hatte
einen vollkommen kahlen Schädel und einen gelblichen, ungesunden
Teint. Er ging gebeugt, hatte zittrige Hände und sprach mit
leiser, brüchiger Stimme. Sillo bereute bereits, ihn eingeladen
zu haben. Er würde sicher nicht einmal mitbekommen, worum es
hier eigentlich ging.
Dann kam Emrich Aschuid, der ehemalige Administrator von Weithaus.
Sein gerötetes Gesicht war schweißnaß, der
Händedruck, mit dem er Sillo begrüßte, war schlaff.
Emrich Aschuid hatte Angst. Kein Wunder, denn er mußte
annehmen, daß Satan ihn am meisten haßte.
Zum Schluß erschien Boris Nicholon. Trotz seiner sechzig
Jahre war er immer noch eine imponierende Erscheinung, kraftvoll,
energiegeladen,jeder Zoll ein Mann von Welt.
Nachdem sie sich gegenseitig begrüßt hatten, nahmen sie
an dem runden Konferenztisch Platz, und Sillo bot Kognak an.
„Trinken Sie nur, meine Herren, der Kognak ist bestimmt
nicht vergiftet“, sagte Sillo lachend. Julian Takomba sah ihn
aus seinen wässerigen Augen verständnislos an.
„Warum sollte der Kognak vergiftet sein?“ wollte er
wissen.
„Muß ich Ihnen das extra erklären?“ sagte
Sillo. „Sie könnten sich die Antwort selbst geben. Denken
Sie zurück, was vor zwanzig Jahren geschehen ist. Wir waren
damals in Geschehnisse verstrickt, die heute fürjemanden Anlaß
sein könnten, uns alle vier zu töten. Agathus Toreo von
Vandan hat es bekanntlich schon erwischt. AufIhr Wohl, meine Herren.“
Julian Takombas greises Gesicht wurde nachdenklich, aber er schien
immer noch nicht dahintergekommen zu sein, was Sillo meinte.
Emrich Aschuid hatte sein Glas in einem einzigen Schluck geleert
und betupfte sichjetzt das schweißnasse Gesicht mit einem Tuch.
„In der Nachricht, die Sie uns zukommen ließen, haben
Sie behauptet, Sie wüßten, wer dieser Jemand ist“,
sagte der Weithauser mit rauher Stimme.
„Allerdings.“
„Wer ist es?“
Sillo machte eine beschwichtigende Handbewegung.
„Alles zu seiner Zeit. Ich kann Ihre Nervosität
verstehen, Aschuid, denn Sie haben wohl am ehesten Grund, für
Ihr Leben zu fürchten.“
„Ich?“ Die Stimme des Weithauser s überschlug
sich.
Sillo genoß sichtlich die Unsicherheit des anderen; die
Befriedigung drückte sich in seiner Stimme aus, als er sagte:
„Reden wir nicht um den heißen Brei herum. Wir sind
doch alle der Ansicht, daß dieser Satan, der mit seinen
bakteriologischen Waffen das Solare Imperium in Schach hält,
irgendwie mit den Geschehnissen vor zwanzig Jahren verknüpft
ist. Darf ich rekapitulieren? Damals wollte
Orif Anjago bakteriologische Waffen einsetzen, um Perry Rhodan zu
erpressen und die Souveränität unserer Welten zu erreichen.
Satan geht heute nach dem gleichen Muster vor, wie es Anjago vor
zwanzig Jahren tun wollte. Und
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