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PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker

Titel: PR TB 098 Wettfahrt Der Entdecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als wohl bei dem Gedanken an
die nächsten Tage und Wochen.
    *
    Zehn Karten lagen vor mir.
    Ich hatte einen Tisch auf der Plattform des Heckkastells
aufstellen lassen. Ich saß dahinter, und die Karten waren
nichts anderes als fixierte Funkbilder des künstlichen Albatros.
Aber es war selbst für einen hervorragenden Kapitän, der
sein Leben lang nichts anderes tat als zur See zu fahren, sehr
schwierig, von einer Karte auf die tatsächlichen Verhältnisse
umzurechnen, die sich von der Höhe des Decks oder des Ausgucks
ergaben — und ich war alles andere als ein Berufskapitän.
Wir nahmen die Passage mit äußerster Vorsicht und gutem
Rückenwind an. Zwei Männer, die mit den schärfsten
Augen, befanden sich in den Mastkörben. Die Boote waren zu
Wasser gebracht worden, nur das kleine Beiboot nicht, das achtern
hing.
    »Goff!« schrie ich und stand auf. »Wie ist die
Wassertiefe?«
    Goff war mit einer zehnköpfigen Mannschaft im größeren
Boot und stand am Ruder. Er sah ins Wasser. Wäret, ein
hochaufgeschossener Junge mit schulterlangem, schwarzem Haar und
einem blatternarbigen Gesicht, lotete die Tiefe. Langsam folgte die
TERRA dem kleinen Boot.
    »Genügend, Käpten! Weiter!«
    Wir hatten die Segel gerefft und fuhren nur mit den Fockse-geln
und einem kleinen Rahsegel. Diego stand neben mir, betrachtete die
Karten und den kleinen Kompaß und schrie:
    »Drei Strich steuerbord!«
    »Verstanden!«
    Der Rudergänger bewegte die Speichen des Rades. Wir alle
waren gespannt und konzentriert. Wardar stand am Vorschiff und
musterte argwöhnisch die Segel. Wieder öffnete sich eine
Bucht, eine Insel schob sich nach vorn. Oder war es nur eine
Landspitze? Ich beugte mich mit Diego und Agsacha über die
betreffende Karte. Der lange, kräftige Zeigefinger Agsachas
deutete auf unsere Position.
    »Hier sind wir. Diese Insel ist keine Insel — nach
meiner Meinung nur ein Landvorsprung, Käpten Atlan!«
    »So ist es vermutlich!« sagte ich, bog den Kopf nach
hinten und brüllte hinauf:
    »Ausguck!«
    »Sicht frei nach vorn!« kam die Antwort.
    »Weiter, Diego. Westbei Südwest. Gib Kurs!«

    Diego nickte wortlos, schwang sich hinunter zum Rudergänger
und gab seine Anweisungen. Sharma lehnte an der Reling und hatte
festere Hosen und Lederstiefel angezogen. Je weiter südlich wir
abkamen, desto kühler wurde es. Mir schauderte bei dem Gedanken,
daß Maghellanes womöglich mitten im südpolaren Winter
hier eintreffen würde. Die Sonne verschwand hinter einem
hochragenden Felsen. Ein weißer Baumstamm trieb langsam von
einem der Ufer weg. Wir bewegten uns langsam und in Zickzackkurs
durch das salzige Wasser.
    »Goff! Wie ist die Tiefe?«
    Ich sah steuerbords und backbords der TERRA die
auseinanderstrebende Kielspur. Wir hörten die leisen Kommandos,
das Eintauchen der Riemen und das Ächzen der Männer. Das
Boot machte gute Fahrt;jetzt geriet es in eine starke seitliche
Strömung und begann abzutreiben.
    »Ausreichend! Vorsicht, Windvon Backbord!«
    »Verstanden!«
    Diego und die Mannschaft von Wardar reagierten blitzschnell.
Wieder einmal sah ich, mit welchem Sachverstand Diego und sein Vater
die Crew zusammengestellt hatten. Jeder von ihnen war ein Spezialist
in seinem Fach! Wortkarg, überlegt und mit fast instinktiv
schnellen Reaktionen. Das Rahsegel wurde gerefft, und dann ging das
Schiff schwer in den seitlichen Wind. Es legte sich leicht über,
kam wieder in die Gewalt des Ruders und schoß hinaus in die
nächste Bucht, die sich wie ein gewaltiger Krater öffnete.
Ein Tau flog von Bord, und der Mann mit dem Lot fing es auf und
belegte es an dem kleinen Boot. Wir zogen die nächsten dreißig
Meilen das Boot mit uns
    — nirgendwo schien das Wasser zu flach zu werden. Später
einmal konnten die Schiffe hier eine ausgezeichnete Wasserstraße
finden, wenn man Signale oder Feuer aufstellte und unterhielt.
    Wir segelten an diesem Tag so lange, bis wir eine seichte Bucht
fanden, deren Hang morgen früh ablandigen Wind versprach. Wir
warfen die Anker, um nicht auf Legerwall zu geraten. Am nächsten
Morgen ging es weiter. Wir erreichten den südlichsten Punkt und
änderten unsere Richtung wieder nach West zu Nordwest, später
nach Nordwest zu Nord.
    Drei Wochen später erreichten wir den Stillen Ozean. In
weiter Ferne lagen die Inseln.
    Ich steckte einen neuen Kurs ab und schickte den Albatros zurück.
    Er meldete:
    Noch keine Spur von Maghellanesfünf Schiffen.
    Schräg nach Nordwesten steuernd, stießen wir auf die
erste der Tausend

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