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PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

Titel: PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich den
Freifahrer. Seine Kleider standen in Flammen, aber er trug immer noch
Samantha in den Armen.
    Plötzlichjedoch ließ er sie fallen, warf sich nieder
und wälzte sich auf dem Boden, um die Flammen an seinen Kleidern
zu ersticken. Michael sah noch, wie die Flammen erloschen, musste
sich dann aber auf die Treppe zurückziehen, weil die Soldaten
die Dachaufbauten unter Beschuss nahmen, hinter denen er Deckung
genommen hatte.
    Das letzte, was er sah, waren Jeffersons Soldaten, die zum
Raumschiff zurückflogen. Einer von ihnen trug Samantha in den
Armen. Bald darauf hob das Kugelraumschiff ab und schoss mit
wachsender Geschwindigkeit hinein in den blassblauen
Vormittagshimmel, der es schließlich verschluckte.
    Zurück blieben einige Tote und viele Verletzte, die von den
schnell herbeieilenden Sanitätern behandelt und auf die
Krankenstationen gebracht wurden. Unter den Verletzten befand sich
auch der Freihändler Anfir Cryjonon.

    Die Plastochirurgen der Ezialistischen Klinik vollbrachten an
Anfir Cryjonon ein Meisterwerk. Sie ersetzten ihm nicht nur eine
Menge Haut auf Armen, Nacken und der Rückenpartie, sondern auch
die Hälfte der Sehnen der linken Hand, die durch die schweren
Verbrennungen zu Schaden gekommen waren. Zwei Wochen nach seiner
Verwundung war er noch nicht ganz wiederhergestellt, aber immerhin
vernehmungsfähig.
    Auf diesen Augenblick hatte USO-Leutnant Ashnahar Bernier
gewartet. Als Bernier das Einzelbettzimmer betrat, hatte Anfir
Cryjonon gerade eine Lesemaschine vor sich auf dem Bettlaken liegen
und war in seine Lektüre vertieft. Da der Freifahrer unter
ständiger Beobachtung lag, wusste der USO-Spezialist, um welche
Lektüre es sich handelte: Die Einflüsse des Ezialismus und
der konventionellen Wissenschaften auf das Weltbild von Umtar.
    Der Teufel mochte wissen, wieso sich ein Pirat wie Cryjonon
ausgerechnet in so einen trockenen Wälzer vertiefte. Für
Bernier waren alle Freifahrer Freibeuter, denn obwohl er nicht viel
über sie wusste, stand es für ihn fest, dass sie nur eines
im Sinn hatten — nämlich unterentwickelte Völker
auszubeuten. Dass dem nicht so war, konnte Bernier nicht wissen.

    Aber selbst wenn er es gewusst hätte, wäre Anfir
Cryjonon in seinen Augen ein Gesetzloser gewesen. Er besaß
genügend Beweise dafür.
    Leutnant Bernier räusperte sich ziemlich lautstark. Aber
Cryjonon ließ sich in seiner Lektüre nicht stören und
las noch den Abschnitt fertig, bevor er die Lesemaschine abschaltete
und auf dem Gelenkarm zur Wand schob.
    »Der Ezialismus ist ein Phänomen«, sagte er
ernsthaft. »Man sollte nicht meinen . . .« »Deshalb
bin ich nicht hier«, unterbrach Bernier barsch und fügte
hinzu: »Ich bin Leutnant Bernier von der United Stars
Organisation.«
    »Schade«, meinte Cryjonon, undjetzt blitzte
Belustigung in seinen großen., grünen Augen auf. »Ich
habe gehofft, Sie sind Ezialist, dann hätten Sie mich in einigen
Punkten aufklären können ...«
    »Ich bin es, der Aufklärung wünscht.«
    Cryjonon richtete sich im Bett zurecht; sein Gesicht verzog sich
schmerzhaft, als er sich auf die linke Hand stützte. »Sie
ist noch nicht ganz in Ordnung«, entschuldigte er sich. Dann
sah er Bernier fest in die Augen. »Worüber wünschen
Sie Aufklärung?«
    »Mich interessiert zum Beispiel, was Sie in der Klinik zu
suchen hatten, als der Spektakel losging«, sagte Bernier.
    »Mit Spektakel meinen Sie offenbar den Überfall der
Ternillonen«, meinte Cryjonon. »Ich kam, um einen Freund
zu besuchen, der hier in Behandlung ist.«
    »Sein Name?«
    »Bin ich verpflichtet, ihn zu nennen?«
    »Es wäre bestimmt von Vorteil für Sie.«
    Cryjonon gähnte ausgiebig. Dann sagte er gelangweilt:
»Leutnant, ersparen Sie sich Ihre Drohungen. Ich kenne die
Rechte, die ich aufUmtar habe. Und ich kenne auch meine Pflichten
gegenüber den Behörden von Umtar. Ja, ich weiß sogar,
was ich der Gerechtigkeit schuldig bin — so dehnbar dieser
Begriff auch ist. Aber eines weiß ich auch, nämlich, dass
ich Ihnen über keine meiner Handlungen Rechenschaft schuldig
bin.«
    Bernier ärgerte sich innerlich über die
Kaltschnäuzigkeit des Freifahrers, ließ sich davon aber
nichts anmerken.
    »Sie verkennen die Situation, Cryjonon«, sagte er.
»Wenn Sie nicht bereit sind, uns zu helfen, dann liefere ich
Sie den Behörden von Umtar aus. Dort können Sie dann
aufIhre Rechte pochen soviel Sie wollen. Es wird Ihnen nur nichts
nützen. Denn gegen Sie liegt genügend vor, um Sie
lebenslänglich in

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