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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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konnte, war auf dem Schiff. Dazu der sehr beträchtliche Rest des
Goldes.
    Es waren die fremden Raumfahrer! drängte mein Extrasinn.
    Natürlich.!
    Unser Schiff war hervorragend ausgerüstet und wurde anders
besegelt. Das konnte nur die Folge davon sein, daß ein Mann,
dessen Kultur weit höher war als die der Wikinger, die
Änderungen vorgeschlagen oder durchgeführt hatte. Also
hatten mich die Fremden mit ihrem Kameraden verwechselt, und unser
Schiff mit einem der drei, die etwa auf gleichem Kurs segelten. Es
war grotesk. Ich ging langsam zwischen den ratlosen, schweigenden und
plötzlich sehr nüchtern gewordenen Wikingern hindurch,
setzte mich auf den Poller und lachte. Tore starrte mich ohne jedes
Verständnis an. Schließlich schwieg ich und sagte:
    »Unser Schiff ist von denen gestohlen worden, die ich
eigentlich an einer anderen Stelle hätte treffen wollen. Unser
ganzer Besitz ist auf dem Sperber
    - was tun wir, Tore Skallagrimsson?«
    Er sagte dröhnend:
    »Wir segeln ihnen nach.«
    Sein nackter Arm mit dem doppelt handbreiten Bronzeschutz deutete
auf den arabischen Schnellsegler.
    »Stiehlt man unser Schiff, stehlen wir andere Schiffe. so
haben wir es immer gehalten!« sagte der Skalde und riß
eine laute, mißtönende Kadenz aus seinen Saiten.
    Ich nickte.
    »Los! Alle auf das Schiff. Segel setzen, Leinen los, Anker
hoch. Ich spreche nur noch mit dem Wirt.«
    Die Gruppen lösten sich auf. Die Wikinger hatten ihre neue
Aufgabe erkannt und begriffen schnell. Sie sprangen hinunter ins
Schiff, zogen die Segel hoch und lösten die Leinen. Sie
bewaffneten sich mit langen Holzstangen, und ich stand wenige
Augenblicke später dem Wirt gegenüber.
    »Wem gehört das maurische Schiff?« fragte ich
hastig.
    Er murmelte:
    »Eine maurische Patrouille ging vor zwei Tagen an Land und
ritt dann nach Süden. Sie verfolgen einen Trupp Spione, sagten
sie.«
    Ich erwiderte:
    »Wie du weißt, hat man unser Schiff gestohlen. Wir
nehmen das maurische Schiff und segeln den Dieben nach. Im nächsten
Hafen östlich lassen wir das arabische Schiff liegen. dort werde
ich den Mauren viel Gold geben, denn wir sind keine Diebe. Sage ihnen
das!«
    Er hob die Hand, sichtlich fürchtete er um seinen Kopf, wenn
die Mauren zurückkamen. Er sagte stockend:
    »Bei der Ehre meines Vaters. ich verspreche es dir.«
    »Gut. Das hier für deine Ehrlichkeit. Es wird dir
weiterhelfen!«
    Ich drückte ihm ein paar große Goldstücke in die
Hand, drehte mich um und rannte zwischen den umgestürzten
Tischen hinaus, über das Pflaster des kleinen Hafens und
hinunter zum Poller. Nur eine einzige Leine hielt das Schiff, in
dessen Dreieckssegel bereits der Nachtwind hineinblies. Tore stand
wieder am Steuer, und zwei Mann beugten sich, Fackeln in den Händen,
am Bug über die Bordwand. Mit einem riesigen Satz sprang ich ins
Schiff, und die Leine flog zurück an Bord. Wir legten ab, der
Wind griff, und das Schiff scherte seitwärts vom Kai weg, in die
Fahrrinne und hinaus in den gewinkelten Kanal. Die beiden Männer
am Ausguck riefen uns zu, was sie erkennen konnten; das Licht der
Sterne und des abnehmenden Mondes war nicht genug. Wir glitten ins
Dunkel hinein und verließen Tlemcen. Die Nacht nahm uns auf.
Der Wind wurde stärker, weil der Kanal wie ein Stauraum wirkte.
Binnen kurzer Zeit waren wir an den scharfen Klippen vorbei und
draußen auf der offenen See. Tore steuerte das Schiff, wie vor
einiger Zeit, allein nach dem Mond und den Sternen und schlug einen
küstennahen Ostkurs ein. Irgendwo vor uns segelten die Diebe -
mit unserem Segel, das sicher noch nicht fertig gewesen war. Sie
würden auf alle Fälle entweder sehr
    langsam segeln können, oder aber sie verbargen sich irgendwo
und nähten zuerst das Großsegel fertig.
    Ich fragte Sudvar, der seinen brummenden Schädel mit
Meerwasser und einem Stück Tuch kühlte:
    »Wie lange warst du ohne Bewußtsein?«
    Er murmelte unentschlossen:
    »Vielleicht eine Stunde. vielleicht etwas länger.«
    Das bedeutete im ungünstigsten Fall, daß die fremden
Raumfahrer, die das Opfer ihrer eigenen Verwechslung geworden waren,
zwanzig Kilometer Vorsprung hatten. Für uns hieß es: auf
alles aufpassen, was wir erkennen konnten.
    ***
    Ich saß kurz nach Mitternacht neben Tore im Heck und spähte
hinaus in die warme Nacht. Alles, was wir erkennen konnten, waren
hellere Schatten inmitten der Dunkelheit. Der Mond versank in kurzer
Zeit hinter dem Horizont. Die Wellen bekamen leichte

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