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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ununterbrochen, um die brüllend geäußerten
Wünsche nach Essen und Wein zu erfüllen. Wir setzten uns
und bestellten einige Krüge, große Portionen Brot und
Braten, Zutaten und Salate. unser Hunger war groß.
    Tore schüttete mir einen halben Becher Rotwein über die
nicht mehr ganz weiße Hose. Wir aßen und tranken und
unterhielten uns, und ich rief einmal den Wirt zu mir her.
    »Bist du schon bezahlt worden?« fragte ich.
    Seine kummervolle Miene belehrte mich eines Besseren.
    »Wieviel? Wenn wir noch weiterzechen.?«
    Er rechnete, nahm Daumen und alle Finger zur Hilfe, summte mit
dicken Lippen Zahlen vor sich her, erwähnte Krüge,
zerbrochene Becher, Schmerzensgeld für die Magd, die von zwei
Männern arg zerzaust worden war, sprach von halben Ochsen und
von zarten Pflanzen, vom teuren Gewürz und von der großen
Mühe und der Hitze am Herd, dann sagte er schnaufend:
    »Herr - zwölf Goldstücke!«
    Ich griff in die Tasche, zählte dreizehn Goldstücke ab
und gab sie ihm. Ich sagte streng:
    »Das reicht für alles, Wirt. Auch für den nächsten
Krug Wein, den du mir und meinen Freunden hier auf den Tisch
stellst!«
    Tore umklammerte den Krug mit seinen Händen, auf deren
Fingerrücken rötliche Haare wuchsen. Der Steinkrug nahm
sich zwischen den Pranken geradezu zierlich aus. Dann hoben wir die
Becher.
    »Wo sind die Fremden?« fragte ich, ohne beunruhigt zu
sein.
    Er lachte grimmig auf und rief:
    »Es sind große Kinder, die nichts vertragen. Sie aßen
und tranken, und dann drehte sich ihr Verstand, und schließlich
opferten sie alles, was sie gegessen hatten. Oder sogar noch mehr.
Sie sind davongekrochen wie lahme Hunde!«
    Wir aßen und tranken weiter; eine ausgelassene Stimmung
hatte uns ergriffen. Einige der Wikinger schliefen auf den Tischen,
inmitten der Weinlachen, die anfingen, unangenehm und sauer zu
riechen. Der Skalde sang noch immer, aber was er sang, war sehr
unverständlich. Ich lehnte mich zurück und dachte an die
nächsten Tage, in denen wir scharf und schnell segeln mußten,
um Jon Stinbrackars Schiff wieder zu erreichen und uns von ihm ans
Ziel führen zu lassen. Aus dem Gasthof fielen vier breite
Lichtstreifen auf das Pflaster aus kleinen Steinen. Dorfbewohner
kamen und erschraken, als sie die Wikinger sahen. Meine Männer
waren zu betrunken, um noch Streit anfangen zu können oder zu
wollen. Ich sah hinaus, und plötzlich war dort am Rand des
Lichtvierecks eine undeutliche Bewegung. Ein Mann taumelte heran,
schlurfte uns entgegen, und als ich sein blutüberströmtes
Gesicht sah, erschrak ich.
    »Sudvar!« rief ich.
    Ich schlug Tore den Becher aus der Hand und sprang auf.
    Mit zwei, drei Sprüngen waren wir bei dem jungen Normannen
und hielten
    ihn fest. Aus einer leichten Wunde am Haaransatz sickerte Blut.
Sudvar keuchte:
    »Das Schiff - weg! Geraubt!«
    Ich drehte mich um und schrie donnernd in den Raum hinein:
    »Wikinger! Freunde - man hat unser Schiff gestohlen!«
    Männer sprangen auf, Krüge, Becher und Tische polterten.
Der Wirt und die wenigen Einheimischen wichen erschrocken zurück,
als etwa fünfzehn Wikinger, voran der Skalde mit seinem
Instrument, aus dem Lokal stürmten. Wir rasten hinunter zum Kai,
zwischen Tore und mir hing kraftlos Sudvar. Während wir die etwa
dreißig Meter bis zum Wasser rannten, berichtete Sudvar:
    »Ich bekam einen Schlag. umgefallen, ohne Bewußtsein.
dann, als ich aufwachte. war das Schiff weg.«
    Wir standen an der Stelle, an der wir den Sperber angelegt hatten:
nichts. Nur ein Stück Seil hing noch an dem steinernen Poller.
Träge schaukelte der maurische Segler im Wasser.
    »Hast du jemanden gesehen?« fragte ich.
    »Nur die drei freundlichen Fremden«, stotterte Sudvar.
»Sie kamen aus der Schenke.«
    Sie müssen es gewesen sein, und vielleicht waren es sogar die
fremden Raumfahrer selbst, sagte mein Extrasinn.
    Ich überlegte schweigend.
    Einer von ihnen hatte mich gefragt, ob wir mit Hilfe der
Magnetnadel gesegelt waren. Jetzt fiel es mir siedendheiß ein:
woher wußte ein angeblich maurischer Reisender, daß mein
Schiff als einziges eine magnetische Nadel besaß? Winkelgrade?
Richtungsrose? Auch weitestgehend unbekannt als Ausdruck! Fünf
Wikinger waren offensichtlich betäubt und mit dem Schiff und
unserer gesamten Habe geraubt worden. Ich tastete zuerst nach meiner
Brust; der Zellaktivator, mein wertvollster Besitz, war natürlich
da. Aber das Schmuckstück, das Armband, mit dem ich das
Windspiel aktivieren, dem Falken befehlen und den

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