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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kleidungsstücke,
die unserem Gast passen würden. Ich fand ein Paar kostbare
Stiefel und sagte der zitternden Toch eines Dorfschulzen, dass der
Teufel und seine Buhle sich über die Stiefel freuen würden.
Dann ritten wir weiter.
    Nach zwei Tagen erreichten wir den zweiten meiner geheimen
Fluchtpunkte. Es war eine Köhlerhütte am Rande einer
Schlucht, die wohl während des gesamten Krieges nicht entdeckt
werden würde. Hier endlich hatte unser Gast Ruhe. Die junge Frau
mit den Katzenaugen schlief volle drei Tage, und immer wieder hängte
ich ihr den Aktivator um. Hound bewachte sie. Wir schlugen ein Lager
auf, scherzten mit dem Köhler, der in seinem Leben zum erstenmal
Gold sah und ,höfliche“ Soldaten. Wir konnten einige
Wildschweine erlegen und einen jungen Hirsch. Die Männer
schossen Hasen und Schnepfen mit den Armbrüsten und brieten das
Wild über den Feuern. Wir schlugen ein Zelt auf, unsere Pferde
weideten in guter Ruhe, und die kurze Idylle wurde von Cis bewacht.
Der Falke zog seine Kreise und wurde nur einmal unruhig, als ihn ein
Schwarm verwilderter Tauben angriff. Einen Tag später saß
ich auf einem Holzstoß, hatte einen Spiegel aufgestellt und
rasierte mich.
    Die Innenfläche des Lederkastens, In dem Seife und Rasierzeug
untergebracht waren, zeigte ein winziges, scharfes und farbiges Bild.
Ich warf zwischen den einzelnen Strichen mit dem Rasiermesser einen
Blick darauf und sah, dass sich zwei Heere rüsteten. Sie zogen
im Gelände aufeinander zu und schienen unentschlossen. Es war in
der Gegend von MergentheimHerbsthausen. Tourenne? Werth? Mercy? Ich
wusste es nicht, aber ich würde mich darum kümmern müssen.
Vielleicht gelang es ,uns Kaiserlichen“, die Franzosen und
Schweden aus dem Land zu treiben. Ich klappte den Kasten zu, als
Greiff auf mich zukam, mit nacktem Oberkörper, der sich in der
Maisonne langsam rötete.
    ,Freund Greiff?“ sagte ich und steckte mein Gesicht in das
warme, duftende Wasser. „Was gibt es?“
    Er deutete grinsend mit dem Daumen über seine Schulter. ,Die
Frau“, sagte er. „Sie ist wach.“
    Sein Grinsen gefiel mir nicht recht. Ich trocknete mein Gesicht
ab, rieb Creme hinein und fragte zurück: ,Da ist noch etwas. Sie
ist wach... und was noch?“ In seine Augen kam ein unverkennbar
lüsterner Ausdruck. Sein Grinsen wurde breiter und enthüllte
zwei Zahnruinen. Er spie Tabaksaft in die Brennnesseln und sagte
leise:
    ,Die anderen Männer schlafen. Noch schlafen sie! Wenn sie
aufwachen und sehen, dass die Frau im Köhlerteich schwimmt,
kannst du sie nicht mehr halten.“ Er fügte hinzu, als ich
aufstand und die Gegenstände verpackte: „Sie ist wirklich
schön. Schlank, wo sie schlank sein soll, und fett, wo die
Weiber fett sein müssen.“ -.
    „Deine Erfahrung, mein Geschmack und Köhlers Teich -
sicher feiern wir heute ein heiteres Fest“, sagte ich un d ging
mit ihm zusammen zurück zu der rußigen Hütte des
alten Mannes. Wir suchten ein Handtuch aus meinem Gepäck, dann
wickelten wir die requirierte Kleidung hinein, und als Greiff mit mir
zum Teich gehen wollte, schüttelte ich mit einem breiten Grinsen
de n Kopf.
    „Das ist meine Sache, Freund Greiff!“ betonte ich.
    „Du bist der Herr!“ sagte er und setzte sich. Ich ging
zum Wehr, setzte mich auf die feuchten Bohlen und wickelte die Seife
aus dem Handtuch. Ich sagte laut: „Erschrick nicht, Mädchen
- aber mit diesem grünen Stück hier gehen Schmutz und
Salben besser von der Haut. Handtuch und Kleider liegen hier. Ich
verstecke mich hinter einem Baum und schiele lüstern durch die
Zweige.“
    „Du kannst ebenso gut zusehen“ sagte sie und lächelte
nicht, als sie auf mi ch zuschwamm und sich an einem Balken
festhielt, der vor dem Rechen schaukelte. „ihr Soldaten seid
alle gleich.“
    „Jedoch manche, Prinzessin“, sagte ich leichthin,
„sind eine Spur gleicher als die anderen.“
    „Du, zum Beispiel, mit deinem drolligen Zopf ?“
    „Zugegeben, es steckt nicht an jedem Zopf auch gleich ein
weiser Kopf, aber ich schätze es nur bedingt, wenn man seine
Lebensretter ärgert. Bist du nicht sehr hungrig?“
    „Jetzt wo du es sagst, merke ich es. Was ist das für
ein lustiges Ding hier, Herr Soldat ?“
    Sie griff ins Wasser und zog den Aktivator heraus. Ihr Hals war
lang und schön.
    „Mein Eigentum“, sagte ich scharf, „ich fange es
auf.“
    Sie warf es ungeschickt, und ich machte einen gewaltigen Satz in
die Nesseln hinein. Jetzt wusste ich auch, wie Sprichwörter
entstanden; ich saß

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