Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wurde von den
züngelnden Flammen des Feuers beleuchtet und glich einer
dämonischen Maske. Ich nahm die Flasche mit dem Rasierwasser,
schüttete etwas in den Handteller und wischte damit über
mein Gesicht. Jetzt ließ sich der Geruch hier aushalten.
    ,Per Wahnsinnige“, sagte ich. Mein Blick ging zum Himmel.
Etwa eine knappe Stunde lang würde es noch hell genug sein.
    Ich grinste leicht, nahm die kleine Waffe mit dem primitiven
Spannschloss und lud zehn verschiedenfarbige Magnesitpatronen. Ich
sagte halblaut: ,Wir gehen in die Siedlung. Vermutlich werden sie uns
angreifen, weil wir so aussehen, als wären wir Männer mit
viel Proviant. Mindestens sechs Männer sollten mit mir gehen.“
    ,Mit wenig Vergnügen, aber wir kommen mit“, sagte
Glaser.
    Ich sprach mit den anderen und teilte Kaspar zur Wache ein. Die
Pferde standen sicher; solange sich zwischen ihren Beinen Hound
herumtrieb, würden die Ratten sie nicht belästigen. Bis der
kalte Braten aufgewärmt, bis der Glühwein bereit war,
konnten wir uns umsehen. Schließlich führte die Spur der
beiden Flüchtenden hierher.
    ,Gut. Gehen wir schnell!“ sagte ich. ,Oder sollen wir
reiten?“
    Stadelberger und Glaser sagten wie aus einem Mund: „Reiten
ist besser. Eine schnelle Flucht ist besser als ein langsamer Tod!“
Ich schlug ihm schwer auf die Schulter und sagte mit einem kurzen,
nervösen Lachen: Jch freue mich darüber, wie schnell ihr
alle lernt.“
    ,Schließlich sind wir nicht blöde!“ gab Gl aser
zurück und lachte breit. „Wir können fast alle lesen.
Einige können auch schreiben.“
    Ich murmelte: Jch kann beides. In die Sättel, Freunde!“
    Wir ritten scharf aus dem verfallenden Gehöft heraus. Nicht
ein einziger Halm Heu oder Stroh war zu finden. W ir fütterten
unsere Pferde mit dem Hafer des Müllers und hofften, dass die
Tiere nicht besonders hungrig sein mögen. Hinter uns vermischte
sich der Rauch des Feuers mit der beginnenden Dunkelheit. Eine
blutrote, feuchte Abenddämmerung brach an und tauchte den
Waldrand in Flammen. Das Feuer... ein Symbol dieser Zeit. Wir
sprengten schnell den ausgefahrenen Weg entlang, bis sich uns die
ersten Häuser entgegenstellten. Nur hinter wenigen Fen stern
brannten Lichter, nur aus wenigen Essen stieg Rauch auf. Wir kamen
völlig unbelästigt zwischen den ersten Häusern
hindurch. Man sah, dass wir Soldaten waren, und aus diesem Grund
blieben wir vor einem Angriff der hungernden Bürger verschont.
Weiter. Die Hufe der Pferde klapperten auf den großen, groben
Steinen eines kleinen Platzes. Die Pestsäule, die neben dem
Brunnen aufragte, war von einem Kanonenschuss getroffen worden. Und
rußgeschwärzt war sie auch. Wir ritten an ihr vorbei,
kamen an ein Haus, das man mit viel Phantasie für ein Rathaus
halten konnte, dann hörte das Bimmeln der Glocken endlich auf.
Es war eine Wohltat für unsere Nerven. Wir hielten vor dem
Rathaus, und ich schwang mich auf den Boden. Meine Sporen klirrten
auf den Fliesen, als ich die Tür aufstieß, die misstönend
in den Angeln kreischte.
    ,He!“ sch rie ich. ,Wir sind keine Plünderer! Lebt hier
jemand?“ Keine Antwort.
    Ich nahm die winzige Lampe, die wie eine Tabaksdose aussah, aus
dem Gürtel und schaltete sie an. Der kräftige Strahl
durchschnitt eine Dunkelheit, in der meine Schritte Staubwolken
aufscheuchten.
    Ich ging weiter. Das Licht fiel in eine Art Amtsstube. Hier hatte
sich vor kurzer Zeit jemand aufgehalten. Ich sah einige
heruntergebrannte Kerzen, Schreibzeug, vergilbte Zettel an einem
Wandbrett, schmutziges Geschirr und verwahrloste
Einrichtungsgegenstände. Ein Stapel ledergebundener Bücher
lag schräg auf einem Wandbrett; auf dem ein ausgestopfter Uhu
mich mit gläsernen Augen anstarrte. Ich schüttelte mich,
ging schnell um den Tisch herum und roch säuerlichen Wein. Eine
Ratte, einen Brotrest zwischen den Zähnen, huschte davon. Der
Staub stieg in meine Nase, und ich nieste dreimal hintereinander.
,Zum Wohl, Euer Gnaden“, sagte Glaser neben mir. Er hielt die
Waffe hoch und sah aus dem Fenster. ,Komm wieder heraus.
Offensichtlich wollten sie jemanden verbrennen!“
    Ich leuchtete den Raum aus, fand aber nichts Interessantes mehr.
Dann stützte ich mich an der Fensterbrüstung ab und sprang
nach außen. Die Hände meiner Reiter fingen mich auf.
    „Was hast du gesagt?“ erkundigte ich mich verblüfft.
    Du hast van Anfang an damit gerechnet, einen Hexenprozess
miterleben zu müssen, warnte mich der Extrasinn.
    ,Port um den Pfahl ist eine Menge

Weitere Kostenlose Bücher