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PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges

Titel: PR TB 100 Der Kontinent Des Krieges Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zwar nicht in den Nesseln, aber erst die
Wirkung des Aktivators, den ich in mein Hemd gleiten ließ,
milderte die wütenden Schmerzen an den Händen und
Unterarmen. Ich ging zum Haus zurück, und ein wenig später
kam das Mädchen zurück. Der Henkersknecht hatte ihr Haar
ganz kurz abgesengt, und inzwischen waren die verbrannten Stücke
abgefallen. Sie sah viel zu jung aus, aber die Form des Schädels
war geradezu hinreißend. Und sie hatte doch hellgrüne
Katzenaugen, die von Innen zu leuchten schienen.
    Ich sagte ernst: „Wir haben die Kleider aus der Siedlung
mitgenommen, in der du gefoltert worden bist. Sind die Spuren
verschwunden?“
    Sie nickte und maß mich mit einem unergründlichen
Blick.
    „Ihr... was bedeutet dieses „jhr‘? Wie viel seid
ih r? Eine Kompanie? Oder nur eine Gruppe Deserteure wie dieser Eyb
vom Fels... nein! Ihr seid anders. Ich werde euch allen zu Willen
sein, und damit habe ich meinen Dank abgestattet. Richtig?“
    Ich stand vor dem Eingang der Hütte. Ich sah sie an, starrte
ung läubig in ihre Augen, und dann brach ich in ein gewaltiges
Gelächter aus.
    „Ich bin Adlan d’Arcogne“, sagte ich atemlos,
und wieder schüttelte mich das Gelächter. „Und ich
versichere dir, dass dein ungemein lieblicher Körper von keiner
rauen Kriegerhand berührt wird. Meine fünfundzwanzig Männer
und der Köhler, der hier haust, werden dir nichts tun. Du sollst
dich wie eine Schwester unter Brüdern fühlen.“
    „Köhler...?“ fragte sie.
    „Ein Mann“, klärte ich sie auf, „der Holz
unter Ausschluss von Luft verbrennt und daraus Holzkohle macht. Man
kann damit wunderbar Hirschbraten rösten und andere Dinge.
Haselnüsse etwa.“
    „Oder Hexen. . .“ sagte sie.
    „Das auch“, murmelte ich betroffen. Der Ausdruck ihres
Gesichtes hatte sich geändert. Bis jetzt schien eine starke Sp
annung das Mädchen aufrechtgehalten zu haben. Als sei mein
Gelächter ein Signal gewesen - sie ging mit gesenktem Kopf ein
paar Schritte vorwärts, starrte mich dann an und knickte in den
Knien ein. Ich fing sie auf, und sie klammerte sich an mir fest. Sie
würde sich, stünde ich nicht hier, auch an einem Baumstamm
festgeklammert haben. Ein trockenes, tiefes Schluchzen schüttelte
ihren Körper. Nacheinander kamen meine Männer ins Freie und
bildeten einen dichten Kreis um uns herum. Ich streichelte das kurze
Haar des Mädchens und fühlte, wie sie sich langsam
beruhigte. Das Schluchzen ließ nach; jetzt weinte sie. Dann hob
sie den Kopf und starrte mich an. Sie flüsterte heiser: „Danke
Adlan!“ und küsste mich schnell auf den Mund. „Bravo!“
schrie Greiff.
    Das Mädchen sah ihn an, als sähe sie zum erstenmal einen
Landsknecht. Dann ging sie feierlich von einem zum anderen und
    küsste jeden von uns. Ich schüttelte entgeistert den
Kopf, aber dann sah ich, dass meine Männer richtiggehend gerührt
waren. Nur Kaspar konnte sich nicht beherrschen - er kniff sie. Das
Mädchen schien es nicht gespürt zu haben. Sie sah jetzt
direkt glücklich aus.
    Jch glaube“, sagte Rummel und schnäuzte sich mit den
Fingern, ,gie sollte mit uns reiten.“
    ,Sie wird tot umfallen, wenn wir sie nicht glei ch ins Haus
bringen und ihr eine Mahlzeit vorsetzen“, sagte ich.
    ,Unser Herr hat recht!“ sagte Kaspar und grinste schräg,
als ich ihm einen wütenden Blick zuwarf. Fünfundzwanzig
Männer versuchten, gleichzeitig in die Hütte zu kommen,
Vorräte auszupacken, Suppe vom Herd zu nehmen und vieles mehr.
Es gab ein heilloses Durcheinander.
    „Ist sie nun das Mädchen von den Sternen, Arkonide?“
fragte mein Extrasinn.
    Außer ihr wusste es niemand. Sie aß mit beispiellosem
Appetit, und sie lebte sichtlich dabei auf. Als sie fertig war,
lehnte sie sich an den warmen Ofen und fragte: ,Und der Mann? Wo ist
er? Haben sie ihn zu Tode geschun den?“
    Ich blinzelte. ,Welcher Mann?“
    Jch ritt mit einem Mann über Land. Wir sind Kartographen. Ich
weiß nicht, warum das geschah, aber p lötzlich umzingelte
uns eine große Menge hungriger Leute, riss uns vom Pferd und
schleppte uns weg. Ich wurde betäubt und wachte auf, als...“,
dann, nach einem zögernden Blick in die Runde und einer kurzen
Pause, fuhr sie fort: „.. als ich mich im Turm befand. Dort
waren Männer mit schwarzen Kapuzen, die mich gefesselt hatten.
Sie sagten, ich bin eine Hexe, und sie sagten, ich könnte im
guten gestehen, oder sie würden mich der hochnotpeinlichen
Befragung unterziehen. Dann zeigten sie mir die Werkzeuge, mit denen
sie mich

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