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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren
es gewohnt, auf ihren Fahrten Beute zu machen, zu handeln und gut zu
leben. Wir aber segelten ununterbrochen, besuchten keinen Hafen.
Vielleicht würde eine Meuterei ausbrechen; abgesehen davon, daß
ich sie niederschlagen konnte - aber Schiff und Mannschaft waren dann
für mich verloren. Niemand wußte im Moment, wie es
ausgehen würde. Nicht einmal ich.
    Du hast keinen Grund, mißtrauisch und unzufrieden zu sein,
sagte mein Extrasinn. Du bist auf der Spur der Wikinger, die dich zu
dem fremden Schiff bringen werden!
    Das erinnerte mich an etwas.
    Ich hob den Arm, rief leise: »Sukhr!« und wartete
einige Sekunden, dann ließ sich der blaugefiederte Falke auf
meinem Unterarm nieder. Gabelbart hörte auf, seine Saiten zu
zupfen und undeutlich zu brummen, und die Männer drehten faul
die Köpfe und sahen zu mir her. Ich sagte:
    »Verliere das Boot vor uns nicht aus den Augen. Schalte die
Infrarotkameras ein!«
    »Ja!«
    Ich riß den Arm hoch, und der Falke flog mit trägen
Flügelschlägen auf und verschwand in der Nacht. Dann legte
ich mich wieder zurück und überlegte. Noch schienen wir
alle im ersten Teil unserer Reise, und niemand konnte ahnen, was die
nächsten Tage brachten. Die Gefahren waren gering, die
Annehmlichkeiten groß gewesen. Wir alle waren ausgeschlafen und
barsten vor Energie und Unternehmungsgeist. Nur eine gewisse Unruhe
gab es da, die uns irgendwie unsicher machte. Es gab zuwenig neutrale
Menschen und Orte hier, und zuviel Mauren und Schiffe, die uns jagen
konnten. Aber wir hofften auf unser Glück, und ich hoffte, daß
mein Weg bis zu jenem fremden Schiff nicht wieder mit Blut gesäumt
sein würde. Noch befanden wir uns auf See, aber in kurzer Zeit
würden wir von einem Hafen der Großen Syrte aus das Land
betreten und das Schiff suchen. Wir fühlten uns gut. Die
Elemente, die das Leben der Wikinger zum großen Teil
ausmachten, Wasser, Wind und das vibrierende Schiff, umgaben uns mit
ihren Geräuschen. Das Schiff bewegte sich mit regelmäßigen
Stößen, auf und nieder schwankend, mit ächzenden
Seilen und knarrendem Holz, summenden Segeln. Ich schlief ein.
    ... und wurde, offenbar nach Sekunden, durch einen heiseren Schrei
geweckt. Ich kam hoch, schüttelte den Kopf und riß die
Augen auf.
    Gefahr! schrie mein Extrasinn.
    Ich kam taumelnd auf die Beine und sah mich um. Mondlicht und der
schwache Abglanz der Sterne zeigten mir die Wellen und, einige Meter
neben uns, eine große Silhouette. Ich fuhr herum und fragte
einen Mann, den ich nur undeutlich sah:
    »Was ist los?«
    Er murmelte:
    »Wir haben Jons Schiff eingeholt. Dort drüben.«
    Ich sah hinter der Bordwand einen winzigen Feuerschein, wie von
einer einzigen Kerzenflamme. Ich drehte mich herum und sagte laut:
    »Tore Skallagrimsson! Weg vom anderen Schiff!«
    »Es geht nicht!« keuchte er. »Sie haben uns den
Wind genommen.«
    Es schien ein halbes Mißverständnis zu sein. Wir
steuerten das Schiff aus dem Kurs, aber Jons Schiff, vielmehr sein
Segel, nahm den Wind aus unseren Segeln, indem es knapp hinter uns
fuhr. Durch Zufall hatten wir Jons Schiff wieder erreicht, also sah
es für Jon so aus, als würden wir ihn verfolgen. Dann,
völlig unvermittelt, hob sich ein runder Feuerball über die
Bordwand, verharrte einige Sekunden in der Luft und kam dann
plötzlich mit einem fauchenden Geräusch näher, zischte
knapp an unserem schlaff herunterhängenden Gaffelsegel vorbei
und versank im Wasser.
    »Diese Irren schießen Brandpfeile!« schrie Tore.
    »Aus dem Kurs! Halte das Schiff an!« rief ich.
    Ein zweiter Pfeil. Er beschrieb eine leichte Kurve, schlug in das
Segel ein und blieb stecken. Ich warf mich zur Seite, suchte nach dem
ledernen Eimer
    und warf ihn über Bord. Er tanzte nutzlos eine Weile über
die Wellen, dann faßte er Wasser, und ich riß ihn hoch.
Ich holte aus und schüttete das Wasser auf das Segel - der
kleine Brand, der sich ringförmig ausbreitete, erlosch sofort.
Ein zweiter, ein dritter Pfeil trafen, und dann zischten in schneller
Folge fünf oder sechs Pfeile aus der Dunkelheit und bohrten sich
in unser großes Segel. Ich arbeitete wie ein Wahnsinniger,
schöpfte Wasser und schüttete es auf das Segel, riß
an dem Seil, holte aus und benäßte die Köpfe meiner
Männer.
    Du schaffst es nicht! sagte mein Extrasinn.
    Ich schaffte es wirklich nicht. Fünf oder sechs verschiedene
Brände breiteten sich in dem Segel, das tagelang nur im warmen
Wind des Binnenmeeres gehangen hatte, mit rasender Schnelligkeit aus.
Ein

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