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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einem großen Haus, das über
eine zweite Treppe, die aber gesperrt war, mit dem Hafen verbunden
war. An dieses Haus schloß sich ein holzgedeckter Speicher mit
Steinmauern an. Wir gingen in die dämmerige Kühle des
Speichers hinein, und Ulabo Xas rief laut:
    »Nathan! Kundschaft!«
    Wir warteten, und Andoa fragte mich wieder:
    »Wie rechnet ihr euren Kurs aus, Herr Atlan? Arbeitet ihr
mit den Sternen oder mit Winkelgraden?«
    Er kennt die Seefahrt besser als Tore! sagte mein Extrasinn.
    »Wir segeln mit Thors, Odins und Ägirs Beistand, mit
den Sternen und unserer Erfahrung!« sagte Tore laut.
    »Und ohne Segel!« bemerkte Farne trocken.
    »Nicht mehr lange«, ergänzte ich.
    Für fremde Reisende schienen diese drei Männer etwas zu
interessiert zu sein, zu höflich und zu entgegenkommend. Waren
es Schurken, die es auf unser Gold abgesehen hatten? Oder Spione der
Mauren? Ich wußte es nicht. Sie sprachen die maurische Sprache
ausgezeichnet, mit einer weichen Betonung. Endlich kam zwischen den
Ballen und Fässern, zwischen getrockneten Häuten und
Lederfetzen, zwischen Holzstapeln und kupfernem Geschirr eine
schlanke, magere Gestalt mit einem runden, großen Ohrring
hervor. Ein verirrter Strahl der Abendsonne, der sich durch den
wirbelnden Staub des Lagerhauses bohrte, ließ den Ring
aufleuchten. Ein kurzer, weißer Bart, weißes Haar und
zerknitterte Gesichtszüge. Merkwürdigerweise besaß
    Nathan hellblaue Augen. Er blieb dicht vor uns stehen und fragte:
    »Ihr wollt kaufen, ich will verkaufen. Was suchen die
Herren?«
    »Meister des Handels«, sagte ich. »Wir suchen
Segeltuch, aber von guter Qualität. Es muß höllischen
Stürmen standhalten.«
    »Auf dieser Welt muß alles höllischen Stürmen
widerstehen. Kommt in mein Stofflager. Vielleicht etwas Seide für
die Damen?«
    »Keine Damen«, sagte Tore knurrend. »Guter
Handel, schneller Handel.«
    »Ihr Wikinger kennt nicht das Vergnügen des Kaufmanns«,
tadelte ihn Nathan. »Ihr gönnt euch nicht das köstliche
Gefühl, einem Meister des Fachs einige Goldstücke Verdienst
abgerungen zu haben.«
    Hintereinander wanden wir uns zwischen den hochgetürmten
Massen von allen möglichen Gütern hindurch. Schließlich
kamen wir an ein großes Fenster, und auf dem gezimmerten Regal
lagen unzählige Ballen Stoff aus aller Herren Ländern. Ich
lehnte mich gegen eine Holzsäule und sagte:
    »Das Tuch, Nathan, muß so groß sein wie der Raum
zwischen diesen Säulen. Davon brauchen wir zwei Stücke.«
    Er ließ sich von Tore helfen. Zusammengerollte Stoffe, die
um dünne Holzstangen gewickelt waren, wurden uns gezeigt. Wir
suchten sorgfältig den leichtesten und zugleich festesten
Leinenstoff heraus. Die Wikinger hatten für ihre Segel eine Art
Lodenstoff benutzt, der sich bei Regen in eine schwere, tropfende
Masse von hohem Gewicht verwandelte. Wir untersuchten das Gewebe auf
Fehler und beachteten auch den Rand, dann erstanden wir noch einige
schwere Nadeln und dickes Garn, mit dem wir die Segel nähen
wollten. Aufmerksam und gespannt beobachteten dann unsere Wikinger
und die drei Fremden, wie ich mit Nathan schacherte. Ich konnte den
Preis bis auf ein Drittel kleiner halten, und frohgestimmt verließen
wir wieder das Lagerhaus. Diesmal benutzten wir die breite Treppe,
und Nathan, der trotzdem ein gutes Geschäft gemacht hatte,
winkte uns nach. Er strahlte -wir hatten die Kunst des Feilschens
beherrscht und uns gegenseitig die Freude gemacht, einem Meister des
Fachs einige Prozente abgerungen zu haben.
    Wir schafften den Stoff auf den Kai, schnitten ihn zurecht und
verstauten dann das Reservesegel unter Deck. Schließlich
machten sich drei der Wachen daran, das Segel zu nähen und an
bestimmten Stellen durch Verstrebungen aus Seil zu verstärken.
Wir ließen sie zurück und wandten uns dem Gasthaus zu.
    »Herr Atlan, wir dürfen dich zu einem Trank einladen?«
sagte Farne Loc.
    »Ja«, sagte ich. »Und ich werde mich mit einem
prächtigen Braten erkenntlich zeigen.«
    Wir kamen in einen Raum, der mit Lärm und Gerüchen
ausgefüllt war. Eine offene Halle, an deren Vorderseiten
Baumkronen Schatten lieferten. Die Sonne sank hinter den
gegenüberliegenden Bergrücken, und Windlichter wurden auf
die Tische gestellt. Gabelbart, der Skalde, sang bereits mit lauter
Stimme, und die Klänge der Saiten seines Instruments gingen in
dem allgemeinen Lärm unter. Es roch nach Wein und vielen
exotischen Gewürzen.
    Zwei Knechte, zwei Mägde und der dicke, braunhäutige
Wirt arbeiteten

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