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PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo

Titel: PR TB 096 Das Mädchen Aus Dem Nirgendwo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sind Sie so sicher?«
    »Weil ich überzeugt bin, dass sich ein Freihändler
von niemandem sein Schiff stehlen lässt, ohne den Versuch zu
unternehmen, es sich wieder zurückzuholen.«
    »Okay, Sie haben mich durchschaut«, meinte Cryjonon.
Dann wurde er ernst. »Aber verlieren

    Sie zu niemandem ein Wort über Launis Stern. Denn obwohl
diese Sonne auch
    der USO und der Solaren Flotte bekannt ist, ahnt niemand, dass
Ternillon zu diesem System
    gehört.«
    »Ich werde schweigen«, versprach Michael.
    »Dann besorgen Sie sich heute Abend ein Billett für die
Besichtigung des Raumhafens. Seien Sie gegen zwanzig Uhr bei der
NYMPHE, alles weitere werde ich dann arrangieren. «
    »Ich komme pünktlich«, versicherte Michael.
    Bevor er ging, hielt Cryjonon ihn noch einmal fest.
    »Wollen Sie tatsächlich nur wegen Ihres Freundes ins
Goldene Imperium?« fragte der Freihändler. »Oder
gibt es auch noch einen anderen Grund?«
    »Ich habe Ihnen schon gesagt, dass ich kein Spion der USO
bin!«
    »Das meinte ich nun wirklich nicht. Ich dachte eher an die
Kaiserin des Goldenen Imperiums. Könnte nicht sie die
eigentliche Triebfeder für Ihre Handlung sein?«
    Darauf gab Michael keine Antwort.

    Wer sich für die Anlagen des Raumhafens von Maragod
interessierte, brauchte nur eine Eintrittskarte zu lösen. Ein
Luftkissenfahrzeug, an das ein Dutzend Liliput-Waggons gekoppelt
waren, brachte ihn dann während einer einstündigen Fahrt
auf die Landebahn und zu den Werften hinaus. An diesem Abend
interessierten sich nicht viele Touristen für diese Exkursion;
in dem Dutzend Waggons befanden sich kaum zwanzig Personen.
    Michael war eine davon.
    Er ließ es gelangweilt über sich ergehen, dass der Zug
ständig vor Raumgiganten oder anderen Sehenswürdigkeiten
anhielt und dass der robotische Fremdenführer mit monotoner
Stimme seine Erklärungen abgab. Michael wachte erst aus seiner
Apathie auf, als der Zug auch vor der NYMPHE stoppte.
    »Dies ist ein Schiff der berüchtigten Freihändler,
auch Freifahrer genannt«, erklärte der Robot. »Dieser
Organisation gehören erdgeborene Terraner und solche an, die auf
Siedlungswelten geboren wurden. Ihr Gründer heißt Lovely
Boscik, residiert auf der geheimgehaltenen Welt Olymp und lässt
sich von seinen Untergebenen >Kaiser< nennen. Ebenso wie der
geheimnisumwitterte Mann an der Spitze, tragen auch alle anderen
Freihändler Titel aus der terranischen Frühgeschichte.
Schiffskapitäne werden >Fürsten< genannt, Offiziere
heißen >Edelmänner< und andere Mitglieder der
Besatzung werden einfach als >Bauern< bezeichnet. Die
Freifahrer versuchen, das außerhalb des terranischen
Machtbereiches bestehende Handelsmonopol der Galaktischen Händler,
der sogenannten Springer, zu brechen. Sie sind dabei nicht sehr
wählerisch in ihren Mitteln, sind dabei aber schlau genug, die
Gesetze des Solaren Imperiums nicht zu verletzen, so dass ihnen der
Großadministrator nichts anhaben kann ...«
    Michael hörte sich die Ausführungen des Fremdenführers
nicht mehr zu Ende an. Ohne sich um die verblüfften Blicke und
die empörten Ausrufe der Touristen zu kümmern, sprang er
aus dem Waggon, robbte unter der energetischen Absicherung hindurch,
die sich wie eine Glocke über den ganzen Zug spannte und war
gleich daraufhinter einigen Warenballen verschwunden.
    Der Exkursionszug setzte sich in Bewegung und verschwand bald
darauf seinen Blicken. Michael befand sich bereits unter der
mächtigen Wölbung der fünfhundert Meter durchmessenden
NYMPHE. Dreißig Meter von ihm entfernt befand sich die erste
Teleskopstütze. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihm, dass es zehn
vor acht war, aber er konnte nirgends einen Freihändler
erblicken. Die Ladeluken waren bereits geschlossen,

    vollautomatische Kräne verluden die herumstehenden Waren
aufLastengleiter.
    Michael musste bei einem anderen Stapel Schutz suchen, als die
Ballen, hinter denen er sich versteckthielt, plötzlich
emporgehievt wurden. Inzwischen war es Punkt acht geworden. Michael
wusste, dass die NYMPHE um 20 Uhr 30 starten sollte — und noch
immer war nirgends ein Freihändler zu sehen. Er blickte nervös
zu dem Einstiegsschacht, der von der unteren Polkuppe des
Kugelraumers bis zum Boden reichte. Aber das Liftschott war
geschlossen.
    Hatte ihn Cryjonon belogen? Vielleicht wollte er ihn nur loswerden
und hatte ihm deshalb versprochen, ihn auf diesen Flug mitzunehmen.
    Nachdem weitere zehn Minuten vergangen waren, entschloss sich
Michael, nicht mehr länger zu warten.

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