PR TB 099 Die Tödliche Erfindung
Einflüsse in Betracht.
Das Schiff konnte unmöglich mit der Atmosphäre in Berührung
gekommen sein. Eine solche Möglichkeit schied von vornherein
aus.
Je länger Jezelfher nachdachte, desto stärker wurde
seine Überzeugung, daß sein Schiff einem Angriff zum Opfer
gefallen sein mußte. Von dieser Welt war seit seiner Ankunft
kein Schiff gestartet, dessen war er sicher. Er hätte ein
solches Objekt sofort geortet und auch entsprechende Informationen
vom Bordrechner seines Schiffes erhalten. Bei seiner Ankunft in
diesem System hatte Jezelfher alle Umlaufbahnen des Planeten
gründlich untersucht. Dabei hatte er keine Satelliten
feststellen können.
Er folgerte daraus, daß der oder die Angreifer aus dem Raum
gekommen
sein mußten.
Die Schnelligkeit und Rücksichtslosigkeit des Angriffs ließ
Jezelfher vermuten, daß er von Sauerstoffatmern ausgeführt
worden war.
Jezelfher war erschüttert. Die geistige Einstellung der Täter
mußte unglaublich negativ sein. Wahrscheinlich waren sie sogar
krank.
»Ich habe keine Waffen bei mir«, sagte er zu
Pertakasa. »Das ist auch bedeutungslos, denn warum sollte ich
um mein Leben kämpfen, das sowieso nur noch nach Tagen zählt.
Ich will versuchen, auf jeden Fall die mir gestellte Aufgabe
durchzuführen.«
Er überwand seine Verzweiflung und schritt auf das zentrale
robotische Gebäude zu. Wenig später stand er im
Hauptschaltraum mit seinen verwirrenden technischen Einrichtungen und
Schaltanlagen.
»Bestimmt wird es nicht einfach sein«, meinte
Jezelfher. »Aber die Arbeit wird mich von meinem Unglück
ablenken.«
***
Unmittelbar nach der Landung hatten der Kapitän und zwei
Besatzungsmitglieder eine große Antigravtransportscheibe
ausgeschleust und Behälter aufgestellt.
Javolon hatte diese Manöver nervös und ungeduldig
beobachtet.
»Lassen Sie sich erklären, wie diese Scheibe
funktioniert«, forderte er Grant auf. »Sie müssen
damit in die Stadt fliegen und den Toten ihre MiniStarrions
abnehmen.«
Das Schiff war am Rande der Stadt gelandet, unmittelbar neben
einer Schienenbahn.
Grant betrachtete die Gebäude am Stadtrand mit Unbehagen. Gab
es wirklich nur Tote in dieser Stadt, oder hielten sich vielleicht
auch jene Wesen dort auf, die ihr Schiff im Orbit zurückgelassen
hatten?
Javolon brachte ihm eine schwere Strahlenwaffe und drückte
sie ihm wortlos in die Hände.
»Kommen Sie her!« rief der Kapitän. »Es ist
ganz einfach zu verstehen.«
Das war nicht übertrieben. In wenigen Minuten hatte Grant
begriffen, wie der Gleiter zu bedienen war. Er überzeugte sich
davon, daß alle Behälter magnetisch am Boden der Scheibe
verankert waren.
»Sie werden einen Tag brauchen, bis Sie die Behälter
zum erstenmal gefüllt haben«, prophezeite Javolon.
»Insgesamt werden Sie dreimal fliegen müssen, dann ist das
Schiff überfüllt. Ich rechne nicht damit, daß wir
alle Starrions an Bord unterbringen können, aber zumindest einen
großen Teil.«
Grant kontrollierte seine Waffe und kletterte auf den Steuersitz.
Die Besatzungsmitglieder sahen schweigend zu. Die meisten von ihnen
hatten noch immer nicht begriffen, worum es überhaupt ging. Ihre
Gesichter waren von Alkohol und Drogenmißbrauch gezeichnet.
Der Kapitän machte eine lächerlich wirkende Bewegung,
offenbar war er im Begriff, vor dem davonfliegenden Grant zu
salutieren. Grant sah hastig weg
und steuerte die Scheibe in Richtung der Stadt. Bis auf den
Flugwind war es völlig still. Schräg unter ihm raste
geräuschlos eine Schienenbahn vorbei. Die Behauptungen des
Kapitäns schienen tatsächlich den Tatsachen zu entsprechen.
Absichtlich landete Grant nicht sofort am Stadtrand, denn er
wollte vom Schiff aus nicht gesehen werden. Als er die Flugscheibe
ein paar Straßen stadteinwärts auf den Boden setzte,
schlug sein Herz bis zum Hals. Er nannte sich selbst einen Narren,
denn im Grunde genommen konnte ihm nichts passieren. Mit der Waffe in
der Hand drang er in das erste Haus ein. Er fand achtzehn Skelette
und genauso viele Mini-Starrions. Dieses unerwartete Ergebnis
berauschte ihn. Wie ein Wahnsinniger raste er von Haus zu Haus und
riß den Skeletten die Mini-Starrions von den knöchernen
Armen. Innerhalb einer Stunde hatte er die Hälfte der Behälter
gefüllt. Dann kam er wieder zu sich. Völlig erschöpft
sank er auf der Antigravscheibe zusammen.
Mit einer Hand ergriff er einen Mini-Starrion und schaltete ihn
ein.
»Was wünschen Sie?« fragte eine mechanisch
klingende Stimme.
Grant zuckte zusammen,
Weitere Kostenlose Bücher