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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie es mit einem anderen Außerirdischen
zu tun hatte, würde sie mich mit einem der Verfolger
gleichsetzen. Und ich konnte nichts erfahren. Ich versuchte, ihr
etwas von dem heißen, honigsüßen Würzwein
einzuflössen. Sie trank einige Schlucke, dann schloss die Frau
die Augen und schlief ein. Ich scheuchte die Männer zur Seite,
öffnete die Satteltaschen und nahm eine der kleinen
Energiezellen heraus. Eine winzige Fackel begann strahlend hell zu
brennen. Als ich den Mantel zurückschlug, sah ich die Kerben,
die von der Auspeitschung hervorgerufen worden waren. Schnell tastete
ich die Glieder ab; nichts war gebrochen, aber ich entdeckte
Prellungen und Blutergüsse.
    Stadelberger fragte ruhig: ,Was kann ich helfen, Adlan?“
    Jch brauche heißes Wasser. Greiff, pack die Taschen hier aus
und stelle alles auf die Trommel.“
    Er zog das Tuch hervor, während ich meinen leichten
Brustharnisch öffnete, das Wams aufknöpfte und das Hemd.
Dann nahm ich den Zellaktivator, der wie ein kostbares Schmuckstück
aussah, mit einem Wappen darauf, das vierundvierzig Variationen
zuließ, vom Hals und legte ihn zwischen die Brüste der
Frau. Ich nahm die Spritze, injizierte ein einschläferndes
Mittel und suchte dann das andere Material zusammen. Ich säuberte
die Wunden, verband sie, benutzte Salben und Bioplast, das ich
aufsprühte. Offensichtlich war die junge Frau gefoltert worden;
aber man hatte ,pur‘ ‘ die Peitsche, Beinschrauben und
die Streckbank angewandt, also nur einen Teil des teuflischen
Instrumentariums. Ich tat, was ich konnte - ich ließ mir
helfen, den Körper um und wickelte breite Binden um die
misshandelten Hüften und den Rücken. Aus einigen tiefen
Einstichen sickerte jetzt wieder Blut - es war die ,Hexenprobe“
gewesen, in der einer der Schergen mit einer Nadel in den Körper
stach. Floss kein Blut, so galt dies als Zeichen, dass der Satan die
Delinquentin unempfindlich gemacht hatte.
    Zwei Stunden später war ich fertig; ich schlug die Enden des
Mantels zusammen und stand auf. Der Aktivator entfaltete inzwischen
seine unerklärlichen Kräfte; es war mir noch immer
schleierhaft, warum er wirkte, wenn ich jemandem helfen wollte -
normalerweise würde jemand, der meinen Aktivator stahl, sterben,
wenn er ihn trug.
    Mein Rücken schmerzte, und Bertold der Lispler reichte mir
wortlos einen großen Becher Würzwein.
    , Diese verd ammten Hunde“ sagte ich. ,Sie verhungern bei
lebendigem Leib, und trotzdem foltern ihre Scharfrichter noch
Unschuldige.“
    Glaser murmelte: ,Aber... man hat sie als Hexe erkannt...
ich...was ist, Adlan?“
    Ich ließ den Becher fallen, sprang vorwärts und packte
Glaser an seinem Wams. Eine Sekunde lang verhüllte mein Zorn
meine Gedanken: ich sah nur eine weiße Wand. Ich schüttelte
den Mann, der rückwärts auswich. Ich knurrte zwischen
zusammengebissenen Zähnen, und Hound sprang neben mich und
keuchte gierig auf.
    ,Höre zu, du Narr!“ flüsterte ich heiser. ,ps gibt
keinen Teufel! Der Satan ist in der Seele des Menschen, und auch die
Dinge die dir bei mir wunderbar vorkommen, sind keine Wunder, keine
Ausgeburten der Hölle, sondern Dinge, die du nicht kennst, weil
du zu dumm bist. Es gibt keine Hexen, es gibt keine Hexer, und der
Satan ist eine Ausgeburt kranker menschlicher Hirne! Hast - du - das
- verstanden, du Klotz?“
    Bei jedem Wort schüttelte ich ihn. Ich brach beinahe sein
Genick. Dann kam ich zu mir und ließ ihn los.
    ,Entschuldige“, sagte ich leise und wischte den Schweiß
von meiner Stirn. ,Aber es gibt wirklich keinen Teufel und keine
Hexen. Das, was teuflisch oder merkwürdig erscheint, entspringt
armen, geschundenen Hirnen. Und ihr alle tätet besser daran, in
meiner Gegenwart nicht mehr davon zu reden.“
    Ich ging langsam zurück zum Feuer. Die Frau schlief; die
scharfen Linien des Schmerzes waren aus ihrem Gesicht verschwunden.
Sie hatte sich entspannt, und nur die Binden und Bandagen
verhinderten, dass sie sich zusammenrollte. Für eine halbe Nacht
würden meine Männer und ich auf die Mäntel verzichten
können.
    Die Hälfte der Nacht läuteten die Glocken der armseligen
Kirche. Aber wir hörten keine Orgelklänge mehr. Am nächsten
Morgen banden wir eine Art Trage zwischen zwei Pferden fest, betteten
das schlafende Mädchen darauf und verließen in schnellem
Trab den Hof. In der Stadt drangen drei von uns mit gezogenen Waffen
in ein Haus ein, das einigermaßen unzerstört aussah. Wir
suchten nicht besonders lange, dann fanden wir

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