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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zweiter Lederkübel war nicht an Bord, und als Jons Schiff
durch die Nacht davonsegelte, hörten wir durch das Knistern der
Flammen sein lautes Gelächter.
    »Ich treffe ihn!« murmelte Tore leise. Er hatte ein
weißes, fast lebloses Gesicht. Während ich versuchte, die
letzten Flammen zu ersticken, hatten unsere Männer versucht,
selbst Brandpfeile am Segel in Flammen zu setzen und auf Jons Schiff
abzufeuern. Vergeblich. Unser großes Segel brannte fast völlig
ab, und ehe wir es herunterreißen konnten, schmorten auch meine
Kunstfaserleinen.
    »Aus!« murmelte Gabelbart, der Barde.
    »Dieser Jon ist wahnsinnig!« murmelte Tore knirschend.
»Schießt unser Segel in Brand!«
    Ich erwiderte halblaut:
    »Er hat uns offensichtlich nicht als Wikinger angesehen.
Unsere Segel und das veränderte Aussehen des Schiffes haben ihn
getäuscht. Er fühlte sich verfolgt und wehrte sich. Es war
meine Schuld.«
    Bjarne sagte leise:
    »Wir haben kein zweites Segel mehr an Bord. Wir verloren es
vor einigen Wochen im Sturm.«
    Tore und ich sahen uns an; wir erkannten einander nur undeutlich.
    »Was sollen wir tun?«
    Ich erwiderte:
    »Wir laufen die nächste Hafenstadt an und kaufen dort
neues Tuch für ein Segel.«
    »Gut. Und bis dahin rudern wir?«
    »Nein«, antwortete ich ärgerlich. »Wir
segeln langsam mit dem Focksegel. Ich werde Licht bringen.«
    Ich ging zu meinem Gepäck, holte aus einer Seitentasche
meiner beiden Sattelfaschen die kleine Lampe heraus und leuchtete die
ausgebreitete Karte an. Dann sahen wir nach der Magnetnadel, nach den
Sternen und machten eine überschlägige Rechnung auf. Wir
konnten mit Hilfe der Riemen und des Focksegels morgen etwa in der
Mitte des Tages die nächste größere Stadt mit Hafen
erreichen, drüben, am südlichen Ufer des Binnenmeeres. Ich
sagte
    es den Männern, und sie waren sehr darüber erfreut. In
den nächsten Stunden, in denen wir einen neuen Kurs setzten und
zu den langen Riemen griffen, näherten wir uns mehr und mehr dem
Ufer. Als kurz vor Sonnenaufgang ein starker Wind aufkam, reichte das
Focksegel aus, um das Schiff ins Ziel zu steuern. Gegen Mittag kamen
wir an einen bewachsenen Einschnitt im Ufer, den ich anhand der
Photographie genau identifizierte. Hier lag, in etwa zwei Kilometer
Entfernung landeinwärts, ein Städtchen von etwa viertausend
Einwohnern.
    »Jedenfalls haben wir Jons Schiff aus den Augen verloren.
Sie werden einen Vorsprung haben, der zu groß ist«, sagte
Tore.
    Ich hob die Hand und erwiderte:
    »Es ist noch nichts entschieden. Das Ziel Jons liegt
ziemlich weit entfernt, und wir haben den schnelleren Segler.«
    Unser Schiff mit dem Sperberkopf schwang herum und segelte mit
schrägem Wind von Steuerbord in den Einschnitt hinein. Wir sahen
an den Ufern Ziegenherden und Schafe, Bäume und Büsche -
eine friedliche Gegend. Als wir einige Felder sahen und Menschen, die
darauf arbeiteten, waren wir beruhigt.
    »Hier bekommen wir, was wir brauchen!« sagte ich.
    Der Barde stand auf und rief:
    »Und ein Wirtshaus, in dem wir trinken, essen und singen
können.«
    »Und vielleicht liegt das Schiff von Jon dem Stinbrackar im
Hafen und wartet auf uns!«
    Die Männer schienen voller Freude zu sein. Sie lachten und
scherzten, und als das Schiff entlang einer langen Krümmung
glitt, sahen wir die Siedlung, Sie lag wie ein System aus mehreren
Dreiviertelringen um eine runde Bucht, erstreckte sich einen Hang
aufwärts. Ruhig und langsam glitt unser Boot durch das stille
Wasser und näherte sich der steinernen Brüstung, aus der
große, runde Steine hervorragten. Ein kleineres, unverkennbar
arabisches Schiff lag mit schlaffem Segel an den Steinen, und über
dem Ort herrschte eine ungewöhnliche Ruhe.
    »Wir werden diese Ruhe in kurzer Zeit stören!«
versicherte Sithric.
    Wir legten hinter dem arabischen Schnellsegler an. Als wir dicht
neben der steinernen Kante lagen, kamen drei dunkelhäutige
Menschen aus einer Schenke heraus, fingen die Taue auf und
befestigten sie an den runden Steinen. Wir gingen an Land, und
nachdem wir uns verteilt hatten, dachte ich daran, daß wir
zuerst einmal Stoff für unser neues Segel brauchten. Einige
unserer Männer blieben im Schiff zurück, um unsere
Ausrüstung zu bewachen. Ich betrachtete die drei Männer
genau und redete mit Tore, als die Fremden bereits auf uns zukamen
und vor uns stehenblieben. Einer von ihnen fragte in maurischer
Sprache:
    »Ihr habt ein schönes Schiff. Kommt ihr von weither?«
    Tore maß ihn angriffslustig von oben

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