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PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien

Titel: PR TB 102 Planet Der Dschungelbestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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soeben eine
Zigarette. Er bog
    • den Kopf zurück und blies mit
gerundeten Lippen einen perfekten Rauchring zur Decke, während
er mit der freien Hand sein drahtiges, pechschwarzes Haar zerwühlte.
Der herabhängende Schnauzer und die hochgezogenen Augenbrauen
verliehen seinem olivfarbenen Gesicht einen Zug von Pessimismus, doch
die kleinen, zu Schlitzen zusammengezogenen Augen, die so aussahen,
als wollten sie sich vollends ins Innere dieses runden, vollen
Gesichts zurückziehen, blickten hell und klar, und winzige
Fältchen in ihren Winkeln bewiesen, daß Omar gerne lachte.
    Raymond Shannon saß vornübergebeugt und stützte
beide Ellbogen auf die Tischplatte. Sein ledriges, zerfurchtes
Gesicht trug die ersten Anzeichen des Greisentums, die durch die
schlohweiße Löwenmähne nur noch verstärkt
wurden. Er war der Älteste in dieser Runde.
    »Über eins müssen wir uns im klaren sein«,
sagte Toskin. »Wir müssen unser Ziel im ersten Anlauf
erreichen. Es darf keine Panne geben; denn eine zweite Chance gibt es
für uns nicht!«
    »Das brauchst du nicht extra zu betonen«, warf Sandor
Scoody ein. »Das wissen wir auch.« Damit war für ihn
der Fall erledigt, und er widmete sich erneut seinem Essen.
    »Also gut«, mischte sich jetzt Omar Nefer ein. »Du
hast einen vielversprechenden Plan und behauptest, du könntest
auch die Waffen und einige Ausrüstungsgegenstände
beisteuern. Wir sollen dir eine Gruppe von zuverlässigen Männern
zusammenstellen, entschlossene Leute — aber keine
Schlägertypen. Ich begreife nur nicht, warum du das nicht auch
selber übernimmst. Es müßte doch in diesem Lager von
J & F-Leuten nur so wimmeln. Nimm die, und du hast genau die
Leute, die du brauchst.«
    »Würde ich sie kennen, hätte ich das auch schon
längst getan«, antwortete Toskin. »Aber erstens ist
der J & F-Klub eine weitverzweigte Organisation, deren
Mitglieder ich unmöglich
    alle kennen kann, und zweitens hatten wir es absichtlich so
eingerichtet, daß jeder von uns nur mit einem eng begrenzten
Personenkreis in Berührung kam, um zu verhindern, daß bei
Verrat die ganze
    Organisation aufgerollt wurde. Allerdings habe ich vor, sobald
unser erster Handstreich gelungen ist, diese Leute besonders
aufzurufen und in unsere Kerntruppe einzureihen — ohne Garantie
natürlich. Denn wer sagt uns, daß sich nicht ein falscher
Fünfziger dazwischenschmuggelt?«
    »Hm!« machte Omar nur und nickte bestätigend mit
dem Kopf.
    »Also bleibt es dabei: Ihr wählt die Leute aus!«
resümierte Toskin. »Laßt euch Zeit und trefft eine
sorgfältige Auslese — es hängt so viel davon ab!«
    Ein zweifacher Dingdong aus dem Lautsprecher des Inter-koms setzte
der Mittagpause ein Ende.

Der alte Shannon erhob sich als erster. Er ging zu Toskin hinüber
und umspannte mit seiner knochigen Hand dessen Schulter. »Junge,
du machst mir wieder Hoffnung!« sagte er.
    Toskin blickte zu ihm auf und zeigte ein zuversichtliches Lächeln.
    »Laßt euch nicht fressen!« grüßte er
die anderen mit der ironischen Abschiedswendung, die sich seit langem
unter den Deportierten eingebürgert hatte. Doch diesmal erhielt
die abgedroschene Floskel einen mahnenden Beiklang: Es gab für
sie wieder so etwas wie eine Zukunft.
    Als Toskin am Abend den Desinfektionsraum verließ, bemerkte
er Josh, der offensichtlich auf ihn gewartet hatte.
    »Du bist in letzter Zeit eine rare Persönlichkeit
geworden!« begrüßte ihn der Rotschopf. »Seit
ich dir ein paar deiner neuen Kollegen als zuverlässige Freunde
empfohlen habe, war von dir kaum mehr als ein Hemdzipfel zu sehen.
Statt dessen muß ich feststellen, daß der gute Toskin
finstere Komplotte schmiedet, ohne seinen väterlichen Berater
Josh ins Vertrauen zu ziehen. Ist das die richtige Art, einen Freund
zu behandeln?«
    Erschrocken blickte Toskin sich um und stellte mit Erleichterung
fest, daß kein ungebetener Lauscher in der Nähe war.
    , »Komm mit!« sagte er hastig und zog den Freund am
Ärmel in eine abgelegene Ecke. »Was weißt du?«
fragte er.
    »So ziemlich alles«, gestand Josh ruhig. Als er
Toskins zweifelnden Blick bemerkte, fügte er hinzu: »Ich
bluffe nicht. Das Stich wort heißt Revolte — wenn dir das
genügt.«
    »Du hast so deine Kanäle, wie?« Toskin sah ihm
prüfend in die Augen.
    »Und ob!«
    »Ich will es klipp und klar sagen: Genau das weckt mein
Mißtrauen!«
    Josh riß verblüfft den Mund auf. Dann begann er
schallend zu lachen. »Toskin — du Neunmalkluger! Jetzt
hör gut zu!«

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