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PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm

Titel: PR TB 088 Welt Im Psycho Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Als er so nahe war, daß er ihn fast berühren
konnte, hörte er hinter sich plötzlich das Geräusch
eines splitternden Astes.
    Glon wollte herumwirbeln, aber eine schneidende Stimme gebot:
»Keine Bewegung!«
    Plötzlich kam auch in den bisher regungslos dagelegenen Lorm
Leben. Er erhob sich und kam zu seinem Bruder.
    »Das hättest du dir wohl nicht träumen lassen,
Glon, was? Wir sind tagelang vor deiner Nase herumgetanzt und jetzt,
wo du zuschlagen wolltest, haben wir den Spieß umgedreht.«
    »Das hilft dir nicht.« Glon wandte sich an Michael,
der ihn mit dem Paralysator in Schach hielt. »Und Sie werden
Ihrem Schicksal ebensowenig
    entgehen.«
    Michael zuckte die Achseln. »Wenn Sie an ein Schicksal
glauben, dann müßten Sie doch auch wissen, daß
niemand seinem Schicksal entgehen kann.«
    »Was wollen Sie damit sagen?« erkundigte sich Glon
argwöhnisch. Dann straffte er sich. »Ich fürchte den
Tod nicht.«
    »Das will ich gar nicht feststellen«, sagte Michael
unbeeindruckt. »Ich will etwas ganz anderes von Ihnen. Sie
sollen uns zur Wagenburg begleiten.«

Glon verzog spöttisch die Mundwinkel und warf seinem Bruder
einen kurzen, abfälligen Blick zu. »Glauben Sie, daß
Sie für Lorm eine Begnadigung erreichen, wenn Sie mich als
Geisel verwenden?«
    »Mal sehen«, meinte Michael.
    Lorm fiel ihm ins Wort. »Er hat recht, ich kann nicht auf
Gnade hoffen. Ich bin auch gar nicht mehr darauf erpicht, mich den
Hoorns auszuliefern. Glon hat genügend Verpflegung bei sich. Sie
reicht aus, um mich über die Amokperiode zu retten. Danach
schlage ich mich schon solange durch, bis du von hier startest,
Mike.«
    Michael dachte über diesen Vorschlag nach, mit dem Lorm schon
einige Male an ihn herangetreten war. Nach allem, was er nun gesehen
hatte, war er gewillt, Lorm zuzustimmen. Aber noch während er
überlegte und die Chance abwog, die Lorm als Überläufer
bei den Hoorns haben würde, geschah etwas vollkommen
Unerwartetes.
    Vom Camp her kam eine Gestalt gelaufen, die wild mit den Armen
ruderte und irgend etwas rief. Dahinter folgten weitere Gestalten.
    Michael ließ Glon nicht aus den Augen und hielt ihn
weiterhin mit dem Paralysator in Schach. Doch als er verstehen
konnte, was die Person an der Spitze der sich nähernden
Gestalten rief, wurde er für einen Moment unachtsam. Glon, der
immer noch seinen Paralysator in der Hand hatte, nutzte diese
Gelegenheit, lähmte Michaels Schulterpartie mit einem kurzen
Schuß in den Oberarm und schlug mit einem kurzen Hieb des
Kolbens Lorm nieder.
    Die Tatsache, daß er so leicht überwältigt worden
war, setzte Michael nicht so sehr zu, wie der Umstand, daß sein
Name gerufen wurde.
    »Michael! Michael!«
    Und im nächsten Augenblick lag Lymina in seinen Armen und
preßte ihn an sich. Michael versuchte, die stürmische
Umarmung mit der gesunden Hand abzuwehren, aber es blieb bei einem
Versuch.
    Lymina ließ nach einigen endlos scheinenden Sekunden
freiwillig ab und drehte sich zu den anderen Gestalten um, die ihr
gefolgt waren. Das waren alles furchterregend muskulöse und
stämmige Männer. Michael erkannte unter ihnen auch Lyminas
Vater und ihre Brüder, die ihn schon auf Cryxtant getötet
hätten, wenn ihm Taylor nicht zu Hilfe gekommen wäre.
    Zu ihnen sagte Lymina triumphierend: »Na, habe ich es euch
nicht gesagt, daß Michael kommen wird, um mich zu entführen!«
    Michael hätte diesen Irrtum gerne klargestellt. Aber er
brachte keinen Ton
    über die Lippen, sondern zuckte nur resignierend die
Schultern. Die Männer nahmen ihn gefangen.

    FAMILIENCHRONIK HOORN:
    Lymina besaß nicht nur ihre eigenen Ansichten über
Liebe, Ehe und Familie, sondern sie hatte auch eine eigene Theorie
über die Amokstrahlung entwickelt. Sie ließ es jeden
wissen, daß ihrer Meinung nach das Phänomen der periodisch
wiederkehrenden Psychostürme auf das Bestreben vollkommen
fremdartiger Wesen zurückzuführen sei, aus einer anderen
Dimension in dieses Universum zu gelangen. Verständlicherweise
wurde sie nicht nur von den Wissenschaftlern belächelt, sondern
von der ganzen Familie. Schließlich galt Lymina als
geistesgestört - wenngleich manche munkelten, sie besäße
übernatürliche Fähigkeiten. Trotzdem nahm niemand ihre
Theorien ernst; zumindest hatte es bisher den Anschein gehabt. Aber
ihre Position innerhalb der Familie erscheint in einem ganz anderen
Licht, wenn man einem Zwischenfall, der sich kurz nach Michaels
Gefangennahme ereignete, mehr als nur oberflächliche

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