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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ARKON-Flotte zurückkehren. Dann würde
alles aufhören: Seuchen und Kriege, Armut und Unbildung,
Dummheit und Erkenntnislosigkeit. Ein goldenes Zeitalter konnte auf
dieser verschwenderischen Welt anbrechen. Ich schlief ein.
    *
    Die TERRA AUSTRALIS INCOGNITA war bald ausgerüstet.
Frischwasser wurde eingefüllt, die Matrosen versuchten, zusammen
mit ihren braurihäutigen Freundinnen, den Zeitpunkt des
Abschieds hinauszuzögern. Aber ich blieb hart, und damit legte
ich den winzigen Keim zu den Geschehnissen... davon später.
    Wir stachen in See.
    Mit einem blitzenden, funkelnden Schiff, das nicht gelitten hatte.
Die schwerste Etappe lag vor uns.
    Noch nicht.
    »Ich weiß«, murmelte ich in die Äußerung
meines Logiksektors hinein. »Der schwerste Punkt ist die
Passage zwischen Südpol und Festland.«
    Wir segelten mit geschwellter Leinwand aus dem natürlichen
Hafen hinaus, vorbei an den fünf Nußschalen meines
seltsamen Freundes. Dann kreuzten wir nach Süden. Tag um Tag
wechselten die Bilder der Ufer. Felsen, Sandküste und endlose
Waldränder wechselten sich ab. Wir brachten ein Boot aus und
schossen Wild, fingen Fische, sammelten Beeren und Früchte, die
hier überreich wuchsen. Stunde um Stunde schnitt das hellbraune
Schiff mit den vielen funkelnden Metallflächen durch das
tiefblaue Wasser. Am Wechsel der Vegetation merkten wir, daß
wir uns dem geheimnisvollsten aller unent-deckten Erdteile näherten.
    Wochen vergingen.
    Die Karten waren, wie nicht anders zu erwarten, hervorragend. Der
Albatros segelte lautlos hoch über uns und übermittelte
Tausende von Bildern. Ich verzichtete darauf, sie zu fixieren —
sie waren nicht mehr als die Beweise meiner Vorstellungen und meines
Wissens.
    Die Langeweile an Bord war an ihrem Gipfelpunkt angelangt, als ich
wieder die Mannschaft zusammenrief.
    Sie erschien mir eine Spur weniger diszipliniert, weniger
aufmerksam. Sie schienen nervös, die gutgenährten,
braungebrannten Männer.
    Vorsicht! Sie sind verwöhnt worden! Achte auf alle kleinen
Anzeichen; es ist völlig offen, was sie unternehmen wollen 1 .
flüsterte drängend mein Extrasinn.
    »Männer!« rief ich und lachte. Wenig Echo, mußte
ich registrieren.
    »Wir kommen an den schwierigsten Punkt der Reise. Wir haben
vor uns die Durchfahrt durch den Kontinent. Es sind Schluchten aus
Wasser zwischen kargen Felsen. Wir werden viel zu tun haben, denn das
Fahrwasser ist anstrengend und unsicher. Zum Teil muß ein Boot
vor dem Schiff rudern, von dem aus die Tiefe gelotet wird. Aber in
einigen Tagen sind wir durch die Passage, und dann liegt ein Ozean
voller zauberhafter Inseln vor uns.«
    Goff riefherauf:
    »Wir haben bisher Glück gehabt und besten Wind,
Kapitän. Warum müssen wir diese Durchfahrt nehmen?«
    Ich erwiderte:
    »Um zu den reichen Inseln zu kommen. Wir sind schon weit vor
Maghellanes, und wir werden ihn um halbe Jahre schlagen. Morgen früh
wagen wir die Durchfahrt — heute gibt es den letzten Rum vor
den Inseln!«
    Damit waren sie für den Augenblick sichtlich
zufriedengestellt. Wir feierten ein kleines Bordfest, und die
Spannung wich ein wenig. Aber ich stellte fest, viel zu spät
natürlich, daß sich um Goff und Zaro, den riesigen
Schiffszimmermann und den dritten Stettermann, eine Gruppe gebildet
hatte, die nicht so fröhlich war, wie sie zu sein vorgab. Ich
würde wachsam sein müssen.
    Die letzte Nacht brach an, und beim ersten Tageslicht setzten wir
die Segel und änderten den

    Südkurs.
    Jetzt fuhren wir nach Westen.

    Die STRASSE DES MAGHELLANES, wie diese Passage später einmal
genannt werden würde, falls Fernande sie bezwang, war ein Gebiet
tückischer Stürme, besonders in dieser Jahreszeit. Etwa
vierhundert Kilometer lang schlängelte sich ein Graben zwischen
der Spitze des Erdteils und dem hochgekrümmten Skorpionstachel
des Fortsatzes. Es war tatsächlich, abgesehen vom Isthmus, den
man am Landweg überschreiten konnte, die einzige Passage in der
westlichen Barriere vor dem anderen Ozean, den sie den Stillen
nannten. Wir wurden von einem angenehm steifen Wind, der merkliche
Kälte mit sich brachte, mitten in den Trichter hineingeschoben.
Felswände taten sich auf; karg und schrundig, voller Schroffen
und Vorsprünge. Seltsame Vögel und riesige Walfische
begleiteten uns eine Weile, dann waren wir allein. Ein winziges
Schiff zwischen zwei Mauern, die wie jene kippenden Felsen der alten
griechischen Sagen uns zu zerquetschen drohten .. . wir wagten es
trotzdem. Selbst mir war alles andere

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