PR TB 091 Das Tödliche Element
falsch und fragte: „Mußten Sie
ihn gleich töten, Mike?" „Ich war es nicht",
versicherte Michael. „Dubon, Ginkosts Sohn, muß es getan
haben. Er war vor mir in der Steuerzentrale. Nur so kann ich mir
Ginkosts Ausruf erklären, als die Flammen plötzlich über
ihm zusammenschlugen. Es war schrecklich, ich konnte ihm nicht mehr
beistehen."
„Haben Sie eine Ahnung, warum Ginkost von seinem Sohn
ermordet wurde?" fragte Cryjonon.
Michael sagte: „Nach dem, was ich gehört habe, scheinen
Plinsk und Atrid ihrem dritten Partner nicht über den Weg
getraut zu haben. Sie befürchteten, daß Ginkost Skrupel
bekommen könnte und ließen ihn durch seinen eigenen Sohn
bewachen. Wie sich gezeigt hat, besitzt Dubon weniger Skrupel."
Cryjonon schnalzte plötzlich mit dem Finger.
„Jetzt habe ich es!" rief er aus. „Ich weiß
nun, wie ich Sie vor meinen Leuten rehabilitieren kann. Wir werden
uns Dubon schnappen und ihn verhören, und wenn er Ihre Aussage
bestätigt, dann wird selbst Zruchy erkennen, daß er Ihnen
Unrecht getan hat."
Michael schüttelte den Kopf. „Das geht nicht, denn mit
Dubon habe ich andere Pläne, vorausgesetzt, daß wir seiner
habhaft werden. Bevor Ginkost starb, habe ich nämlich noch
einiges von ihm erfahren. Er deutete an, daß Plinsk und Atrid
einen großen Vernichtungsschlag gegen die Freifahrer
vorbereiten. Demnach scheint das Manöver im Trikton-System -
meine Gefangennahme und die Zerstörung des Stützpunktes auf
Trikton III - nur zur Ablenkung gedient zu haben. Ginkost behauptete,
daß Plinsk und Atrid einen Planeten namens Thensis aufsuchen
wollten, um dort die Vernichtung der Freihändlerorganisation
vorzubereiten. Haben Sie von diesem Planeten schon einmal gehört?"
Cryjonon dachte angestrengt nach.
„Ich glaube schon", sagte er schließlich zögernd.
„Aber ich weiß es nicht genau. Wenn es sich um einen
Stützpunkt der Springer handelt, der uns bekannt ist, werde ich
mir die Daten beschaffen. Doch wir könnten es einfacher haben.
Sicher besitzt Dubon keinen Gedächtnisblock; wir brauchen ihn
nur unter Hypnose setzen, um alles von ihm zu erfahren. Er kennt
sicherlich auch die Koordinaten von Thensis."
„Wenn es irgendwie geht, möchte ich Dubon nicht unter
Druck setzen", erklärte Michael. „Ich habe andere
Pläne mit ihm. Es müßte doch möglich sein,
Thensis auch ohne seine Hilfe zu finden. Meinetwegen horchen Sie die
ganze GinkostSippe unter dem Lügendetektor aus - aber Hände
weg von Dubon. Er soll sich in Sicherheit wähnen. Am besten ist
es, Sie bringen ihn auf der HORNBLOWER in eine Einzelzelle. Wenn wir
dann den Planeten Thensis anfliegen, geben wir
ihm Gelegenheit zur Flucht. Ich bin überzeugt, daß er
uns geradewegs zu Plinsk und Atrid führen wird."
„So einfach ist das nicht", meinte Cryjonon. „Ich
habe den Springern versprochen, sie alle im Austausch gegen Sie
laufen zu lassen."
„Das ehrt mich." Michael war gerührt, ärgerte
sich aber gleichzeitig, daß Cryjonon ohne weiteres auf eine so
unverschämte Forderung eingegangen war. Michael fuhr mit
hintergründigem Lächeln fort: „Sie brauchen Ihr Wort
nicht einmal zu brechen, wenn Sie Dubon noch eine Weile festhalten.
Denn Sie haben keinen bestimmten Zeitpunkt für die Freilassung
der Geiseln genannt. Deshalb werden Sie Dubon erst die Freiheit
geben, wenn wir Thensis erreicht haben." Cryjonon zögerte.
„Ich weiß nicht, Mike, aber die Sache gefällt mir
nicht besonders. Ich verspreche mir nicht viel davon, Dubon als Köder
für Plinsk und Atrid zu verwenden. Warum lassen wir uns von
Dubon nicht die Koordinaten von Thensis geben, rufen Verstärkung
herbei und heben den Stützpunkt einfach aus?"
„Weil wir noch nicht einmal wissen, was Plinsk und Atrid
eigentlich im Schilde führen"; erwiderte Michael. „Hören
Sie sich einmal meinen Plan an. Seine Durchführung ist nicht
ganz einfach, ich weiß, aber wenn er gelingt, dann bringt es
uns mehr ein als die Vernichtung irgendeines Springerstützpunktes.
Passen Siejetzt auf und sagen Sie mir dann, was Sie davon halten."
Michael machte eine Pause, um seine Kräfte zu sammeln, dann
fuhr er fort: „Ich bin überzeugt, daß wir durch
vorsichtige Befragung der Mitglieder der GinkostSippe die Koordinaten
von Thensis erfahren. Irgendeiner wird sie uns nennen -wenn nicht
freiwillig, dann unter dem Lügendetektor. Gehen wir also davon
aus, daß wir Thensis anfliegen können. Wir werden im
System dieses Planeten eintreffen, ohne zu zeigen, daß wir von
einem
Weitere Kostenlose Bücher